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Fast Facts: Ovarialkarzinom
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Ebook168 pages1 hour

Fast Facts: Ovarialkarzinom

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In den letzten Jahren kam es zu einem noch nie dagewesenen Anstieg unseres Wissens über das Management des Ovarialkarzinoms; von Diagnose und Genetik bis hin zur Operation und neuen zielgerichteten Behandlungsmethoden. Das bedeutet, dass sich für den gut informierten Mediziner in Bezug auf die Diagnose und Behandlung von Frauen mit Ovarialkarzinom oder dem Verdacht auf Ovarialkarzinom mehrere Möglichkeiten zur sinnvollen Intervention bieten. Dieses Buch bietet eine umfassende Übersicht über alle Versorgungsebenen, fasst die aktuellen Fortschritte zusammen und stellt sie in klinischen Kontext. Es beantwortet wichtige Fragen, wie wann operiert werden und wann eine Behandlung mit konventionellen bzw. mit neuartigen Modalitäten durchgeführt werden sollte. Inhalt: • Epidemiologie und Prophylaxe • Pathophysiologie und Klassifizierung • Gentests • Diagnose, Staging und Grading • Operation • Chemotherapie • Rezidivierendes Ovarialkarzinom • Zielgerichtete Therapien • Nicht-epitheliale Ovarialkarzinome • Nachsorge und palliative Operation • Hilfreiche Adressen
LanguageEnglish
PublisherS. Karger
Release dateOct 18, 2018
ISBN9781912776160
Fast Facts: Ovarialkarzinom

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    Fast Facts - C. Fotopoulou

    Das epitheliale Ovarialkarzinom ist der weltweit siebthäufigste Tumor bei Frauen. 2012 wurden fast 239 000 Neuerkrankungen registriert.¹ Das Ovarialkarzinom hat die höchste Sterblichkeitsrate aller gynäkologischen Krebserkrankungen, vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Mehrzahl der Fälle erst diagnostiziert wird, wenn sich die Krankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Ovarialkarzinome bieten häufig ein unklares klinisches Bild, mit allmählich auftretenden unspezifischen Symptomen, die mit denen anderer, gutartiger Vorkommnisse wie der Menopause oder dem Reizdarmsyndrom verwechselt werden können. Für eine frühzeitige Diagnose sollte schon bei geringem Verdacht an ein Ovarialkarzinom gedacht werden, trotzdem befindet sich die Mehrheit der Fälle zum Zeitpunkt der Diagnose in fortgeschrittenen Stadien, in denen sich die Krankheit bereits in den Oberbauch ausgebreitet hat.

    Inzidenz

    Die Inzidenz des Ovarialkarzinoms schwankt weltweit deutlich: Typischerweise werden die höchsten Raten bei nicht-hispanischen weißen Frauen beobachtet, gefolgt von hispanischen, afrikanischen und asiatischen Frauen (Abbildung 1.1).¹

    Im Vereinigten Königreich kam es im Jahr 2014 zu 7378 Ovarialkarzinomneuerkrankungen. Das entspricht 2 % aller Krebsneuerkrankungen.² Die altersstandardisierte Erkrankungsrate in Großbritannien beträgt 23,3 pro 100 000 und ist damit die neunthöchste in Europa. Es wird erwartet, dass die Inzidenz zwischen 2014 und 2035 um 15 % steigen und somit 32 pro 100 000 Frauen betroffen sein werden.²

    In den USA liegt die altersstandardisierte Erkrankungsrate bei etwa 8,0 pro 100 000 Frauen; die 1-Jahres-Prävalenz beträgt etwa 11,8 pro 100 000 (sowohl die Inzidenz als auch die Prävalenz sind mit 8,6 und 13,2 pro 100 000 in Kanada höher).³ Aktuelle US-Daten sagten für 2017 die Diagnose von 22 400 neuen Fällen voraus.⁴

    Mortalität

    Weltweit starben 2012 schätzungsweise 152 000 Frauen an einem Ovarialkarzinom.¹ Im Vereinigten Königreich starben 2014 etwa 4100 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Das Ovarialkarzinom war somit die fünfthäufigste Krebstodesursache unter Frauen.² Im Vereinigten Königreich betrug die altersstandardisierte Sterblichkeitsrate im Jahr 2014 12,9 pro 100 000 Einwohner, wobei die höchsten Raten in Nordirland und Wales (15,8 bzw. 14,5 pro 100 000) und die niedrigsten in England (12,7 pro 100 000) zu verzeichnen waren.² In den USA wurde davon ausgegangen, dass Ovarialkarzinomerkrankungen im Jahr 2017 etwa 14 080 Todesfälle verursachen werden.⁴ Die Sterblichkeitsrate ist bei Frauen afroamerikanischer Abstammung überdurchschnittlich hoch.⁴

    Abbildung 1.1 Geschätzte Inzidenz und Mortalität des Ovarialkarzinoms nach geographischer Region. Quelle: Ferlay J et al. GLOBOCAN 2012 v1.0. https://gco.iarc.fr/, zuletzt abgerufen am 04. April 2017.¹

    Überleben

    Die Überlebensrate von Patientinnen mit Ovarialkarzinom ist die niedrigste aller gynäkologischen Krebserkrankungen. Typischerweise liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei weniger als 50 %. Dies hat vor allem damit zu tun, dass drei Viertel der Fälle in fortgeschrittenen Stadien (III/IV) diagnostiziert werden. Während die altersstandardisierten Sterblichkeitsraten in vielen Ländern mit hohem Einkommen sinken, nehmen sie in vielen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu.

    Risikofaktoren

    Zahlreiche Faktoren beeinflussen das Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken (Tabelle 1.1): Alter und genetische Veranlagung gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren. Orale Kontrazeptiva, langes Stillen, Sterilisation durch Tubenligatur sowie eine Hysterektomie gelten als protektive Faktoren.

    Alter. Die Inzidenz des Ovarialkarzinoms beginnt ab einem Alter von 30-34 Jahren zu steigen. Die höchsten Erkrankungsraten sind bei Frauen in der Altersgruppe von 65-69 Jahren zu beobachten (Abbildung 1.2). Im Vereinigten Königreich betrafen 53 % der zwischen 2012 und 2014 diagnostizierten Fälle Frauen im Alter von 65 Jahren oder älter.²

    Abbildung 1.2 Ovarialkarzinominzidenz im Vereinigten Königreich (2012-2014) nach Altersgruppe bei Diagnosestellung. Quelle: Cancer Research UK. www.cancerresearchuk.org/sites/default/files/cstream-node/cases_crude_ovary_I14.pdf, zuletzt aufgerufen 27. März 2017.²

    Genetik. Das Ovarialkarzinomrisiko ist bei Frauen mit einer Verwandten ersten Grades (d.h. Mutter oder Schwester), die an einem Ovarialkarzinom erkrankt ist, ungefähr um das Dreifache erhöht:⁶ Eine positive Familienanamnese ist der stärkste bekannte Risikofaktor für ein Ovarialkarzinom,⁷ obwohl 40 % der Patientinnen, die mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation im Zusammenhang stehendem Ovarialkarzinom erkrankt sind, eine negative Familienanamnese haben.⁸ Darüber hinaus variiert, wie oben erwähnt, die Ovarialkarzinominzidenz stark zwischen ethnischen Gruppen.² Diese Befunde zeigen deutlich die große Bedeutung genetischer Faktoren beim Ovarialkarzinom. Die Rolle der Genetik ist jedoch komplex: Spezifische Gene werden sowohl mit der Entstehung und Progression der Erkrankung als auch mit dem Ansprechen auf die Therapie in Verbindung gebracht. (Abbildung 1.3).⁷ Die Auswirkung einzelner Gene kann jedoch durch Umweltfaktoren beeinflusst werden.⁹

    Mit der Entwicklung eines Ovarialkarzinoms werden eine Vielzahl von Genen in Zusammenhang gebracht. (Tabelle 1.2). Die häufigsten sind BRCA1 und BRCA2 und die Mismatch-Reparatur-Gene MSH6, MSH2 und MLH1, die auch mit kolorektalen und endometrialen Karzinomen assoziiert sind. Es wird jedoch geschätzt, dass die derzeit bekannten genetischen Risikofaktoren für weniger als die Hälfte des erhöhten familiären Risikos für ein Ovarialkarzinom verantwortlich sind.¹⁰

    Abbildung 1.3 Mögliche genetische Einflüsse auf die Prädisposition für die Entstehung eines Ovarialkarzinoms und den Outcome. Adaptiert nach Bolton KL et al. 2012.

    BRCA1 und BRCA2 sind die stärksten bekannten genetischen Ovarialkarzinom-Risikofaktoren. Sie sind verantwortlich für 65-85 % aller erblich bedingten Ovarialkarzinomfälle.¹³ Das kumulative Lebenszeit-Ovarialkarzinomrisiko, das mit diesen Genen verbunden ist, beträgt 40-50 % für BRCA1 und 20-30 % für BRCA2.⁷

    Mismatch-Reparatur-Gene. Vererbte Mutationen in Mismatch-Reparatur-Genen sind mit einem geschätzten kumulativen Ovarialkarzinomrisiko von 6-12 % assoziiert.⁷ Diese Gene machen 10-15 % der hereditären Ovarialkarzinome aus.¹³ Mutationen in diesen Genen wurden erstmals bei Patientinnen mit erblichen, nicht-polypösen Kolonkarzinomen (Lynch-Syndrom) identifiziert, die auch ein erhöhtes Risiko für andere solide Tumore, wie Karzinome des Endometriums, des Magens, der Brust und der Bauchspeicheldrüse, aufweisen.¹³

    Andere Gene, die mit der Pathogenese eines Ovarialkarzinoms in Verbindung gebracht werden, sind:

    • das Tumorsupressorgen TP53 , das für einen Transkriptionsfaktor kodiert, der an der Kontrolle der Zellproliferation und Apoptose beteiligt ist ¹³

    • die DNA-Doppelstrangbruch-Reparaturgene BRIP1 , RAD51C und RAD51D ¹¹

    NXPH2 , das für das Signalmolekül Neurexophilin 2 kodiert. ¹²

    Reproduktive Faktoren. Allgemein gesagt reduzieren Faktoren, die die Anzahl

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