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Mit deinem Kragen: (With This Collar)
Mit deinem Kragen: (With This Collar)
Mit deinem Kragen: (With This Collar)
Ebook265 pages

Mit deinem Kragen: (With This Collar)

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About this ebook

Julia Lyle will nichts mit dominanten Mnnern zu tun haben, egal wie gro, dster und sexy. Doch Dom Marcus Cavendish wird sich erst zufriedengeben, wenn er der extrem unabhngigen Julia seinen Kragen umgelegt hat.Nichts htte sie mehr schockieren knnen ...Julia Lyle ist auf die Hochzeit ihrer besten Freundin eingeladen und vollkommen fassungslos, als Lana niederkniet, um sich von ihrem Mann den Kragen anlegen zu lassen. Als Julia Anstalten macht, Einspruch zu erheben, legen sich starke, unnachgiebige Hnde auf ihre Schultern. Der Mann hinter ihr droht damit, sie bers Knie zu legen, sollte sie die Zeremonie unterbrechen. Sie ist emprt, doch hat keinen Zweifel er meint es ernst.Nach der Zeremonie bietet er an, ihr einen Einblick in das Leben ihrer Freundin zu geben, sollte sie mutig genug sein, sich darauf einzulassen.Meister Marcus Cavendish ist alles, was sie an einem Mann verabscheut dominant, selbstsicher und arrogant. Also warum fllt es ihr so schwer, ihm zu widerstehen?Sie redet sich ein, dass es sie zu einer besseren Freundin machen wird, sich mit dem Lifestyle vertraut zu machen, also stimmt Julia zu, sich Meister Marcus zu unterwerfen allerdings nur fr eine Nacht.Fest und unerbittlich in seinem Umgang mit ihr, macht Marcus sie mit seinem Riemen vertraut und mit der Lust/dem Schmerz des Spankings, wenn es von einem kompetenten Dom ausgefhrt wird.Die Erfahrung verunsichert Julia und lsst sie alles hinterfragen, was sie dachte, ber Beziehungen zu wissen, und die Hhepunkte, die er aus ihr herauszwingt, erschttern sie bis ins Mark.Ohne Frage die Szene bringt sie in Versuchung, weswegen sie sich nun erst recht vornimmt, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie hat hart um ihre Freiheit kmpfen mssen und sich geschworen, sich nur noch auf anstndige Mnner einzulassen, und Meister Marcus bietet alles andere als Sicherheit. Davon lsst Marcus sich allerdings nicht abschrecken. Julia ist eine geborene Sub. Wie sie auf seine Berhrungen, seine Stimme und seine Bestrafung reagiert hat, beweist das. Jetzt muss er sie nur noch davon berzeugen, sich ihm hinzugeben und sich seinem Riemen zu unterwerfen ... und sich seinen Kragen anlegen zu lassen.
LanguageEnglish
Release dateMay 17, 2022
ISBN9781802501087
Mit deinem Kragen: (With This Collar)
Author

Sierra Cartwright

No 1 International Bestseller & USA Today Bestselling Author Sierra Cartwright was born in Manchester, England and raised in Colorado. Moving to the United States was nothing like her young imagination had concocted. She expected to see cowboys everywhere, and a covered wagon or two would have been really nice! Now she writes novels as untamed as the Rockies, while spending a fair amount of time in Texas…where, it turns out, the Texas Rangers law officers don't ride horses to roundup the bad guys, or have six-shooters strapped to their sexy thighs as she expected. And she's yet to see a poster that says Wanted: Dead or Alive. (Can you tell she has a vivid imagination?) Sierra wrote her first book at age nine, a fanfic episode of Star Trek when she was fifteen, and she completed her first romance novel at nineteen. She actually kissed William Shatner (Captain Kirk) on the cheek once, and she says that's her biggest claim to fame. Her adventure through the turmoil of trust has taught her that love is the greatest gift. Like her image of the Old West, her writing is untamed, and nothing is off-limits. She invites you to take a walk on the wild side…but only if you dare.

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    Mit deinem Kragen - Sierra Cartwright

    Totally Bound Publishing Bücher von Sierra Cartwright

    Mastered

    With This Collar

    On His Terms

    Over the Line

    In His Cuffs

    For the Sub

    In the Den

    Bonds

    Crave

    Claim

    The Donovan Dynasty

    Bind

    Brand

    Boss

    Gezähmt

    MIT DEINEM KRAGEN

    SIERRA CARTWRIGHT

    Mit deinem Kragen

    ISBN # 978-1-80250-108-7

    ©Copyright Sierra Cartwright 2013

    Umschlaggestaltung von Posh Gosh ©Copyright January 2014

    Textgestaltung von Claire Siemaszkiewicz

    Übersetzt von Edith Klein 2022

    Totally Bound Publishing

    Dies ist ein fiktives Werk. Alle Charaktere, Orte und Geschehnisse entstammen der Fantasie der Autorin und sollten nicht für Fakten gehalten werden. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden oder verstorbenen Personen, Geschehnissen oder Orten sind reiner Zufall.

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf auf materielle Art und Weise ohne die schriftliche Erlaubnis des Verlags, Pride Publishing, reproduziert werden. Dies beinhaltet Druck, Fotokopien, Scans und Sonstiges.

    Anfragen sollten in erster Instanz schriftlich an Pride Publishing gerichtet werden. Unautorisierte oder zustimmungsbedürftige Handlungen im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung können in einem Zivilverfahren oder in einer Strafverfolgung enden.

    Die Autorin und die Illustratorin haben ihr jeweiliges Recht, als die Autorin dieses Buches und als die Illustratorin des Kunstwerks identifiziert zu werden, unter dem Copyright Designs and Patents Acts 1988 (in geänderter Fassung) geltend gemacht.

    Veröffentlicht im Jahr 2022 unter Totally Bound Publishing, Großbritannien.

    Kein Teil dieses Buchs darf ohne Erlaubnis reproduziert, gescannt oder auf irgendeine Art und Weise gedruckt oder elektronisch weiterverbreitet werden. Bitte nehmen Sie nicht an der unerlaubten Vervielfältigung von urheberrechtlich geschützten Inhalten teil, welche die Rechte der Autorin missachtet, oder ermutigen Sie diese. Erwerben Sie ausschließlich autorisierte Kopien.

    Totally Bound Publishing ist ein Imprint der Totally Entwined Group Limited.

    Sollten Sie dieses Buch ohne ein Cover erworben haben, sollten Sie sich bewusst sein, dass es sich bei diesem Buch um gestohlenes Eigentum handelt. Es wurde dem Verlag als »unverkauft und zerstört« gemeldet und weder die Autorin noch der Verlag haben irgendeine Form von Bezahlung für dieses »nackte Buch« erhalten.

    Buch Eins in der Gezähmt Reihe

    Julia Lyle will nichts mit dominanten Männern zu tun haben, egal wie groß, düster und sexy. Doch Dom Marcus Cavendish wird sich erst zufriedengeben, wenn er der extrem unabhängigen Julia seinen Kragen umgelegt hat.

    Nichts hätte sie mehr schockieren können …

    Julia Lyle ist auf die Hochzeit ihrer besten Freundin eingeladen und vollkommen fassungslos, als Lana niederkniet, um sich von ihrem Mann den Kragen anlegen zu lassen. Als Julia Anstalten macht, Einspruch zu erheben, legen sich starke, unnachgiebige Hände auf ihre Schultern. Der Mann hinter ihr droht damit, sie übers Knie zu legen, sollte sie die Zeremonie unterbrechen. Sie ist empört, doch hat keinen Zweifel – er meint es ernst.

    Nach der Zeremonie bietet er an, ihr einen Einblick in das Leben ihrer Freundin zu geben, sollte sie mutig genug sein, sich darauf einzulassen.

    Meister Marcus Cavendish ist alles, was sie an einem Mann verabscheut – dominant, selbstsicher und arrogant. Also warum fällt es ihr so schwer, ihm zu widerstehen?

    Sie redet sich ein, dass es sie zu einer besseren Freundin machen wird, sich mit dem Lifestyle vertraut zu machen, also stimmt Julia zu, sich Meister Marcus zu unterwerfen – allerdings nur für eine Nacht.

    Fest und unerbittlich in seinem Umgang mit ihr, macht Marcus sie mit seinem Riemen vertraut und mit der Lust/dem Schmerz des Spankings, wenn es von einem kompetenten Dom ausgeführt wird.

    Die Erfahrung verunsichert Julia und lässt sie alles hinterfragen, was sie dachte, über Beziehungen zu wissen, und die Höhepunkte, die er aus ihr herauszwingt, erschüttern sie bis ins Mark.

    Ohne Frage – die Szene bringt sie in Versuchung, weswegen sie sich nun erst recht vornimmt, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie hat hart um ihre Freiheit kämpfen müssen und sich geschworen, sich nur noch auf anständige Männer einzulassen, und Meister Marcus bietet alles andere als Sicherheit.

    Davon lässt Marcus sich allerdings nicht abschrecken. Julia ist eine geborene Sub. Wie sie auf seine Berührungen, seine Stimme und seine Bestrafung reagiert hat, beweist das. Jetzt muss er sie nur noch davon überzeugen, sich ihm hinzugeben und sich seinem Riemen zu unterwerfen … und sich seinen Kragen anlegen zu lassen.

    Widmung

    Für einen großen Fan, Marie Hall!

    Und für die Mädels – Liz und Tiff

    Immer für BAB

    Und für meinen eigenen ganz persönlichen Helden …

    Kapitel Eins

    »Und jetzt, werte Freunde, wird Lana ihrem neuen Gatten ihre Unterwerfung anbieten«, kam es von Damien Lowell.

    Julia zog die Brauen zusammen. Unterwerfung?

    Lana und Julia hatten Anfang der Woche am Telefon die finalen Vorbereitungen für die Hochzeit besprochen. Lana hatte sie gewarnt, dass die Vereinigung ein wenig unkonventionell werden würde. Was die genauen Details anging, war sie vage geblieben, aber hatte Julia das Versprechen abgenommen, während der Zeremonie nicht das Wort zu erheben.

    Sie waren schon befreundet, seit sie beide zehn waren, und Julia wollte die Feierlichkeiten natürlich auf keinen Fall verpassen, auch wenn sie vielleicht etwas unorthodox werden würden.

    Bis zu diesem Zeitpunkt war nichts ungewöhnlich gewesen.

    Die Hochzeit von Lana und Ben fand in der Berghütte ihres Freundes Damien statt. Der leitete außerdem die Zeremonie.

    Ungefähr zwei Dutzend der besten Freunde des Brautpaares hatten sich in dem großen Saal versammelt, und als es gedämmert hatte, war Lana die Treppe von Damiens malerischem Haus hinabgestiegen. In der Hand hatte sie eine einzelne weiße Rose gehalten, die perfekt zu ihrem bodenlangen Kleid passte.

    Als Geschenk hatte das Paar um Kerzen gebeten. In einer romantischen Geste hatten sie mitgeteilt, sie wollten, dass ihre Freunde ihnen so den Weg in die Zukunft erleuchteten.

    Als Ben und Lana die Hände miteinander verschränkt hatten und vor Damien getreten waren, hatte es dicke Schneeflocken vom wolkenverhangenen Himmel gerieselt. In den Gelübden war das Wort »Gehorchen« vorgekommen, was irgendwie nicht in ihren gemeinsamen Freundeskreis passte. Aber sonst war alles ganz normal gewesen. Lana hatte ihre Rose auf dem Kaminsims hinter Damien platziert, bevor sie und Ben Ringe getauscht hatten.

    »Lana?«, fragte Damien.

    »Ja, Herr?«, sagte Lana.

    Herr? Bis heute war Julia Damien noch nicht begegnet. Sie wusste, dass er mit dem Bräutigam befreundet war. Außerdem war er zum Umfallen, Film-Star-gutaussehend. Der Mann hatte verwegenes langes dunkles Haar, das sich in seinem Nacken kräuselte, und ihn umgab eine selbstverständliche, undefinierbare Aura der Autorität, die auch den letzten Zentimeter seines kohlegrauen Anzugs auszufüllen schien. Aber trotzdem, dass ihre Freundin ihn mit »Herr« ansprach …?

    Lana ließ den Blick gen Boden sinken und wandte ihrem neuen Ehemann würdevoll den Rücken zu.

    Ben öffnete die kleine Knopfreihe, die ihr Kleid geschlossen hielt.

    Was zum Teufel?

    Ben zog Lana den Stoff von den Schultern und ließ das Gewand zu Boden fallen.

    Lana, die jetzt nur noch in hohen Schuhen mit Holzabsatz, einem trägerlosen Korsett und Spitzenstrümpfen dastand, stieg über das Kleid hinweg, damit ein weiterer Mann es hochheben und über einen Stuhl drapieren konnte.

    Genau wie Damien war der Mann lächerlich groß gewachsen. Das war allerdings auch ihre einzige Gemeinsamkeit. Dieser hier hatte einen olivfarbenen Hautton, der auf einen südländischen Hintergrund schließen ließ. Sein Kopf war rasiert. Er trug schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das eine ganze Reihe von Tattoos preisgab. Ein breites gewundenes Silberarmband zierte sein linkes Handgelenk und ein silberner Stecker war durch sein rechtes Ohrläppchen gestanzt. In einem ehemaligen Leben hätte er gut Pirat sein können.

    Mit einem Mal bekam unkonventionell eine ganz neue Bedeutung. Julia war in ihrem gesamten Leben noch nie derart fassungslos gewesen. Ein Teil von ihr wollte fliehen und ein noch größerer wollte Vernunft in ihre Freundin rütteln. Doch ihr Versprechen, nicht das Wort zu erheben, nietete sie an Ort und Stelle fest.

    Mit einer Erhabenheit, die von Übung zeugte, sank Lana auf die Knie.

    Himmel. Während ihrer gemeinsamen Zeit am College hatten sie sich gegenseitig geschworen, ihre Unabhängigkeit nie zu verlieren.

    Sie hatten sich gegen die gläserne Decke gestemmt und sich ihre Positionen in der amerikanischen Wirtschaft erkämpft. Und jetzt kniete ihre Freundin vor ihrem Ehemann, halbnackt, während all ihre Gäste dabei zusahen?

    Julia fragte sich, ob sie die Einzige war, die in Schockstarre gefallen war.

    Lana spreizte die Beine noch ein Stück weiter und lehnte sich nach vorne, um einen von Bens Schuhen zu küssen.

    Julia keuchte.

    Vom vorderen Bereich des Raums aus warf Damien ihr einen Schulterblick zu und hob die Brauen.

    Starke, unnachgiebige Hände legten sich auf Julias Schultern. Ihr Herzschlag beschleunigte sich unter ihrer Panik.

    »Sei still«, flüsterte ein Mann barsch an ihr Ohr.

    »Ich –«

    »Ich sagte, sei still.«

    Sie presste die Zähne zusammen. Der Tonfall des Mannes war autoritär.

    Er zog sie ein Stück nach hinten und sie inhalierte den unverwechselbaren – und ziemlich anziehenden – Geruch von Leder.

    In derselben rauen Stimme, die nur für ihre Ohren bestimmt war, fügte er hinzu: »Oder ich schlepp deinen süßen Arsch hier raus und leg dich übers Knie.«

    Zum ersten Mal in ihrem Leben war Julia absolut sprachlos.

    »Lana tut das hier aus freiem Willen«, fuhr er fort.

    Julia wehrte sich gegen seinen Griff, doch er grub die Finger tiefer in ihr Fleisch.

    »Mit Sicherheit hat sie dir gesagt, dass du mit ein paar unkonventionellen Dingen rechnen musst.«

    »Aber –«

    »Vertrau ihr«, forderte er. »So wie sie dir vertraut hat.«

    Als Julia ihr Versprechen gegeben hatte, war sie sich natürlich nicht bewusst gewesen, was es bedeutete oder wie schwierig es sein würde, ihr Wort zu halten. Julia war schon ihr ganzes Leben jemand gewesen, der gern selbst die Kontrolle übernahm, und umgab sich mit Frauen, die genauso tickten wie sie. Und jetzt hatte ein mächtiger Mann sie in die Ecke gedrängt, während ihre Freundin in einem Raum voller Leute auf die Knie gesunken war. Die Erfahrung war surreal.

    Mit unnachgiebiger Kraft zog der Mann sie ein paar Schritte zurück, bis sie einige Meter abseits standen. Er hielt sie bestimmt an seinen Körper gedrückt.

    Sie hatte noch immer keinen Blick auf ihren Angreifer erhaschen können.

    »Willst du wirklich eine Szene machen und dich und deine Freundin blamieren?«, fragte er sanft. »Nichts, was du tust oder sagst, wird den Verlauf dieser Nacht ändern. Also schlage ich vor, du benimmst dich.«

    »Fahren Sie zur Hölle.«

    »Letzte Warnung«, sagte er.

    In seinem Ton schwang eine Autorität mit, der sie nicht wagte zu widersprechen. Er sprach zwar leise, doch das machte seine Worte nur umso furchteinflößender. Er hatte gedroht, sie übers Knie zu legen, und in diesem Moment glaubte sie, dass er genau das auch tun würde. Sie hörte auf, sich zu wehren. »Wer zum Teufel sind Sie?«, zischte sie leise.

    »Marcus Cavendish. Ein Dominant und ein Freund des Gatten. Ich habe Lana vor ungefähr sechs Monaten kennengelernt. Sie hat es im Lifestyle seitdem weit gebracht. Ben kann sich glücklich schätzen, sich die Unterwerfung einer so reizenden Frau verdient zu haben.«

    Julia kam es so vor, als spräche dieser Marcus eine andere Sprache.

    »Wenn du versprichst, dich zu benehmen, werde ich dir erklären, was hier vor sich geht.«

    Sie nickte.

    Vorne im Raum stand Lana auf und wandte sich Ben zu.

    »Möchtest du mir deine Unterwerfung anbieten?«, fragte Ben.

    Lana neigte den Kopf ein Stück nach hinten. »Ja, Herr, das möchte ich.«

    Damien griff nach etwas auf dem Kaminsims und reichte es Ben. Julia stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick darauf zu erhaschen.

    »Für die Vanilla-Welt sieht es aus wie eine silberne Kette mit einem Schlüssel daran«, sagte Marcus. »Aber wir in der Szene erkennen, was es eigentlich ist: ein Kragen.«

    »Ein Kragen?«, wiederholte Julia. Das Wort brachte sie so sehr aus dem Konzept, dass sie nicht auf den Gedanken kam, zu fragen, was es mit der »Szene« und dem »Lifestyle« überhaupt auf sich hatte.

    »Manche Leute benutzen Hundehalsbänder aus der Tierhandlung«, sagte er.

    »Das meinen Sie nicht ernst.«

    »Todernst.«

    Sie schlang sich die Arme um die Brust. »In diesem Fall hier sieht es einfach nach einem gewöhnlichen Schmuckstück aus, aber er hat wahrscheinlich eine Sechskantenschraube daran, sodass sie ihn sich nicht selbst abnehmen kann.«

    Ben nahm die Kette von Damien entgegen und ließ das Silber durch die Flammen einer übergroßen Kerze gleiten.

    »Er reinigt das Metall«, erklärte Marcus. »Und dann wird er sie noch einmal fragen, ob sie sich aus freiem Willen unterwirft.«

    Ben sah auf Lana hinab und fing ihr Kinn ein, ehe er sprach: »Ich biete dir diesen Kragen als Symbol meiner Liebe an und als ein Versprechen, ein zuvorkommender und ehrenvoller Meister zu sein. Im Gegenzug verlange ich nach deiner Unterwürfigkeit. Ich werde die Regeln durchsetzen, auf die wir uns geeinigt haben, und ich werde dich nie aus Zorn anfassen.«

    Lana verschränkte die Finger hinter ihrem Rücken, während sie noch immer den Blick ihres neuen Ehemannes hielt. Mit fester Stimme sagte sie: »Ich nehme dein Geschenk an. Im Gegenzug biete ich meine demütige Ergebenheit und das Versprechen meiner Dienstbarkeit.«

    Für Julia klangen diese Worte ebenso einstudiert wie ihre traditionellen Gelöbnisse.

    »Wir befinden uns hier vor unseren Freunden und Mentoren und ich möchte, dass alle dein Versprechen hören, dass du dich aus freiem Willen bereiterklärst, meine Sklavin zu sein.«

    Das Blut gefror Julia in den Adern. Als würde Marcus es spüren, verhärtete er seinen Griff um sie. Merkwürdigerweise beruhigte und erdete sie diese Berührung eher, als dass sie Julia verärgerte.

    »Ich erkläre mich freudig bereit, deine Sklavin zu sein, Herr.«

    Selbst aus der Entfernung und in dem dämmerigen Licht sah Julia Lanas Lächeln.

    »Ehrlich gesagt flehe ich um die Ehre. Herr, bitte leg mir den Kragen an.«

    »Heb dein Haar«, forderte Ben Lana auf.

    Lana gehorchte. Während Ben das Schloss befestigte, sah Lana mit einem Ausdruck hingebungsvoller Wonne zu ihm auf. Julia fragte sich, was mit der Frau geschehen war, die sie einst gekannt hatte. Die zwei hatten auf dem Sofa in ihrem Wohnheim gefläzt, Popcorn verdrückt, Wein getrunken und sich über alte Serien aus den Fünfzigern lustig gemacht, in denen die Ehefrau in hohen Schuhen und einem Kleid das Abendessen zubereitete. Und jetzt hatte ein Mann Lana ein Halsband umgelegt und sie hatte ihn auch noch förmlich darum angefleht.

    Ohne Aufforderung kniete Lana sich wieder hin. Sie senkte den Blick auf den Boden. Dann fuhr Ben sanft mit den Fingern durch ihr Haar und drückte ihren Kopf nach hinten. Lana sah auf. »Vielen Dank, Meister.«

    »Meister?«, flüsterte Julia, entsetzter denn je.

    »Nicht alle Paare benutzen den Ausdruck, aber sie haben sich dazu entschieden.«

    »Meine Damen und Herren«, sagte Damien. »Darf ich Ihnen Meister Ben und seine angetraute Sklavin Lana vorstellen?«

    »Sklavin?«

    Marcus verhärtete wieder den Griff um Julias Schultern und warnte sie so wortlos, ja den Mund zu halten. Ben zog Lana auf die Füße und küsste sie heftig. Es war kein freundlicher Schmatzer, sondern ein heißer Französischer. Eine Hand lag auf Lanas entblößtem Hinterteil und die Finger seiner anderen ruhten auf ihrem mittleren Rücken.

    Lana stellte sich schamlos auf die Zehenspitzen und presste sich an Ben. Julia hatte noch auf keiner Hochzeit etwas gesehen, das derart sexy war. Ihre Freundin zeigte reine, unverfälschte Freude und niemand schien mitzubekommen, dass sie dabei nur halb bekleidet war.

    Ein paar Leute applaudierten, andere johlten und pfiffen, doch Julias Hände blieben um die eigene Mitte geschlungen.

    »Anstoßen!«, rief der Mann, der Lanas abgestreiftes Kleid aufgehoben hatte.

    Bei diesem Stichwort eilte eine Karawane Kellner in den Raum, die Tabletts mit Gläsern voller Schaumwein trugen. Ihr Aufzug schockierte Julia. Die Männer trugen Fliegen um den Hals, jedoch keine Hemden. Einer hatte ein enganliegendes Paar Shorts an, während die anderen Anzughosen trugen, die alle mindestens eine Nummer zu klein waren. Die Frauen waren in Schürzen mit Stringtangas, Spitzenstrümpfen und Strumpfhaltern darunter gehüllt.

    »Was zum Teufel ist das hier?« Julia wandte sich um, damit sie ihrem Todfeind endlich ins Gesicht blicken konnte.

    »Es wird angestoßen«, sagte Marcus trocken. Er schnappte sich zwei Tulpengläser von einem Kellner, der an ihnen vorbeischlenderte, und bot ihr eines an. »Und du wirst dich weiterhin benehmen.«

    Ihr Selbsterhaltungstrieb verbat ihr, sich mit ihm anzulegen. Ehrlich gesagt – ihn anzusehen, hatte die Luft aus ihren Lungen gesaugt. Er war breitschultrig und kräftig und passte perfekt vor den Hintergrund der Rocky Mountains. Sein Haar war dunkel und kurzgeschnitten, was seine hellgrünen Augen zum Vorschein brachte. Er trug schwarze Schuhe und Anzughose, ein strahlend weißes Hemd und ein Jackett aus weichem Leder. Sein Geruch zeugte von rauer Maskulinität.

    »Die sind alle halbnackt«, sagte Julia.

    »Sind sie das?«

    War sie die Einzige, der auffiel, wie bizarr diese ganze Veranstaltung war? Niemand sonst schien auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie nahm das angebotene Glas entgegen und fragte sich, ob es wohl ungalant rüberkommen würde, dessen Inhalt in einem Zug herunterzukippen.

    »Wende dich dem glücklichen Paar zu«, wies Marcus sie an.

    Als sie den Mund öffnete, hob er die Brauen. Jetzt, da sie seine großen Hände mit den verheilten Schnittwunden und Abschürfungen daran gesehen hatte, hielt sie es gar nicht für so unwahrscheinlich, dass er seine vorherige Drohung wahrmachen würde, sie übers Knie zu legen.

    Seine autoritäre Ausstrahlung nervte sie, genau wie ihre instinktive Reaktion darauf. Sie war eine moderne Frau, ihr unterstand auf der Arbeit eine ganze Abteilung. Julia hatte eigentlich kein Problem damit, wenn ein Mann das Kommando übernahm. Womit sie allerdings definitiv Probleme hatte, waren wiederum überdominante Männer – wie das Exemplar, das sich gerade in ihrem Sichtfeld befand.

    »Und zwar jetzt«, sagte er. »Ich werde deine Unhöflichkeit nicht tolerieren.«

    Unhöflich? Ihre Manieren waren makellos. Oder zumindest waren sie das bis heute Abend noch gewesen.

    Alles in ihr sträubte sich. Sie machte sich bereit, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, und sah nach vorne; der unmögliche Marcus Cavendish stand noch immer neben ihr. Sie konnte nicht anders, als den sexy Ledergeruch seines Jacketts zu inhalieren, und derart nah nahm sie auch noch andere subtilere Untertöne darin wahr. Er roch frisch, wie die Luft der Rocky Mountains. Außerdem war da noch eine scharfe Note, vielleicht seine Seife.

    Er war ein richtiger Mann – mit großem M.

    Sie bemühte sich, sich nicht von ihm überwältigen zu

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