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Babette in Not: Der neue Sonnenwinkel 67 – Familienroman
Babette in Not: Der neue Sonnenwinkel 67 – Familienroman
Babette in Not: Der neue Sonnenwinkel 67 – Familienroman
Ebook132 pages1 hour

Babette in Not: Der neue Sonnenwinkel 67 – Familienroman

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About this ebook

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Maja Greifenfeld war so erschrocken, dass sie einen Satz nach hinten machte. Sie hätte mit allem gerechnet, nicht damit, dass die Tür wie mit Zauberhand einfach so aufgehen würde. Eigentlich hatte sie an der Türklinke nur rütteln wollen, nachdem sie zuvor vergebens Sturm geklingelt und gegen die Türfüllung gedonnert hatte. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Maja hatte bereits einige Male versucht, in das Haus zu gelangen, hatte immer geklingelt, geklopft, gerufen, ohne dass ihr geöffnet worden war. Dabei hatte sie sehr genau gewusst, dass dieser Mann, den sie unbedingt sehen und sprechen wollte, daheim war. Und nun das? Maja war verwirrt. Stopp! Sie sah eindeutig zu viele Kriminalfilme und las zu viele Kriminalromane. Ging ihre Fantasie jetzt mit ihr durch? Was sie hier tat, die ganze Zeit über versucht hatte, war grenzwertig. Im Grunde genommen hatte sie mit diesem Fremden, über den sie überhaupt nichts wusste, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, nichts zu tun. Es ging sie nichts an, und das alles bloß, weil sie einen Galeristen, den sie hier nie vermutet hätte, gesehen hatte und der ihr ein wenig merkwürdig erschienen war. Und das wiederum ebenfalls nur, weil sie ihn hier nicht vermutet hätte, nicht im Sonnenwinkel, er tummelte sich an den Plätzen der Reichen und Schönen. Doch wenn sie ehrlich war, dann würde sie von den Menschen, die sie kannte, auch sonst niemand hier vermuten. Sie hatte keine Ahnung, warum sie so darauf fixiert war, warum sich ihr Gedankenkarussell immer schneller zu drehen begonnen hatte. Es war beinahe zur Manie geworden, sie war gefühlte hundert Male am Haus vorbeigefahren, hatte angehalten, versucht, Einlass zu bekommen. Warum? Sie wusste es nicht, es war eher ein Gefühl, oder es war tatsächlich Langeweile, weil sie nichts zu tun hatte und davon ablenken wollte, über ihr Leben nachdenken zu müssen, wie es mit ihr eigentlich nun weitergehen sollte.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateDec 3, 2019
ISBN9783740958800
Babette in Not: Der neue Sonnenwinkel 67 – Familienroman

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    Book preview

    Babette in Not - Michaela Dornberg

    Leseprobe:

    Sophienlust Special Edition

    Leseprobe

    Special Edition

    5 unveröffentlichte Romane

    Titel:

    1 E-Book: Jessicas schlauer Plan

    2 E-Book: Mutter auf Zeit

    3 E-Book: Daheim in einem fremden Land

    4 E-Book: Sieg auf der ganzen Linie

    5 E-Book: Die brasilianische Erbschaft

    Der neue Sonnenwinkel

    – 67 –

    Babette in Not

    … und Roberta hat keine Zeit für das eigene Glück

    Michaela Dornberg

    Maja Greifenfeld war so erschrocken, dass sie einen Satz nach hinten machte. Sie hätte mit allem gerechnet, nicht damit, dass die Tür wie mit Zauberhand einfach so aufgehen würde. Eigentlich hatte sie an der Türklinke nur rütteln wollen, nachdem sie zuvor vergebens Sturm geklingelt und gegen die Türfüllung gedonnert hatte.

    Was hatte das jetzt zu bedeuten?

    Maja hatte bereits einige Male versucht, in das Haus zu gelangen, hatte immer geklingelt, geklopft, gerufen, ohne dass ihr geöffnet worden war. Dabei hatte sie sehr genau gewusst, dass dieser Mann, den sie unbedingt sehen und sprechen wollte, daheim war.

    Und nun das?

    Maja war verwirrt. War das jetzt eine Falle, um sie ins Haus zu locken, um …

    Stopp!

    Sie sah eindeutig zu viele Kriminalfilme und las zu viele Kriminalromane. Ging ihre Fantasie jetzt mit ihr durch? Was sie hier tat, die ganze Zeit über versucht hatte, war grenzwertig. Im Grunde genommen hatte sie mit diesem Fremden, über den sie überhaupt nichts wusste, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, nichts zu tun. Es ging sie nichts an, und das alles bloß, weil sie einen Galeristen, den sie hier nie vermutet hätte, gesehen hatte und der ihr ein wenig merkwürdig erschienen war. Und das wiederum ebenfalls nur, weil sie ihn hier nicht vermutet hätte, nicht im Sonnenwinkel, er tummelte sich an den Plätzen der Reichen und Schönen. Doch wenn sie ehrlich war, dann würde sie von den Menschen, die sie kannte, auch sonst niemand hier vermuten.

    Sie hatte keine Ahnung, warum sie so darauf fixiert war, warum sich ihr Gedankenkarussell immer schneller zu drehen begonnen hatte. Es war beinahe zur Manie geworden, sie war gefühlte hundert Male am Haus vorbeigefahren, hatte angehalten, versucht, Einlass zu bekommen. Warum? Sie wusste es nicht, es war eher ein Gefühl, oder es war tatsächlich Langeweile, weil sie nichts zu tun hatte und davon ablenken wollte, über ihr Leben nachdenken zu müssen, wie es mit ihr eigentlich nun weitergehen sollte.

    Wie auch immer, jetzt musste sie sich darüber keine Gedanken machen, sondern sich vielmehr fragen, was sie nun tun sollte.

    Vorsichtshalber klingelte sie noch einige Male, es geschah nichts, dann stieß sie vorsichtig die Haustür ein wenig weiter auf. Der Schlüssel steckte von innen. Das konnte doch nur bedeuten, dass dieser Mann, der angeblich hierher gezogen war, um wieder zu sich zu finden, sich im Haus befand. Aber warum war er nicht zur Tür gekommen, um zu öffnen? Und, was noch viel verwirrender war, wieso war die Haustür offen?

    Maja wollte hineingehen, zögerte.

    »Hallo? Ist da jemand?«

    Sie bekam keine Antwort auf ihre Fragen, deswegen ging sie langsam vorwärts. Das Haus wirkte renovierungsbedürftig, innen war es sehr spartanisch eingerichtet.

    Konnte sie so einfach in ein fremdes Haus eintreten? War das nicht ein Hausfriedensbruch und sogar strafbar?

    Sie fühlte sich unbehaglich, doch sie ging weiter. Die Luft im Haus war abgestanden, es roch ekelhaft nach kaltem Rauch. Auf einem Tisch entdeckte Maja einen überquellenden Aschenbecher voller Zigarettenkippen, neben einem nicht ausgetrunkenen Glas stand eine halb volle Flasche Whisky. Überall standen Kaffeetassen, benutztes Geschirr herum.

    Maja schluckte, sie musste jetzt keine Gedanken daran verschwenden, dass hier kein ordentlicher Mensch lebte. Sie musste vielmehr darüber nachdenken, ob sie nicht schleunigst das Haus wieder verlassen sollte, ehe sie auffiel und gehörig Ärger bekam.

    Wie ferngesteuert lief sie weiter, betrat den nächsten Raum, den sie allerdings direkt wieder verließ, denn darin sah man nur einen Kleiderschrank, einen Stuhl, auf dessen Lehne liederlich eine Jacke hing, und dann gab es noch ein zerwühltes Bett.

    Sie musste gehen, denn von ihrer Verschwörungstheorie, die sie sich zusammengebastelt hatte, war nichts mehr übrig. Was immer der Bewohner dieses Hauses auch mit Arne Boll zu tun hatte, es gab nichts her, um daraus eine Story zu machen. Und selbst wenn es anders wäre, hätte sie damit nichts zu tun, ging es sie nichts an, konnte sie nichts daraus machen, weil sie keine Journalistin war, die immer hinter einer Geschichte her sein musste, um mit ihrem Artikel auf die erste Seite der Zeitung zu kommen.

    Jetzt war es ihr nur noch peinlich, einfach so in dieses Haus hineingegangen zu sein. Die nicht abgeschlossene Tür war keine Entschuldigung. Hätte sie in ihrem Zorn nicht die Türklinke heruntergedrückt, wäre sie nicht dahintergekommen, dass nicht abgeschlossen war, zumal es tatsächlich Menschen gab, die so sorglos waren, ihre Türen niemals zu verriegeln.

    Sie drehte sich um, ging zurück, und sie hatte die Haustür fast erreicht, als ihr Blick rein zufällig auf eine weitere Tür fiel, sie drehte sich um und lief, wie magnetisch von ihr angezogen, auf die Tür zu.

    Wenn sie schon mal hier war …

    Maja erwartete nichts, doch sie konnte es dann abhaken und brauchte sich um das Haus, dessen geheimnisvollen Bewohner und Arne Boll, der nicht hierher gehörte, keine Gedanken mehr zu machen. Und dann war es an der Zeit für sie, wie angedacht, abzureisen, ehe sie irgendwann noch hier in diesem verträumten Sonnenwinkel in eine Art Dornröschenschlaf verfiel, weil so gut wie nichts passierte und man keine besondere Ablenkung hatte, es sei denn, man lief sich beim Marathon die Seele aus dem Leib oder tobte sich auf dem See aus. Das war alles nichts für sie.

    Als sie in den Raum, den schönsten und hellsten im Haus, trat, blieb sie verblüfft stehen.

    Auf einem Tisch standen Pinsel, es gab viele Farben, eine Staffelei mit einem begonnenen Bild, überall lehnten weiße Leinwände und welche, auf denen Gemälde fertiggestellt oder begonnen worden waren.

    Ein Atelier …

    Maja war in ihrem Leben schon mehr als nur einmal in einem gewesen, das war es also nicht, was ihr die Sprache verschlug.

    Ungläubig starrte sie auf das begonnene Gemälde, näherte sich denen, die fertig oder ebenfalls noch im Entwurfstadium waren.

    Es war nicht zu fassen. Sie hatte sich einiges gedanklich zurechtgelegt, darauf allerdings wäre sie niemals gekommen, und plötzlich konnte sie sich einiges zusammenreimen. Und jetzt gab es auch eine Erklärung dafür, ­warum der Galerist hier gewesen war!

    Aber …

    Ihre Gedanken überschlugen sich, es war so ungeheuerlich, dass sie diese Geschichte nicht zu Ende bringen konnte.

    Instinktiv holte sie ihr Handy hervor, begann wild zu fotografieren, überlegte …

    Maja war so aufgeregt, dass sie kaum atmen konnte. In ihr war auch überhaupt kein Triumphgefühl, weil sie instinktiv geahnt hatte, dass da etwas nicht stimmte.

    Was sollte sie jetzt tun?

    Sie konnte nichts tun, doch etwas musste sie sogar ganz schnell tun, und das war, das Haus schleunigst wieder zu verlassen. Außerdem hatte sie genug gesehen. Dieser Mann konnte jeden Augenblick zurückkommen, und dann hätte sie ein Problem. Was immer sie auch gesehen hatte, es war immer noch unbefugtes Eindringen in ein fremdes Haus. Eine nicht abgeschlossene Haustür bedeutete nicht automatisch eine Einladung für fremde Besucher.

    Außerdem hatte sie keine Handhabe gegen den Bewohner, in seinen eigenen vier Wänden konnte jeder machen, was er wollte, es ging Außenstehende nichts an, vor allem keine, die sich widerrechtlich Einlass verschafft hatten.

    Maja machte die Haustür hinter sich zu, hetzte zu ihrem Auto, doch es dauerte eine ganze Weile, ehe sie in der Lage war, es zu starten.

    Was für eine Ungeheuerlichkeit!

    Oder war alles ganz harmlos? Als Kind hatte sie für alle und jeden die Sonnenblumen von van Gogh nachgemalt und verschenkt, ob zum Geburtstag, ob zu Weihnachten, Pfingsten, Ostern oder einfach nur so.

    Aber der Galerist!

    Schon wieder wollten die Alarmglocken bei ihr läuten, doch sie unterdrückte beinahe geradezu panisch alle Gedanken, die ihr durch den Kopf schwirrten. Sie fuhr zu dem von ihr gemieteten Haus, und was für ein Glück, dass es kaum Verkehr auf der Straße gab. Maja hätte für nichts garantieren können, denn sie fand sich urplötzlich, ohne zu wissen, wie das geschehen konnte, auf der Fahrbahn des Gegenverkehrs wieder.

    Was für eine ungeheuerliche Geschichte!

    Stopp! Das sagte sie sich zum wiederholten Male. Sie wusste nicht, ob und wie alles zusammenhing, sie hatte nur Vermutungen, und sie hatte ganz offensichtlich eine blühende Fantasie. Und, vor allem, das durfte man nicht vergessen, sie war unbefugt in ein fremdes Haus eingedrungen. Sie musste also ganz schön still sein und den Mund halten. Sie hatte auf reichlich unkonventionelle Weise Tatsachen geschaffen, und das war, wie man es auch immer drehen und wenden wollte, eine strafbare Handlung!

    Als sie das bedachte, merkte Maja, wie sich feine Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten. Sie fuhr langsamer, versuchte, auf der Straße zu bleiben, vor allem, auf ihrer Fahrspur, die hatte sie nämlich schon wieder verlassen, und nur dem schnellen Reaktionsvermögen des Fahrers eines Wagens auf der anderen Straßenseite war es zu verdanken gewesen, dass es zu keinem Schaden gekommen war.

    *

    Maja wusste nicht, wie sie ins Haus gekommen war, nachdem sie sogar anfängliche Schwierigkeiten gehabt hatte, die Tür aufzuschließen.

    Sie schmiss ihre Tasche auf einen Stuhl, ging zum Kühlschrank, holte sich eine Flasche Mineralwasser heraus, schenkte sich ein Glas voll, und das trank sie beinahe in einem einzigen Zug fast leer, weil sie einen ganz trockenen Hals hatte. Danach begann sie unruhig durch das Zimmer zu laufen. Sie hatte schon eine Idee davon, was sie jetzt tun könnte,

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