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Wenn der Liebe Flügel wachsen: Der neue Sonnenwinkel 60 – Familienroman
Wenn der Liebe Flügel wachsen: Der neue Sonnenwinkel 60 – Familienroman
Wenn der Liebe Flügel wachsen: Der neue Sonnenwinkel 60 – Familienroman
Ebook132 pages1 hour

Wenn der Liebe Flügel wachsen: Der neue Sonnenwinkel 60 – Familienroman

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About this ebook

Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung.
Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.

Die Schlafzimmertür wurde langsam geöffnet, und noch während Rosmarie versuchte, die Hunde zu beruhigen, starrte sie auf die Tür. Was hatte das zu bedeuten? Sie musste nicht lange darüber nachdenken, denn plötzlich kamen zwei maskierte Männer in den Raum. So etwas sah man oftmals im Film, doch das jetzt war die bittere Wahrheit. Die Hunde rissen sich von ihr los, rannten bellend auf die Männer zu, doch weder Beauty noch Missie waren Wachhunde, sie waren nicht darauf ausgerichtet, Fremde zu vertreiben. Und selbst wenn sie es wären, hätten die Tiere keine Chance gehabt, denn einer der Männer zog eine Pistole, es gab einen dumpfen Knall, einer kam hinterher, Missie und Beauty verstummten, sanken zu Boden und Rosmarie begann zu schreien. Sofort war der Mann, der ­geschossen hatte, bei ihr, begann sie zu schütteln und sagte mit gefährlich leiser Stimme: »Wenn du nicht sofort mit der Schreierei aufhörst, dann schieße ich, allerdings mit einer echten Patrone. Du kannst dich entspannen, ich habe die Köter bloß betäubt, irgendwann werden sie sich wieder berappeln.« Rosmarie versuchte, sich zu beruhigen, sie hatte eine Höllenangst, und ihr war klar, dass die Männer nicht lange fackeln würden, besonders der, der sie noch immer festhielt, machte ihr Angst, der andere Maskierte hielt sich im Hintergrund, ihm schien nicht zu gefallen, was hier gerade mit den Hunden geschehen war. Doch Rosmarie war sich schon klar darüber, dass sie von ihm keine Hilfe zu erwarten hatte, schließlich war er mit seinem Komplizen ins Haus eingedrungen. »Wo ist das Geld?«, erkundigte sich der Mann, der sie brutal am Arm festhielt, doch vor lauter Angst verspürte Rosmarie nicht einmal den Schmerz, den dieser Griff verursachte. Ehe sie antworten konnte, fuhr er fort: »Und wo ist der Schmuck? Wo befinden sich andere Wertgegenstände, wie Münzen, Silber?« Sie war durch ihre Sommergrippe geschwächt, dann jetzt diese Aufregung, sie begann zu taumeln. Jeder Mensch mit auch nur einer Spur von Mitgefühl hätte ihr jetzt wenigstens die Chance gegeben, sich zu setzen, dieser Verbrecher tat das nicht. Er zerrte an ihr herum, und weil sie nichts sagte, nahm er seine Pistole, hielt sie ihr an die Schläfe, das Metall fühlte sich kalt an, bedrohlich, Rosmarie hatte Todesangst. »Also? Ich zähle bis drei, und wenn ich dann keine Antwort habe, dann schieße ich …«, er begann zu zählen, »eins … zwei …«
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateAug 27, 2019
ISBN9783740954291
Wenn der Liebe Flügel wachsen: Der neue Sonnenwinkel 60 – Familienroman

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    Book preview

    Wenn der Liebe Flügel wachsen - Michaela Dornberg

    Leseprobe:

    Gaston, der Sohn des Diplomaten

    Leseprobe

    Der betäubende Duft der in verschwenderischer Fülle blühenden Rosen strömte durch das offene Fenster des Schreibzimmers, in dem Irene von Wellentin an ihrem zierlichen Schreibtisch aus Rosenholz saß und den Brief ihrer Jugendfreundin Claudine Arnoud nun schon zum zweiten Mal las. Als sie ihn zusammenfaltete und in das hellblaue Kuvert zurücksteckte, dachte sie an die Zeit mit Claudine in dem Genfer Internat. Was waren das doch für herrliche, unbeschwerte Jahre gewesen! Damals hatten sie noch geglaubt, das Leben bestünde nur aus einer Reihe von glücklichen Tagen. Gemeinsam hatten sie Zukunftspläne geschmiedet, wobei Claudine immer den Wunsch geäußert hatte, die Frau eines Diplomaten zu werden, um an seiner Seite fremde Länder kennenzulernen. Dieser Wunschtraum hatte sich bei ihr tatsächlich erfüllt, aber ob sie so glücklich geworden war, wie sie erhofft hatte, das schien fraglich zu sein. Nach ihrem Brief zu schließen, verlief ihr Leben recht problematisch. Vor ungefähr sechs Jahren hatte Irene von Wellentin Claudine zum letzten Mal in Paris getroffen, in der Zeit, als es in ihrer Ehe eine Krise gegeben hatte. Doch damals hatte auch ihre Freundin alles andere als einen ausgeglichenen und zufriedenen Eindruck gemacht. »Mutti, ich bin da!«, riss eine helle Kinderstimme Irene von Wellentin aus ihren Träumereien. Kati, jetzt zehn Jahre alt, stürmte mit strahlenden Augen ins Zimmer und rief voller Freude: »Mutti, stell dir vor, ich habe den besten Klassenaufsatz geschrieben und eine Eins bekommen. Was sagst du dazu?« »Das freut mich sehr, mein kleiner Liebling«, lobte Irene von Wellentin die Kleine mit einem weichen mütterlichen Lächeln. Kati bereitete ihr nur Freude, und sie bereute es keine Stunde, das Mädchen adoptiert zu haben. Unendlich dankbar war sie dem Schicksal, dass es ihr dieses Kind zugeführt hatte. Noch heute erschauerte sie, wenn sie daran dachte, welche entsetzliche Angst sie ausgestanden hatte, als Hanna Ebert, Katis leibliche Mutter, eines Tages aufgetaucht war und ihre Rechte auf das Kind geltend gemacht hatte. Glücklicherweise hatte die Gier nach Geld Hanna Eberts Mutterliebe bei Weitem überwogen. Niemals würde sie, Irene, vergessen, was ihr Mann damals für sie getan hatte.

    Der neue Sonnenwinkel

    – 60 –

    Wenn der Liebe Flügel wachsen

    Ihre Sehnsucht ließ sich nicht bezähmen

    Michaela Dornberg

    Die Schlafzimmertür wurde langsam geöffnet, und noch während Rosmarie versuchte, die Hunde zu beruhigen, starrte sie auf die Tür.

    Was hatte das zu bedeuten?

    Sie musste nicht lange darüber nachdenken, denn plötzlich kamen zwei maskierte Männer in den Raum. So etwas sah man oftmals im Film, doch das jetzt war die bittere Wahrheit.

    Die Hunde rissen sich von ihr los, rannten bellend auf die Männer zu, doch weder Beauty noch Missie waren Wachhunde, sie waren nicht darauf ausgerichtet, Fremde zu vertreiben. Und selbst wenn sie es wären, hätten die Tiere keine Chance gehabt, denn einer der Männer zog eine Pistole, es gab einen dumpfen Knall, einer kam hinterher, Missie und Beauty verstummten, sanken zu Boden und Rosmarie begann zu schreien.

    Sofort war der Mann, der ­geschossen hatte, bei ihr, begann sie zu schütteln und sagte mit gefährlich leiser Stimme: »Wenn du nicht sofort mit der Schreierei aufhörst, dann schieße ich, allerdings mit einer echten Patrone. Du kannst dich entspannen, ich habe die Köter bloß betäubt, irgendwann werden sie sich wieder berappeln.«

    Rosmarie versuchte, sich zu beruhigen, sie hatte eine Höllenangst, und ihr war klar, dass die Männer nicht lange fackeln würden, besonders der, der sie noch immer festhielt, machte ihr Angst, der andere Maskierte hielt sich im Hintergrund, ihm schien nicht zu gefallen, was hier gerade mit den Hunden geschehen war. Doch Rosmarie war sich schon klar darüber, dass sie von ihm keine Hilfe zu erwarten hatte, schließlich war er mit seinem Komplizen ins Haus eingedrungen.

    »Wo ist das Geld?«, erkundigte sich der Mann, der sie brutal am Arm festhielt, doch vor lauter Angst verspürte Rosmarie nicht einmal den Schmerz, den dieser Griff verursachte. Ehe sie antworten konnte, fuhr er fort: »Und wo ist der Schmuck? Wo befinden sich andere Wertgegenstände, wie Münzen, Silber?«

    Sie war durch ihre Sommergrippe geschwächt, dann jetzt diese Aufregung, sie begann zu taumeln. Jeder Mensch mit auch nur einer Spur von Mitgefühl hätte ihr jetzt wenigstens die Chance gegeben, sich zu setzen, dieser Verbrecher tat das nicht. Er zerrte an ihr herum, und weil sie nichts sagte, nahm er seine Pistole, hielt sie ihr an die Schläfe, das Metall fühlte sich kalt an, bedrohlich, Rosmarie hatte Todesangst.

    »Also? Ich zähle bis drei, und wenn ich dann keine Antwort habe, dann schieße ich …«, er begann zu zählen, »eins … zwei …«

    »Wir haben kein Geld im Haus«, rief sie, »und ich besitze kaum Schmuck.«

    »Was soll die alberne Ausrede?«, sein Gesicht kam ihrem bedrohlich nahe, sie starrte in zwei kalte Augen, die sie gnadenlos anblickten. Mehr war von ihm wegen der Maske ja auch nicht zu sehen. »Ihr seid reich, also hör auf, mir Märchen zu erzählen.«

    Er knallte mit seiner Pistole gegen die Decke, Putz rieselte herunter.

    Mit zitternder Hand deutete Rosmarie auf ihren Frisiertisch. »Mein Schmuck ist dort in der obersten Schublade, und das Geld, das ich besitze, das ist in meiner Geldbörse in der Handtasche, die ist dort drüben.«

    Der Rabiate gab seinem ­Komplizen ein Zeichen, der holte aus der Schublade den Schmuck heraus, es war wirklich nicht viel, dann nahm er das Geld an sich.

    »Wo ist der Safe?«

    »Im Arbeitszimmer meines Mannes, aber ich habe keinen Schlüssel dafür, wirklich nicht, und ansonsten, nehmen Sie, was Sie wollen, aber bitte, tun Sie mir nichts, und lassen Sie mich wieder in mein Bett, ich bin krank, ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten.«

    Der Brutale gab ihr einen Stoß, sie fiel auf das Bett, tat sich dabei ziemlich weh, sie spürte es nicht, weil in diesem Moment ihre Angst größer war als ihr Schmerz.

    Der Mann zerrte sie nach oben, fesselte sie ans Bett, dann holte er Klebeband aus seiner Tasche, klebte es ihr brutal über den Mund.

    »Du rührst dich nicht, sonst bist du tot«, drohte er ihr, und Rosmarie glaubte ihm jedes Wort.

    Der Brutale gab seinem Kumpel ein Zeichen, die Männer verließen das Schlafzimmer, machten sich nicht einmal die Mühe, die Tür wieder zu schließen.

    Rosmarie war allein mit den betäubt am Boden liegenden Hunden, ans Bett gefesselt, mit verklebtem Mund. Sie war irre vor lauter Angst, weil sie keine Ahnung hatte, ob man sie wirklich verschonen würde.

    Es gab diesen Safe, doch Rosmarie besaß tatsächlich keinen Schlüssel dazu, darum hatte Heinz sich immer gekümmert, es hatte sie nicht interessiert, was er darin aufbewahrte. Viel konnte es nicht sein, denn Heinz war hinter dem Geld her, war bemüht, es zu vermehren, und im Safe vermehrte es sich nicht. Und Heinz war als Notar ein ehrenwerter Mann, der bewahrte kein Schwarzgeld auf, um Steuern zu vermeiden, die Rückerts hatten auch kein Konto in der Schweiz oder in irgendeiner Steueroase.

    Doch würden die Männer das glauben? Es war vielleicht nicht der richtige Augenblick, sich an Fernsehsendungen zu erinnern, in denen Überfälle gezeigt wurden und vor allem die brutale Vorgehensweise, wenn die Einbrecher nicht das bekamen, was sie sich vorgestellt hatten. Da scheuten sie in ihrem Zorn auch nicht vor schrecklichen Folterungen, nicht einmal vor einem Mord zurück. Rosmarie begann am ganzen Körper zu zittern und wünschte sich nur, es möge bald vorbei sein.

    Man musste sie beobachtet haben, das Haus, und die Verbrecher waren wohl davon ausgegangen, dass niemand sich darin befinden würde. So wäre es ja auch gewesen, hätte sie wegen dieser Grippe nicht daheim bleiben müssen.

    Wer waren diese Männer?

    Sie zuckte zusammen, als es unten schepperte, einer der Männer schrie den anderen an, der der Gemäßigtere zu sein schien. Und dann hörte sie Schüsse, und ihr Herz begann wie verrückt zu klopfen.

    Hatte der eine Einbrecher den anderen erschossen?

    War Meta früher als erwartet zurückgekommen, hatte man eine Zeugin beseitigt?

    Rosmaries Gedanken überschlugen sich, sie war nicht in der Lage klar zu denken, wenn man Angst hatte, steigerte man sich in alles hinein, und sie hatte Angst, große Angst um ihr Leben, das sie auf so eine Weise nicht verlieren wollte.

    Ihre Handgelenke, an denen der Gangster sie an ihr Bett gefesselt hatte, begannen zu schmerzen, außerdem war ihr Körper verkrampft. Das war kein Wunder, auf eine solch unnatürliche Weise legte sich niemand in sein Bett. Das Klebeband auf ihrem Mund fühlte sich unangenehm an, und ihre Grippe machte daraus eine Qual.

    Unten krachte etwas zu Boden, Porzellan schepperte, eine Tür schlug, und dann war es still. Rosmarie hörte nur noch das Schlagen ihres Herzens, und das schlug wie verrückt.

    Waren die Männer gegangen?

    Würden sie noch einmal zurückkommen?

    Tränen rannen über ihr Gesicht. Rosmarie fühlte sich so unendlich hilflos, und das war sie ja auch.

    Zunächst war sie einfach nur ängstlich und angespannt gewesen, erst als sie sicher sein konnte, dass die Einbrecher gegangen waren, erwachten ihre ­Lebensgeister allmählich. Sie konnte jetzt nicht darüber nachdenken, wie schrecklich es sich anfühlte, dass da Fremde in ihre Intimsphäre eingebrochen waren, sie bedroht hatten. My home is my castle, sagten die Engländer, und sie hatte sich in ihren eigenen vier Wänden immer wohlgefühlt, egal, in welchem Haus sie gelebt hatten. Damit war es nun vorbei.

    Sie musste sich befreien!

    Rosmarie begann, ihre Arme zu bewegen, mit dem linken Arm am Bettpfosten zu schubbern. Es war mühsam, und es war schmerzhaft, weil sie kaum Bewegungsfreiheit hatte.

    Verzweiflung breitete sich in ihr aus. Niemand wusste, was geschehen war, sie war sich sicher, dass die Einbrecher keine Spuren hinterlassen hatten. Für ihre Familie und die Freunde war sie in Paris, und Meta würde erst am Sonntagabend nach Hause kommen, oder, schlimmer noch, es konnte auch der Montagmorgen werden. Und die Hunde

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