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Futurelytics: Trendpsychologie im digitalen Zeitalter
Futurelytics: Trendpsychologie im digitalen Zeitalter
Futurelytics: Trendpsychologie im digitalen Zeitalter
Ebook107 pages46 minutes

Futurelytics: Trendpsychologie im digitalen Zeitalter

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About this ebook

Wir leben in einer fragilen Welt. Die Digitalisierung durchdringt unaufhaltsam jeden Winkel unserer menschlichen Existenz. Und wir merken allmählich, die Vergangenheit ist vielleicht noch ein guter Lehrer, ein guter Ratgeber ist sie nicht mehr.
Was die Zukunft bringt ist im digitalen Zeitalter unsicherer denn je. Die Trendforschung steht an einem Scheideweg!
futurelytics; Trendpsychologie im digitalen Zeitalter demaskiert die noch vorherrschende aber nutzlose Mainstream-Trendpsychologie und wendet sich ebenso gegen eine unreflektierte Big-Data-Gläubigkeit.
LanguageDeutsch
Release dateAug 1, 2018
ISBN9783752807066
Futurelytics: Trendpsychologie im digitalen Zeitalter
Author

Matthias Rosenberger

Matthias Rosenberger Dr. rer. pol. / Dipl- Psych. Seit Februar 2007 geschäftsführender Gesellschafter der RoTec Rosenberger Intelligence GmbH & Co KG (www.rotecag.com.com), sowie der Rosenberger Management & Strategieberatung G,mbH (www.rsnbrgr.com). Arbeitsschwerpunkte: Gesellschafts-, Markt-, Organisations- und Personalentwicklung mit Spezialisierung auf Resonanzthemen, Moderation von Anspruchsgruppen in organisationalen Umbrüchen. Seit über 20 Jahren als Berater und Coach von über 120 Unternehmen. Dozent und Professuren an den verschiedenen Universitäten und Hochschulen sowie Vorstandsvorsitzender des Brentano Institut für angewandte Kategorienwissenschaften e. V.

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    Book preview

    Futurelytics - Matthias Rosenberger

    Literatur

    1 Wer glaubt ernsthaft an die Wettervorhersage?

    1.1 Wer wir sind

    Wir leben in einer faszinierenden, aber manchmal auch verblüffenden Zeit. Und mir wird bei der Betrachtung der Welt um mich herum etwas klar. Die Vergangenheit ist vielleicht ein guter Lehrer, aber ein guter Ratgeber ist sie nicht (mehr).

    Unsere Erfahrungen machen uns zu dem Menschen, der wir heute sind. Sie prägen unsere Haltung zu den Dingen. Sie leiten aber auch unsere Sicht auf zukünftige Ereignisse.

    Jede Entscheidung ist also das Ergebnis eines inneren Bewertungsprozesses der Vergangenheit in Bezug zum vermuteten Eintreffen von Ereignissen in der Zukunft.

    Der amerikanische Psychologe und Begründer konstruktivistischen Psychologie, George A. Kelly, postulierte bereits 1955: „A person’s processes are psychologically channalized by the way in which he anticipates events" (Kelly 1991: 32).

    Mit seinem Postulat über die Persönlichkeit eines Menschen fügt Kelly eine entscheidende Perspektivenerweiterung in der Psychologie ein. Unsere Persönlichkeit bildet sich aus beidem, den individuellen Konstruktionen von Erfahrungen und unserer Antizipation.

    Erwiesenermaßen entwickelt jeder Mensch im Laufe seines Lebens ein inneres System von Erfahrungskonstruktionen. Zum einen, um die Dinge um sich herum zu verstehen und zu benennen, und zum anderen als präverbales Kategoriensystem für seine innere emotionale Bewertungsstruktur – die Intuition.

    Persönlichkeit ist ein Produkt aus

    Erfahrungen und Antizipationen

    1.2 Ein Blick in die Zukunft

    Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die Zukunft. Und das ist auch wichtig. Zumal jede Entscheidung ein Initial für unseren ganz persönlichen Part an der Zukunft darstellt. Wir vermuten ständig, was als Nächstes kommen könnte und versuchen dann alle möglichen Szenarien zu antizipieren.

    Antizipationen sind jedoch genauso valide wie Vermutungen. Sie sind nicht geeignet, wenn es darum geht, die Zukunft vorherzusagen. Antizipationen sind eigenkonstruierte geistige Vorwegnahmen zukünftig möglicher Szenarien, keine Vorhersagen.

    Denn wir kennen alle Wilhelm Buschs Binsenweisheit: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt".

    Und erfahrungsgemäß hat er heute noch recht mit dieser Aussage, auch wenn sie aus dem vorletzten Jahrhundert stammt.

    Die gute Nachricht ist, dass wir heute, mit modernen Big-Data-Ansätzen, den Zugriff auf eine unvorstellbar riesige Menge an Informationen haben, die uns zu Zeiten von Wilhelm Busch noch nicht zur Verfügung standen.

    Insofern sind wir heute in der Lage, viel genauer einzuschätzen, was uns im Allgemeinen und unsere Anspruchsgruppen (Kunden, Mitarbeiter, Partner) im Speziellen gerade umtreibt. Man könnte meinen, unsere Vermutungen führen aufgrund der neuen Datenverfügbarkeit zu präziseren Prognosen (Antizipationen).

    Mit einer Wetter-App kann ich beispielsweise jederzeit sehen, wie das Wetter gerade ist. Ich kann auch Prognosen abrufen; in manchen Apps sogar für die kommenden 14 Tage.

    Wetter-Apps ziehen ihre komplexe Datengrundlage aus zig Wetterinformationen weltweiter Wetterstationen. Und wir können heute ziemlich genau abschätzen, wo es gerade regnet oder wo gerade die Sonne scheint.

    Für einen Motorradfahrer wie mich, der des Öfteren eine mehrtägige Tour plant, sind Informationen über Wetteränderungen essenziell.

    Die „Drei-Tage-Prognose" jedoch führt schon durch zufällige Schwankungen in der globalen Wetterdynamik regelmäßig zu irrtümlichen Prognosen. Bauernweisheiten sind da manchmal zuverlässiger – manchmal.

    In jedem Falle ist es gut, wenn man sich kleidungsmäßig auf Wetteränderungen vorbereiten kann :-).

    Bei Touren, die länger als zwei Tage dauern, nehme ich daher immer Regenschutzkleidung mit, unabhängig davon, was mir meine Wetter-App prognostiziert hat. Und das hat sich auch schon mehrfach bewährt.

    Und mal ganz ehrlich, auch wenn wir die Zukunft heute schon wüssten, würden dann nicht alle Handlungen, die darauf folgten, ein Paradoxon im Raum-Zeit-Kontinuum darstellen? Genau wie in dem Hollywood-Blockbuster „Zurück in die Zukunft", als Marty zum Doc sagt:

    „Oh nein … Sie leben? Eine schusssichere Weste? … Woher wussten Sie das? Ich hatte doch keine Chance, es Ihnen zu sagen! Was sollte das ganze Gerede, dass man sich nicht in zukünftige Ereignisse einmischen darf? In die Zeitraumkontinuität?"

    Darauf der Doc: „Naja, äh, ich dachte mir: ‚Pfeif’ drauf‘!"

    Wir sollten uns nicht zu sehr damit beschäftigen, wie die Zukunft wohl aussehen könnte. Sie passiert ja eh ganz anders.

    Ich empfehle, sich lieber intensiv mit seinen eigenen Anspruchsgruppen zu befassen. Das Verständnis ihrer unbewussten Bedürfnisse und Neigungen liefert uns genügend Hinweise

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