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Vorträge zu Luther als Mensch in der Stiepeler Dorfkirche: Stiepeler Lektionen II
Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit: Eine biografische Dokumentation
Ebook series12 titles

Evangelische Perspektiven

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About this series

Die hier von Günter Brakelmann veröffentlichten von Heinrich Winkelmann in den Jahren 1940 bis 1944 an seine Brüder im Glauben im Zweiten Weltkrieg geschriebenen zwölf Soldatenbriefe sowie die Sonntagsbriefe an seine Kinder zeigen eine Frömmigkeit, die gerade im pietistischen Lager des kirchlichen Protestantismus viele Anhänger gehabt hat. Dabei sind die Ähnlichkeiten zwischen der hier dargestellten Frömmigkeit im damaligen Bochumer CVJM im Zweiten Weltkrieg und der von mir erlebten pietistischen Frömmigkeit in der Zeit nach dem Krieg im Siegerland frappierend.
Es ist Günter Brakelmann zu verdanken, hier eine außergewöhnliche Studie vorzulegen, die exemplarisch tiefe Einblicke in dieses religiöse und politische Denken einer Gruppe von Christen gibt, die durch den CVJM ihre besondere Prägung erhalten hatte. Für sie war das Zentrum des christlichen Glaubens die Erlösung durch Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung.
Heinrich Winkelmann hat zu dieser entschiedenen Glaubenshaltung irgendwann in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gefunden, durch wen, wann genau und wie, erfahren wir nicht.
Was uns heute erstaunen und unverständlich vorkommen mag, ist die Tatsache, dass für Heinrich Winkelmann, so sehr wie die Nachfolge Jesu Christi im Zentrum seines Glaubens- und Lebensverständnisses stand, gleichzeitig seine politische Parteinahme dem Führer Adolf Hitler galt. Christusnachfolge und Führertreue konnte er ohne Probleme miteinander verschränken. Für viele Christen war diese Verbindung in dieser Zeit durchaus üblich. Die aus der Kaiserzeit stammende Erziehung zum absoluten Gehorsam gegenüber Autoritäten, die unverbrüchliche Treue zu einem einmal geleisteten Eid, verbunden mit einer geradezu inbrünstigen Liebe zu Deutschland als dem Vaterland und einer ebenso herzlichen Liebe zu Jesus Christus, dem Heiland, verbunden mit der Erwartung einer ewigen Heimat bei ihm waren die Kennzeichen dieser Frömmigkeit. So haben Heinrich Winkelmann und seine Frau auch ihre Kinder erzogen und unhinterfragt eine entsprechende Haltung und einen ebensolchen Glauben von ihnen erwartet. Es war der Ausdruck ihrer Liebe zu ihnen. Obwohl Heinrich Winkelmann Parteimitglied war, finden wir trotz seiner Führertreue gleichzeitig eine Zurückhaltung gegenüber der Ideologie des Nationalsozialismus. Darüber erfahren wir von Winkelmann kein Wort. Er schweigt ebenso über die uns heute bekannten Kriegsverbrechen der Wehrmacht und der SS.
LanguageDeutsch
Release dateSep 8, 2015
Vorträge zu Luther als Mensch in der Stiepeler Dorfkirche: Stiepeler Lektionen II
Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit: Eine biografische Dokumentation

Titles in the series (12)

  • Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit: Eine biografische Dokumentation

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    Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit: Eine biografische Dokumentation
    Wilhelm Schmidt: Bochumer Pfarrer in dramatischer Zeit: Eine biografische Dokumentation

    Es gibt nur wenige historisch-kritische Biographien über Gemeindepfarrer. Die Zahl der Arbeiten über Bischöfe, Präsides, Theologieprofessoren, über Synoden und über evangelische Verbände ist demgegenüber beachtlich. Auch über Bochumer Pfarrer aus der Zeit des Kaiserreiches, der Weimarer Repub­lik, des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit existieren bislang nur die über Hans Ehrenberg und Walter Engelbert. Es gäbe aber noch viele Pfarrer in Bochum, die es verdient hätten, mit ihren Lebensläufen in dramatischer Zeit dargestellt zu werden. Hier wird nun der Versuch gemacht, den Werdegang des Hilfspredigers und Pfarrers des Melanchthonbezirks der Gemeinde Wiemelhausen Wilhelm Schmidt aufzuzeichnen. Die ersten Kapitel geben Einblicke in seine Jugend- und Studentenzeit wie in seine Vikarszeit bis 1938. In diesem Jahr kommt Schmidt in die Gemeinde Wiemelhausen, die durch den Gemeindekirchenkampf zwischen den beiden Lagern der Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche gekennzeichnet ist. Seine Zeit als Frontsoldat und als Kriegsgefangener nimmt einen breiten Raum ein. In der Nachkriegszeit ist er in seinem Gemeindebezirk bis 1950 der einzige Pfarrer, der einen Neuaufbau der zerrissenen Gemeinde versucht. Unsere Untersuchung geht zeitlich bis zu seinem Weggang aus Bochum nach Paderborn 1955.

  • Vorträge zu Luther als Mensch in der Stiepeler Dorfkirche: Stiepeler Lektionen II

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    Vorträge zu Luther als Mensch in der Stiepeler Dorfkirche: Stiepeler Lektionen II
    Vorträge zu Luther als Mensch in der Stiepeler Dorfkirche: Stiepeler Lektionen II

    Die Kirchengemeinde Bochum-Stiepel hat es gewagt, am späten Sonntagvormittag in der Stiepeler Dorfkirche eine Vortragsreihe über Luther anzubieten. Der Kantor Michael Goede hat sie organisiert und musikalisch begleitet. Ihm sei gedankt. Ganz bewusst haben wir uns auf den Menschen Luther und auf einige Stationen seiner Lebensgeschichte konzentriert. Die Darstellung seiner Jugend-, seiner Schul- und Studienzeit wie seiner professoralen Zeit in Wittenberg bis 1520 bilden den ersten Komplex. Um den Menschen Luther lebendig werden zu lassen, wird er bewusst viel zitiert. Denn Luther ist immer auch ein Sprachereignis. Der Leser sollte sich die Zeit nehmen, seine Zitate sehr genau zu lesen. In seinem Leben waren seine Frau Katharina von Bora und seine Kinder von größter Bedeutsamkeit. Sie bekommen ein eigenes Kapitel. Luther als Ehemann und Vater kennenzulernen, dazu eignen sich neben seinen Briefen besonders seine Tischgespräche. Beide kommen deshalb ausführlich zu Wort. Luthers letzte Reise in seine Heimat Mansfeld und sein Tod in seiner Geburtsstadt Eisleben dürften dramatisch genannt werden können. Krankheiten haben Luther mit zunehmendem Alter immer mehr begleitet. Welche Krankheiten er gehabt hat und welche Bedeutung sie für seine Persönlichkeitsstruktur gehabt haben – dieser selten thematisierte Komplex ist von dem Stiepeler Ärzteehepaar Sabine Niedmann-Illies und Steffen Illies sachgerecht und einfühlsam behandelt worden. Ihnen gilt ein besonderer Dank. Alle Vorträge sind als Gemeindevorträge im Rahmen der gemeindlichen Erwachsenenbildung konzipiert. Es geht uns darum, das Wissen über Luther und die Reformation auf die Gemeindeebene zu bringen. Dabei bedienen wir uns selbstverständlich der Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Luther-Forschung. Hier soll in narrativer Weise ein Teil des aufregenden Lebens des Reformators lebendig werden. Das erfreuliche Interesse an unserer Luther-Reihe macht uns Mut, sie mit anderen Themen fortzusetzen. Wir bedanken uns beim Superintendenten Dr. Gerald Hagmann und beim Leiter der Evangelischen Stadtakademie Arno Lohmann für die Aufnahme in die Schriftenreihe des Kirchenkreises Bochum „Evangelische Perspektiven“. Günter Brakelmann und Jürgen Stasing

  • Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark

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    Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
    Bochumer Fenster zur Vergangenheit: Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark

    Die Reformationsgeschichte des heutigen Ruhrgebietes zeichnet sich durch vielfältige Entwicklungen aus, die vor allem mit den politischen Rahmenbedingungen zusammenhingen. So verfolgte das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, zu dem auch die Grafschaft Mark gehörte, in religionspolitischer Hinsicht eine mittlere Linie zwischen dem Katholizismus und dem Luthertum. Damit wurde den einzelnen Gemeinden ein gewisser Spielraum in der Gestaltung der religiösen Praxis eröffnet. Charakteristisch für die Anfänge der Reformation in dieser Region waren die Einführung einer evangelischen Predigt, das Singen von Lutherliedern und die Feier des Abendmahls in beiderlei Gestalt (d.h. mit Brot und Wein). Nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 verstärkten sich dann die Bemühungen, die Reformation einzuführen. Dabei kam es auch zu innerprotestantischen Konflikten zwischen Lutheranern und Reformierten, die im Zuge der Emigration von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden ins Ruhrgebiet einwanderten. Anders als in vielen anderen Städten der Region sind darum die Anfänge der Reformation in Bochum, bedingt durch die politischen Verhältnisse erst relativ spät, ab circa 1570 anzusetzen. Es dauerte lange, bis reformatorisches Gedankengut in Bochum und der Grafschaft Mark etabliert war. Auch am Ende dieses Vorgangs, der sich über das 16. und 17. Jahrhundert erstreckte, herrschte keineswegs ein einheitliches protestantisches Theologie- und Liturgieverständnis vor, vielmehr war eine außergewöhnliche mehrkonfessionelle Kultur (Dieter Scheler) entstanden. Diese spannende, wechselvolle Entwicklung der Reformation in unserer Region will dieser Vortragsband erhellen und dokumentieren. Die durch die politischen Umstände im 16. Jahrhundert in Bochum erzwungene vielfache Kooperation zwischen Protestanten und Katholiken, wie sie sich u.a. in der etwa 100-jährigen gemeinsamen Nutzung der Kirche St. Peter und Paul widergespiegelt hat, war, wie Michael Basse schreibt, in ihrer Zeit politisch geboten. Aus heutiger Sicht vielleicht eine ökumenische Zukunftsperspektive - im Rückblick jedenfalls ein Beispiel für eine interkonfessionelle Toleranz, die in damaliger Zeit keineswegs üblich war.

  • Beiträge "mystischer" Traditionen in den Weltreligionen zu einer ganzheitsorientierten Spiritualität der Gegenwart

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    Beiträge "mystischer" Traditionen in den Weltreligionen zu einer ganzheitsorientierten Spiritualität der Gegenwart
    Beiträge "mystischer" Traditionen in den Weltreligionen zu einer ganzheitsorientierten Spiritualität der Gegenwart

    Im Jahr 2013 beging die Evangelische Stadtakademie Bochum ihren sechzigsten Geburtstag. Mit ihrer Gründung im Jahr 1953 zählt sie zu den ältesten Evangelischen Stadtakademien in Deutschland. Zum damaligen Jubiläumsprogramm gehörte auch ein Symposion über die mystischen Traditionen im Judentum, im Christentum, dem Islam und dem Buddhismus. Ein Wochenende lang fragten ausgewiesene Vertreterinnen und Vertreter aus den Weltreligionen nach dem Gemeinsamen in den mystischen Traditionen ihrer Religion für eine ganzheitsorientierten Spiritualität der Gegenwart. In früheren Zeiten neigten besonders die sich auf Offenbarung gründenden Religionen dazu, zentrale Aspekte des Spirituellen in die Randständigkeit zu verbannen. Besonders in der Moderne duldete man sie nur unter Etiketten, wie Mystik. Andere religiöse Traditionen, wie der frühe Buddhismus, kannten dagegen keinen Gegensatz zwischen öffentlicher Lehre und Ebenen subtiler Erfahrung bzw. religiöser Verwirklichung. Drei Jahre später veröffentlichen wir hier eine Auswahl der Beiträge dieses Symposions, die bis heute nichts an Gültigkeit und Aktualität verloren haben. Neben einen Beitrag aus Kabbala und Chassidismus, der mystischen Traditionen des Judentums, von Elke Morlock, tritt aus dem Christentum der von Udo Kern gehaltene Vortrag zur intellektuellen Mystik Meister Eckharts; neben eine zusammenfassende Darstellung ganzheitsbezogener Aspekte des Buddhismus unter Berücksichtigung des Tantrismus von Armin Gottmann und Michael Colsman treten Aspekte aus dem Sufismus der islamischen Kultur mit ihrer Herausforderung für die Moderne von Shaikh-ul-Mashaikh Mahmud Khan Youskine. Ein Gastbeitrag zur Mystik im Hinduismus von Michael von Brück konnte ergänzend in diese Dokumentation aufgenommen werden. Der Aufsatzsammlung vorangestellt wurden die Erläuterungen zu den begleitenden meditativen Körper- und Atemübungen des Wochenendes von Johanns Soth; eine ausführliche Darstellung des integrativen kulturanthropologischen Modells Jean Gebsers von Michael Colsman schließt die Aufsatzsammlung ab.

  • Die Illusion vom Krieg.: Der Erste Weltkrieg als kulturgeschichtlicher Umbruch

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    Die Illusion vom Krieg.: Der Erste Weltkrieg als kulturgeschichtlicher Umbruch
    Die Illusion vom Krieg.: Der Erste Weltkrieg als kulturgeschichtlicher Umbruch

    Als sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährte, suchte die Ev. Stadtakademie Bochum einen eigenen Zugang zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Aus ihrem Kreis von Mitgliedern, von bewährten Referenten und Fachhistorikern stellte sie für das Herbsthalbjahr 2014 ein umfassendes Programm zusammen. Vorträge, Diskussionsforen, Seminare und schließlich eine dreitägige Studienreise in die Picardie zu den Schlachtfeldern, Friedhöfen und Erinnerungsorten der Somme schufen eine um An­schauung bemühte innere Landkarte, die den Teilnehmenden ihre je eigene Orientierung ermöglichte. Von Anfang an war dabei klar, dass der Anteil des deutschen Protestantismus bei der Zurichtung einer Kriegsgesellschaft zentral beleuchtet werden müsste, auch als Akt der Selbstaufklärung unserer kirchlichen Geschichte. Gedanklicher Fluchtpunkt unserer Veranstaltungen war denn auch das Geschehen um die Schlacht an der Somme 1916, die vom 1. Juli an über mehrere Monate als wohl blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs bei den beteiligten britischen, französischen und deutschen Armeen weit über eine Million toter oder verwundeter Soldaten forderte, das Kriegsgelände in eine trostlose Wüstenei umpflügte und in einer zunehmenden und immer weniger steuerbaren Eigendynamik mehr und mehr den Übergang zum industrialisierten und globalisierten Massenkrieg kennzeichnete. So liegt uns viel daran, dass dieses Sammelwerk 100 Jahre nach der Schlacht an der Somme erscheinen kann.

  • Martin Luther in Bochum-Werne: Der 1. Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Werne

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    Martin Luther in Bochum-Werne: Der 1. Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Werne
    Martin Luther in Bochum-Werne: Der 1. Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Werne

    Aus dem Vorwort von Gisela Estel, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Bochum-Werne: In dieser Schrift von Prof. Günter Brakelmann begegnet uns am Ende des 19. Jahrhunderts ein Pfarrer, der sich in seinem Dienst mit ganz unterschiedlichen Frömmigkeitsstilen auseinandersetzen muss - und damit auch ganz unterschiedlichen Erwartungen an sein Pfarramt. Dem einen ist dieser Martin Luther viel zu weltlich, ja verhält sich an vielen Stellen sogar amtsunwürdig, den anderen ist er guter Freund und Nachbar, der gern mal mit im Wirtshaus sitzt oder auf die Jagd geht. Zum Pfarramt berufen, aber doch auch Mensch mit all seinen Fehlern und Widersprüchen. Für den äußeren Aufbau der Gemeinde hat er viel geleistet, den Bau von Kirche und Gemeindehaus vorangetrieben und begleitet. Doch genauso konnte er wegen zu wenig Besuchern den sonn­täglichen Gottesdienst ausfallen lassen oder auch den Konfirmandenunterricht vertagen. Seine Personalakte ist wohl mit eine der umfangreichsten im Landeskirchenamt. Viele Beschwerdeschreiben sind darin gesammelt, die heftige Diskussionen in der Gemeinde ausgelöst haben. Besonders tragisch ist dann auch noch das Ende dieses Martin Luthers: Er wird erschossen aufgefunden. War es Selbstmord oder sogar Mord? Bis heute bleibt vieles ungeklärt und ein wenig mysteriös. Viel Stoff jedenfalls für eine biografische, kirchenhistorische Schrift, aber auch für einen nicht bis ins letzte gelösten Kriminalfall.

  • Luther und die Juden; Luther, der Protestantismus und der Holocaust: Vorträge zum 500. Reformationsgedenken 2017

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    Luther und die Juden; Luther, der Protestantismus und der Holocaust: Vorträge zum 500. Reformationsgedenken 2017
    Luther und die Juden; Luther, der Protestantismus und der Holocaust: Vorträge zum 500. Reformationsgedenken 2017

    Die beiden vorliegenden Beiträge sind im Rahmen der Luther-Vorträge im Reformationsjahr 2017 in der Evangelischen Stadtakademie Bochum gehalten worden. Sie stießen auf ein so großes Interesse, dass sie in der Reihe Evangelische Perspektiven veröffentlicht werden. Der Autor konnte dabei zurückgreifen auf ältere Veröffentlichungen, die aber inhaltlich entscheidend erweitert wurden. Der zweite Vortrag greift in die auch aktuell wieder geführte Diskussion um die Mitverantwortung Luthers für den nationalsozialistischen Holocaust ein. Günter Brakelmann kommt es zentral darauf an, dass man klar den christlichen Antisemitismus unterscheidet von dem Rassenantisemitismus, der die ideologische Grundlage für die physische Vernichtung der Juden war. ,Es ist nicht zu bestreiten, dass große Teile des Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert durch ihren politischen und kulturellen Antisemitismus, häufig gepaart mit dem religiösen Antijudaismus, die NS-Verfolgung der Juden argumentativ und psychologisch mit vorbereitet haben. Aber nirgends - bei keinem Theologen oder einer kirchlichen Gruppe - findet sich im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik ein Rassenantisemitismus, der die ideologische Begründung für die physische Vernichtung der Juden abgibt.´ Eine heute wieder zu hörende Ahnenreihe von Luther über Hitler zum Holocaust kann ohne weiteres nicht konstruiert werden. In dieser klaren Unterscheidung wird aber auch deutlich, dass der Protestantismus eine Mitverantwortung für die nationalsozialistische Judenpolitik hat. Das Verschränkungsverhältnis von Protestantismus und Drittem Reich wird klar herausgearbeitet. Die evangelische Kirche in ihrer Gesamtheit hat nie ein deutliches Wort weder gegen den fortschreitenden Entzug der Rechte noch gegen die folgenden NS-Verbrechen gesagt. Nur einzelne Pfarrer und evangelische Laien haben das Schweigen ihrer Kirche durchbrochen. Für diese kritische Unterscheidung, die sowohl für unser Luther-Bild Bedeutung hat wie auch die für die bleibende Mitverantwortung der Kirche bis zum notwendigen Widerstand gegen jede Form des erneut offen zu Tage tretenden Antisemitismus, dankt die Evangelische Stadtakademie Bochum ihrem Referenten Günter Brakelmann.

  • Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht: Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik

    14

    Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht: Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik
    Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht: Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik

    Dieser Band 14 der Evangelischen Perspektiven dokumentiert ein Symposium der Evangelischen Stadtakademie Bochum mit dem etwas sperrigen Titel: Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht. Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik. Es fand bereits im Herbst 2018 an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen Lippe in Bochum statt, hat aber von seiner Aktualität bis heute nichts verloren. Seit mehr als zehn Jahren veranstaltete die Evangelische Stadtakademie die Themenreihe ÖkoSphäre - Perspektiven für eine neue Politik des Lebens. In dieser Reihe waren namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie lokale Entscheidungsträger eingeladen, ihre Erkenntnisse vorzutragen und zur Diskussion zu stellen. In dieser Reihe hatte auch dieses Symposium seinen thematischen Ort. Die aktuellen und sich als immer drängender abzeichnenden Auswirkungen unserer Lebens- und Wirtschaftsweise mit der Ökonomisierung aller Lebensbereiche und (Ver-)Nutzung der natürlichen Ressourcen betreffen inzwischen nicht nur die Ökosysteme der Erde. Neben den umweltpolitischen Herausforderungen sind inzwischen auch die sozial-kulturellen und ökonomischen Folgen unseres Handelns evident. In der wechselseitigen Verstärkung von globaler Klimakrise mit vielfältigen Folgen, von Finanzkrisen und Demokratiegefährdungen liegen die bevorstehenden Gestaltungsaufgaben offen zu Tage. Diese Herausforderungen erfordern eine Bewusstseinsbildung und Verständigungsprozesse so grundlegender Art, dass deren Tragweite treffend markiert ist mit dem Titel eines Buches von Claus Leggewie und Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Die historische Erfahrung zeigt, dass nur eine (Um)formulierung ethischer Forderungen nicht genügt, weil sie kaum Wirkung zeigen würde, denn: Unsere Notwendigkeit zu entscheiden, reicht weiter als unsere Fähigkeit zu erkennen. Dieser Satz scheint das Wesen der Postmoderne eindrucksvoll zu reflektieren und das Ethik-Dilemma auf den Punkt zu bringen. Er könnte schon Immanuel Kant zugeschrieben werden und dessen Frage: Was sollen wir tun?

  • 80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs: Dokumentation einer Vortragsreihe der Ev. Stadtakademie Bochum

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    80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs: Dokumentation einer Vortragsreihe der Ev. Stadtakademie Bochum
    80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs: Dokumentation einer Vortragsreihe der Ev. Stadtakademie Bochum

    In der Woche vom 25. August bis zum 1. September 2019 umfasste diese Vortragsreihe einen Friedensgottesdienst und fünf Vorträge in der Pauluskirche der Kirchengemeinde Bochum und schloss mit einer Kanzelrede in der Melanchthonkirche der Kirchengemeinde Wiemelhausen im Rahmen des dort jährlich begangenen "Tag des Friedens" am 1. September. Sie widmete sich nicht dem gesamten Zweiten Weltkrieg, sondern konzentrierte sich auf den Beginn des Krieges, untersuchte die genauen historischen Umstände, die ihn herbeigeführt haben, die Vorbereitungen zu diesem von Deutschland bereits seit 1933 gewollten Krieg, die NS-Polen-Politik mit dem Überfall auf Polen und den Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion, die beide von Anfang an als Vernichtungskriege geführt wurden. Die Reihe fragte nach der Mitverantwortung der Kirche und der Rolle der Wehrmachtseelsorge im Krieg und untersuchte, wie die Kirche nach dem Krieg mit ihrer Schuld umgegangen ist. Im letzten Vortrag warf sie den Blick auf den langen Schatten des Krieges über dessen Ende hinaus bis zu den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen im Jahr 1990. Zusätzlich haben wir zwei Beiträge aufgenommen: In einem Gottesdienst am 31. August 2019 feierte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, stellvertretende Vorsitzende und Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. h.c. Annette Kurschus, gemeinsam mit dem Präsidenten des Polnischen Ökumenischen Rates, Bischof Jerzy Samiec, in der Warschauer Trinitatiskirche einen ökumenischen Gottesdienst zum Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Dass es nach einem jahrzehntelangen Prozess der Friedens- und Versöhnungsarbeit zwischen Deutschland und Polen 80 Jahre danach endlich möglich war, dieses Gedenken in einem Gottesdienst gemeinsam zu begehen, kann als Zeichen der Aussöhnung über Grenzen hinweg nicht hoch genug bewertet werden. Einen Tag später, am 1. September, hielt Präses Kurschus in der Bochumer Christuskirche ihre Rede in Deutschland: "Wenn dein Kind dich morgen fragt": Zur Kraft der Erinnerung. Ihre Rede haben wir hier den Vorträgen vorangestellt. Ebenfalls zusätzlich aufgenommen haben wir einen Vortrag von Dr. Norbert Friedrich über die Rolle der kirchlichen Diakonie im Zweiten Weltkrieg. Die Predigt von Pfarrer Arno Lohmann aus dem Friedensgottesdienst zum Beginn der Reihe am 25. August über die Jahreslosung 2019, "Suche Frieden und jage ihm nach" (Ps. 34,15) ist den Beiträgen nachgestellt.

  • Und in allem Gott: Christliche, jüdische und islamische ,Zwischenrufe'

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    Und in allem Gott: Christliche, jüdische und islamische ,Zwischenrufe'
    Und in allem Gott: Christliche, jüdische und islamische ,Zwischenrufe'

    Und in Allem: Gott. Mit diesen Worten schließt der Zwischenruf von Pfarrer Eckhardt Loer vom 9. September 2000. Dies ist meines Erachtens eine gute Überschrift für diese Auswahl von Zwischenrufen, die zwischen 2000 und 2013 in den Samstagsausgaben des Stadtspiegel Bochum erschienen sind. Mitglieder der christlichen Kirchen sowie der jüdischen und muslimischen Gemeinden in Bochum - Theologinnen und Theologen wie auch sogenannte Laien - haben ihre Gedanken über Gott und die Welt zu Papier und in die Herzen vieler Bochumerinnen und Bochumer gebracht. Vielen sind die Zwischenrufe immer noch ein Begriff, sie erinnern sich gern an sie. Die Texte sprechen in den Lebensalltag hinein. Sie beziehen zu zeitgeschichtlichen Ereignissen Stellung, erklären religiöse Fest- und Feiertage und berichten von Alltäglichem und Außergewöhnlichem, mal mit biblisch-theologischer, mal mit seelsorglicher, missionarischer oder gesellschaftskritischer Intention. Es sind ernste oder freche, humorvolle oder besinnliche weltlich-fromme Impulse für den Alltag. Ich staune: vieles von dem, was damals geschrieben wurde, ist auch heute aktuell. Lesen Sie selbst! Vor allem ist es den Autorinnen und Autoren ein Anliegen, Respekt, Freundlichkeit und Solidarität mit Menschen aller Religionen, Hautfarben und Nationalitäten zu bekunden. Das ist in Bochum bis heute Programm. Und während ich dies in der christlichen Osterzeit 2020 schreibe, erleben wir angesichts der alle Sicherheiten über den Haufen werfenden Corona-Pandemie unter uns eine beispiellose Bereitschaft zur Hilfe und gegenseitigen Anteilnahme, eine erstaunliche Kreativität in Sachen Mitmenschlichkeit und Kontaktpflege. Ob uns diese Wachheit und Aufmerksamkeit für das, was im Miteinander wirklich zählt, erhalten bleibt? Und in Allem: Gott. Die Formulierung knüpft an das Leitwort des katholischen Ordensgründers Ignatius von Loyola (1491-1556) an: Gott in allen Dingen finden - in den Wundern der Schöpfung, in den Freuden und Schmerzen unserer Beziehungen, in den Glücksmomenten und den Krisen unseres Lebens, in den Zeugnissen biblischer Texte. In allem Gott suchen und finden: als Kraftquelle, als tröstenden Beistand, als kritische Stimme, als Inspiration, als über alles Irdische hinausreichendes Versprechen - das ist Herausforderung und Chance. Religion und Alltag sind keine getrennten Welten, sondern verschiedene Sicht- und Erfahrungsweisen des Lebens, das uns geschenkt ist, das wir sowohl tatkräftig gestalten als auch schmerzlich erleiden.

  • Theologisch-anthropologische Reflexionen: Zur ethischen Verantwortung in Gesellschaft, Politik und Kirche

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    Theologisch-anthropologische Reflexionen: Zur ethischen Verantwortung in  Gesellschaft, Politik und Kirche
    Theologisch-anthropologische Reflexionen: Zur ethischen Verantwortung in  Gesellschaft, Politik und Kirche

    Zu Beginn des Jahres 2018 überraschte Günter Brakelmann seine Freunde und Bekannten mit sieben Theologisch-anthropologischen und ethischen Reflexionen zur Politik und Geschichte und verband diese mit der Einladung zur kritischen Stellungnahme. Es entstand ein reger Austausch mit dem Autor über zahlreiche zustimmende und auch kritische Antworten. Daraufhin ergänzte Günter Brakelmann im April seine erste Thesenreihe durch 17 weitere Historisch-politische Reflexionen. Allen, denen diese Reflexionen in die Hände kamen, erkannten, dass Günter Brakelmann mit diesem zweifachen Kompendium eine Erfahrungsbilanz seines Lebens vorlegt. Am Ende seines Lebens nimmt er hier noch einmal thesenartig Stellung zu den für ihn wichtigsten Fragen aus Theologie, Geschichte, Politik und Kirche. Die Themen bleiben für uns alle hoch aktuell. Gleichzeitig stellt sich hier der Professor für Sozialethik und Geschichte, der sozialdemokratisch-politisch vielfältig engagierte Christ, der Gewerkschafter und Mitglied verschiedener Aufsichtsräte, der stets quellenorientiert forschende Historiker zu Themen der sozialen, politischen und kirchengeschichtlichen Fragen, der Weggenosse und Freund noch einmal dem Gespräch mit seinen Freundinnen und Freunden. Die Thesen seien das Ergebnis eines kritischen Selbstverständigungsprozesses, einer notwendigen Klärung, der er im Alter nicht ausweichen wolle. Günter Brakelmann: Viele, denen ich diesen Text zugeschickt hatte, haben mit Zustimmung und mit gleichzeitigen kritischen Anmerkungen geantwortet. Es könnte für unseren weiteren Dialog vielleicht nützlich sein, die grundsätzlichen Reflexionen, die großes Gewicht auf Fragen der theologischen Anthropologie gelegt haben, durch weitere historisch-politische Reflexionen zu ergänzen. Natürlich weiß ich, dass man vieles oder einiges anders sehen kann. Es sind Gegenargumente gegen meinen skeptischen Realismus durchaus geboten und auch verständlich. Im Übrigen gilt für mich: keiner würde sich mehr freuen als ich, wenn die uralten Mechanismen der Machtpolitik ersetzt würden durch neue hoffnungsvollere Zukunftsprozesse auf den geistigen und ethischen Fundamenten von Vernunft und Humanität. Nur habe ich es schwer, diese Hoffnungspotentiale im Moment zu sehen.

  • Heinrich Winkelmann: Ein deutsches und christliches Leben 1892 - 1944

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    Heinrich Winkelmann: Ein deutsches und christliches Leben 1892 - 1944
    Heinrich Winkelmann: Ein deutsches und christliches Leben 1892 - 1944

    Die hier von Günter Brakelmann veröffentlichten von Heinrich Winkelmann in den Jahren 1940 bis 1944 an seine Brüder im Glauben im Zweiten Weltkrieg geschriebenen zwölf Soldatenbriefe sowie die Sonntagsbriefe an seine Kinder zeigen eine Frömmigkeit, die gerade im pietistischen Lager des kirchlichen Protestantismus viele Anhänger gehabt hat. Dabei sind die Ähnlichkeiten zwischen der hier dargestellten Frömmigkeit im damaligen Bochumer CVJM im Zweiten Weltkrieg und der von mir erlebten pietistischen Frömmigkeit in der Zeit nach dem Krieg im Siegerland frappierend. Es ist Günter Brakelmann zu verdanken, hier eine außergewöhnliche Studie vorzulegen, die exemplarisch tiefe Einblicke in dieses religiöse und politische Denken einer Gruppe von Christen gibt, die durch den CVJM ihre besondere Prägung erhalten hatte. Für sie war das Zentrum des christlichen Glaubens die Erlösung durch Jesus Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung. Heinrich Winkelmann hat zu dieser entschiedenen Glaubenshaltung irgendwann in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gefunden, durch wen, wann genau und wie, erfahren wir nicht. Was uns heute erstaunen und unverständlich vorkommen mag, ist die Tatsache, dass für Heinrich Winkelmann, so sehr wie die Nachfolge Jesu Christi im Zentrum seines Glaubens- und Lebensverständnisses stand, gleichzeitig seine politische Parteinahme dem Führer Adolf Hitler galt. Christusnachfolge und Führertreue konnte er ohne Probleme miteinander verschränken. Für viele Christen war diese Verbindung in dieser Zeit durchaus üblich. Die aus der Kaiserzeit stammende Erziehung zum absoluten Gehorsam gegenüber Autoritäten, die unverbrüchliche Treue zu einem einmal geleisteten Eid, verbunden mit einer geradezu inbrünstigen Liebe zu Deutschland als dem Vaterland und einer ebenso herzlichen Liebe zu Jesus Christus, dem Heiland, verbunden mit der Erwartung einer ewigen Heimat bei ihm waren die Kennzeichen dieser Frömmigkeit. So haben Heinrich Winkelmann und seine Frau auch ihre Kinder erzogen und unhinterfragt eine entsprechende Haltung und einen ebensolchen Glauben von ihnen erwartet. Es war der Ausdruck ihrer Liebe zu ihnen. Obwohl Heinrich Winkelmann Parteimitglied war, finden wir trotz seiner Führertreue gleichzeitig eine Zurückhaltung gegenüber der Ideologie des Nationalsozialismus. Darüber erfahren wir von Winkelmann kein Wort. Er schweigt ebenso über die uns heute bekannten Kriegsverbrechen der Wehrmacht und der SS.

Author

Günter Brakelmann

Günter Brakelmann wurde am 3. September 1931 in Bochum geboren. Er studierte evangelische Theologie, Sozial- und Geschichtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Nach seiner Promotion 1959 wurde Brakelmann zunächst Berufsschul- und Studentenpfarrer in Siegen. Von 1962 bis 1968 war er Dozent an der Evange­lischen Sozialakademie in Friedewald. 1967 wurde er Wissen­schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Christliche Ge­sellschaftslehre der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, bevor er 1970 zum Direk­tor der Evangelischen Akademie Berlin berufen wurde. 1972 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum an, auf dem er bis zu seiner Emeritierung 1996 blieb. Von 1980 bis 1996 war er Direktor des Sozial­wissenschaftlichen Instituts (SWI) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das bis 2004 in Bochum angesiedelt war. Darüber hinaus war er tätig in verschiedenen Gremien der Westfälischen Landeskirche und in der Evangelischen Kirche in Deutschland, u.a. in der Kammer der EKD für Öffentliche Verantwortung als langjähriger Vorsitzender des überparteilichen Arbeitskreises Sicherung des Friedens. Er war Mitglied im Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp, Salzgitter Stahl und Peiner Träger sowie im Aufsichtsrat des Westdeutschen Rundfunks und des Programmbeirats für das Erste Deutsche Fernsehen; er war berufenes Mitglied der Unab­hängigen Kommission für die künftigen Aufgaben der Bundeswehr im Verteidigungsministeriums. Über die Zeit seiner Emeritierung hinaus liegen seine Forschungsschwerpunkte bei Martin Luther als reformatorischem Theologen und dessen Wirkungsgeschichte in der deutschen National- und Kirchen­geschichte, in der Geschichte des Antisemitismus, der Geschichte des Widerstandes gegen den National­sozialismus und des Verhaltens des deutschen Protestantismus insbesondere der Synode Bochum in der Zeit der beiden Weltkriege. Im Jahr 2000 wurde Günter Brakelmann mit dem Hans-Ehrenberg-Preis ausgezeichnet. Seit 1957 ist er Mitglied der SPD.

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