Herr und Knecht
By Lew Tolstoi
()
About this ebook
Read more from Lew Tolstoi
Ausgewählte Erzählungen für die Jugend Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKrieg und Frieden (Klassiker der Weltliteratur): Historischer Roman - Napoleonische Kriege Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVater Sergej Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnna Karenina: Ein Klassiker der Weltlitteratur und die beliebteste Liebesgeschichte von Lew Tolstoi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnna Karenina Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKrieg und Frieden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWorin besteht mein Glaube Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKindheit: Autobiographische Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKrieg und Frieden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Schneesturm Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKindheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kreutzersonate: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFamilienglück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKnabenalter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerr und Knecht: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPolikei: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKeiner ist besser als der andere: Worte eines menschheitlichen Menschen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Gefangene im Kaukasus: und andere russische Soldatengeschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Morgen eines Gutsbesitzers: Zwei Erzählungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAuferstehung: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kosaken: Erzählung aus dem Kaukasus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGlück der Ehe / Familienglück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLuzern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer lebende Leichnam: Mit zwölf Bildern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMeine ersten Erinnerungen: sowie verschiedene kleine Schriften Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlbert: Erzählung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSewastopoler Erzählungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErzählungen und Fragmente Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Herr und Knecht
Related ebooks
Herr und Knecht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerr und Knecht: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerr und Knecht: Novelle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerr und Knecht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchwänke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLouise von François: Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWeihnachtsgeschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTheater Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHof ohne Zukunft?: Der Bergpfarrer 260 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGrimms Märchen: Vollständige Ausgabe mit vielen, klassischen Illustrationen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNachgelassene Erzählungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTHEATER: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGefahr aus der Vergangenheit: Der Bergpfarrer 270 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFidibus und die Gemme der Venus: Ein Mönch Fidibus Krimi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchlupps, der Handwerksbursch: Mären und Schnurren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Gespenst von Canterville (Erzählung) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Heilige Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Schicksal heißt Nicole: Mami Bestseller 20 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMathias Bichler Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbenteuer und Schwänke Alten Meistern Nacherzählt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPatricks erstes Weihnachten: Erzählung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMordskerle: Kleine böse Geschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Gerechtigkeit des Herzogs Karl Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Mann von Eisen (Historischer Roman): Aus der Zeit um den Ausbruch des ersten Weltkrieges Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDes Waldbauern Friedel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVertrauen gegen Vertrauen: Heimat-Heidi 2 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVom Herumtreiber zum Gunfighter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Leinwandmesser: Die Geschichte eines Pferdes Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
General Fiction For You
Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Rating: 5 out of 5 stars5/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFriedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Nibelungenlied Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Rating: 3 out of 5 stars3/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Welle: In Einfacher Sprache Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Tod in Venedig Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratings1984 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsCity on Fire: Thriller Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIlias & Odyssee Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAndersens Märchen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Zauberberg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Rating: 4 out of 5 stars4/5Der kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Rating: 4 out of 5 stars4/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Herr und Knecht
0 ratings0 reviews
Book preview
Herr und Knecht - Lew Tolstoi
Lew Tolstoi
Herr und Knecht
EAN 8596547076759
DigiCat, 2022
Contact: DigiCat@okpublishing.info
Inhaltsverzeichnis
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
I
Inhaltsverzeichnis
Es war in den siebziger Jahren, an einem 7. Dezember, also am Tage nach St.Nikolaus. Im Kirchspiel war Feiertag, und der Herbergswirt und Kaufmann zweiter Gilde Wasili Andrejitsch Brechunow hatte das Dorf noch nicht verlassen können; denn zuerst hatte er in der Kirche anwesend sein müssen, da er Kirchenältester war, und dann hatte er nicht umhin gekonnt, in seinem Hause seine Verwandten und Bekannten zu empfangen und zu bewirten. Aber nun waren die letzten Gäste abgefahren, und Wasili Andrejitsch machte sich bereit, sofort zu einem benachbarten Gutsbesitzer zu fahren, um diesem einen kleinen Wald abzukaufen, um den er schon lange gehandelt hatte. Wasili Andrejitsch hatte es mit dieser Fahrt eilig, damit ihm nicht städtische Händler dieses vorteilhafte Geschäft wegschnappten. Der junge Gutsbesitzer forderte für den Wald nur aus dem Grunde zehntausend Rubel, weil Wasili Andrejitsch ihm siebentausend dafür geboten hatte. Diese siebentausend Rubel bildeten aber nur den dritten Teil des wirklichen Wertes des Waldes. Wasili Andrejitsch hätte vielleicht noch länger um den Preis gefeilscht, da der Wald in seinem Bezirke lag und zwischen ihm und den andern ländlichen Händlern des Kreises schon seit langer Zeit eine Abmachung bestand, nach welcher ein Händler in dem Bezirke eines andern den Preis nicht in die Höhe treiben durfte; aber Wasili Andrejitsch hatte erfahren, daß Holzhändler aus der Gouvernementsstadt vorhätten, nach Gorjatschkino zu fahren und um den Wald zu handeln, und so hatte er denn beschlossen, sofort selbst hinzufahren und die Sache mit dem Gutsbesitzer zum Abschluß zu bringen. Sowie ihn daher der Feiertag loskommen ließ, nahm er aus dem Kasten siebenhundert Rubel, die ihm gehörten, tat noch zweitausenddreihundert Rubel Kirchengelder, die er in Verwahrung hatte, dazu, so daß dreitausend Rubel herauskamen, zählte die ganze Summe sorgsam durch, steckte sie in seine Brieftasche und traf Anstalten zur Abfahrt.
Der Knecht Nikita, der einzige von Wasili Andrejitschs Leuten, der an diesem Tage nicht betrunken war, ging hinaus, um anzuspannen. Der Grund, weswegen Nikita an diesem Tage nicht betrunken war, war der: er war ein arger Trinker; aber nach der Fastnacht, wo er die Jacke vom Leibe und seine Lederstiefel vertrunken hatte, hatte er das Trinken verschworen und nun schon seit mehr als einem Monat nicht mehr getrunken; auch jetzt hatte er nicht getrunken, trotz der starken Verführung, da überall an diesen beiden ersten Festtagen eine tüchtige Menge Branntwein konsumiert wurde.
Nikita war ein Bauer aus einem Nachbardorfe und jetzt fünfzig Jahre alt; er war, wie man von ihm sagte, kein rechter Hauswirt und hatte den größten Teil seines Lebens nicht in seinem eigenen Hause, sondern bei andern Leuten als Knecht verbracht. Überall schätzte man ihn wegen seines Fleißes, seiner Geschicklichkeit und Arbeitskraft, ganz besonders aber wegen seines guten, freundlichen Wesens; aber nirgends blieb er lange im Dienst, weil er etwa zweimal im Jahre, mitunter auch häufiger, ins Trinken hineingeriet und dann nicht nur alles vertrank, was er auf dem Leibe hatte, sondern auch händelsüchtig und gewalttätig wurde. Auch Wasili Andrejitsch hatte ihn schon ein paarmal fortgejagt, ihn aber immer wiedergenommen, da Nikitas Ehrlichkeit, seine Liebe zu den Tieren und vor allem seine Anspruchslosigkeit bei ihm stark ins Gewicht fielen. Wasili Andrejitsch zahlte ihm nicht achtzig Rubel, was der angemessene Lohn für einen solchen Knecht gewesen wäre, sondern vierzig Rubel, und diese verabfolgte er ihm ohne genaue Abrechnung, in kleinen Posten, und großenteils nicht in barem Gelde, sondern in Gestalt von hoch berechneten Waren aus seinem Laden.
Nikitas Frau, Marfa, die früher einmal ein hübsches, flinkes Weib gewesen war, wirtschaftete zu Hause mit einem nahezu erwachsenen Sohne und zwei Töchtern und forderte ihren Mann gar nicht dazu auf, zu Hause zu wohnen, erstens weil sie schon seit zwanzig Jahren mit einem aus einem fremden Dorfe stammenden Böttcher zusammenlebte, der bei ihnen im Hause wohnte, und zweitens weil sie zwar mit ihrem Manne ganz nach ihrem Belieben umsprang, wenn er nüchtern war, aber eine Heidenangst vor ihm hatte, sobald er zu trinken anfing. Einmal, als Nikita sich zu Hause betrunken hatte, hatte er, wahrscheinlich um sich an seiner Frau für die Knechtung zu rächen, die er in nüchternem Zustande erlitt, ihre Truhe erbrochen, ihre besten Kleider hervorgeholt, das Beil genommen und alle ihre Röcke und Umhänge auf dem Hauklotz in kleine Stückchen zerhackt. Der gesamte Lohn, welchen Nikita verdiente, wurde seiner Frau ausgehändigt, und Nikita erhob dagegen keinen Widerspruch. So war Marfa auch diesmal zwei Tage vor dem Feste zu Wasili Andrejitsch gekommen, hatte sich von ihm Weizenmehl, Tee, Zucker und ein Achtel Branntwein, zusammen für ungefähr drei Rubel, sowie noch fünf Rubel in bar geben lassen und sich dafür wie für eine besondere Gnade bedankt, während doch Nikita, selbst bei niedrigster Berechnung, von Wasili Andrejitsch zwanzig Rubel zu fordern hatte.
„Ich habe doch mit dir keinen förmlichen Kontrakt gemacht, pflegte Wasili Andrejitsch zu Nikita zu sagen. „Wenn du etwas brauchst, so laß es dir von mir geben; du wirst es schon abarbeiten. Bei mir ist es nicht wie bei anderen Leuten, wo das Gesinde auf seinen Lohn bis zum Termin warten muß und dann peinlich gerechnet wird und Strafabzüge gemacht werden. Zwischen uns beiden geht es anständig zu: du dienst mir, und ich lasse dich nicht im Stiche.
Und wenn Wasili Andrejitsch in dieser Weise redete, so war er der aufrichtigen Meinung, daß er Nikitas Wohltäter sei; denn was er sagte, überzeugte ihn selbst, und alle Leute, Nikita allen voran, bestärkten ihn, um sich seine Gunst zu erhalten, durch ihre Zustimmung in dieser Überzeugung.
„Das sehe ich ja auch ein, Wasili Andrejitsch, und ich meine, ich diene Ihnen so eifrig, wie wenn Sie mein leiblicher Vater wären. Ich sehe es sehr wohl ein," antwortete Nikita, der sehr wohl einsah, daß Wasili Andrejitsch ihn betrog, sich aber sagte, daß er keinen Versuch machen dürfe, seine Rechnung mit ihm klarzustellen, sondern, solange er keine andere Stelle habe, dableiben und nehmen müsse, was man ihm gebe.
Jetzt also, wo Nikita von dem Herrn den Befehl erhalten hatte anzuspannen, begab er sich vergnügt und willig wie immer mit seinem munteren, leichten, etwas watschelnden Gange nach dem Schuppen,