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Corona Magazine 9/2019: September 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 9/2019: September 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 9/2019: September 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
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Corona Magazine 9/2019: September 2019: Nur der Himmel ist die Grenze

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About this ebook

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Bis zu unserer Jubiläumsausgabe 300 im Mai 2014 veröffentlichten wir das Corona Magazine in Form eines E-Mail-Anhangs im HTML-Format, seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt publizieren wir im zeitgemäßen E-Book-Gewand. Zur Lektüre ist nun folglich ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer (z. B. Calibre) erforderlich.

Das Corona Magazine erscheint aktuell für gewöhnlich alle zwei Monate.

Aus dem Inhalt der Ausgabe 9/2019:

• Top-Thema von Peter R. Krüger: Doktor ... wer?
• Interviews mit Madeleine Puljic, Katia Fouquet und Markus Kähnel
• Comic-Kolumne von Uwe Anton: Apollo, Blobbel und King Kong
• Neues & Rezensionen aus den Bereichen Literatur, Hörbücher, Serien und Filme
• Phantastische Musicals mit Bettina Petrik: "Artus - Excalibur" und "Die Päpstin" sowie ein Interview mit Sascha Krebs
• Alle News rund um Star Trek: Rezensionen, Kolumnen, News, Schauspielerportraits, Lieblingsfolgen
• Special zum "Deutschen Phantastik Preis" 2019
• Specials zu "Ein Engel auf Erden", "Unglaubliche Geschichten" & "Masters of the Universe"
• Neu auf DVD, Bluray & Netflix sowie Perlen der Film- und Seriengeschichte
• Games on- & offline sowie Klassiker
• Neues über Perry Rhodan, Neo & Mission SOL
• Subspace Link — Neues aus dem All
• Phantastisches Fandom — Projekte von Fans für Fans & Cons (Trek-Dinner Mittelhessen, Perry-Rhodan-Tage Osnabrück)
• Kurzgeschichten des Monats von Dennis Mombauer: "Der Tyrann im Nebel"

... und vieles mehr!
LanguageDeutsch
Release dateSep 27, 2019
ISBN9783959361781
Corona Magazine 9/2019: September 2019: Nur der Himmel ist die Grenze

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    Book preview

    Corona Magazine 9/2019 - Björn Sülter

    Bunt

    Beschreibung & Impressum

    Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.

    Seit dem Wechsel des Projekts zum Verlag in Farbe und Bunt im Herbst 2014 erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand.

    Redaktion

    Uwe Anton, Reiner Krauss, Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, Rüdiger Schäfer, Anna Pyzalski, Sharine Jansen, C. R. Schmidt, Bernd Perplies, Hermann Ritter, Carsten Schmitt, Hartmut T. Klages, Frank Stein, Bastian Ludwig

    Chefredakteur

    Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids) & Sachbücher (Es lebe Star Trek), ist Headwriter und Experte für SYFY und mit Kolumnen und Artikeln bei Quotenmeter, Serienjunkies, in der GEEK! oder im FedCon Insider vertreten.

    Dazu präsentiert er seinen beliebten Podcast Planet Trek fm und ist als Hörbuchsprecher (Der Earl von Gaudibert, Dunkle Begegnungen, Star Trek - The Next Generation: Q sind herzlich ausgeladen) und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.

    Ausgabe #350, September 2019

    1. Auflage, 2019

    ISBN 978-3-95936-178-1

    © September 2019 / Alle Rechte vorbehalten

    Der Verlag in Farbe und Bunt

    Gneisenaustraße 103

    45472 Mülheim an der Ruhr

    Herausgeber | Mike Hillenbrand

    Chefredakteur & E-Book-Satz | Björn Sülter

    Lektorat | Bettina Petrik, Telma Vahey & Björn Sülter

    Cover | EM Cedes

    Corona Webseiten | www.corona-magazine.de

    Kontakt | dialog@corona-magazine.de

    +49 (0) 201 / 36 03 68 01

    welcome@ifub-verlag.de

    http://www.ifub-verlag.de/

    https://www.ifubshop.com/

    Vorwort

    Liebe Leserinnen und Leser,

    350 Ausgaben wird das Corona Magazine dieser Tage jung! Unfassbare 22 Jahren liegen bereits hinter der Redaktion aus Ehrenamtlern.

    Unzählige Menschen haben hinter den Kulissen in dieser Zeit in verschiedener Funktion daran mitgewirkt, dass Sie regelmäßig mit phantastischen Artikeln, Rezensionen, Kolumnen und Specials aus allen Themengebieten versorgt werden. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle für den unermüdlichen Einsatz danken. Ein Projekt wie dieses wäre ohne diese Hingabe nicht möglich.

    Und vergessen wir nicht: Das Corona Magazine ist von Beginn an und bis heute nicht-kommerziell und somit für Sie, liebe Leser, kostenfrei!

    Seit zwei Jahren ist es mir nun bereits eine Ehre, für das Corona Magazine verantwortlich zu sein. Und auch wenn die Aufgabe viele Stunden der mühsamen Arbeit mit sich bringt, so ist das fertige Produkt doch immer wieder jede Sekunde wert.

    Das Corona Magazine ist für uns alle eine Herzensangelegenheit. Bleiben Sie uns gewogen!

    Zu Ihrer Information: Die nächste Ausgabe erscheint rechtzeitig zur Verleihung des DPP 2019 auf der BuchBerlin am 23. November 2019. Vielleicht treffen wir uns dort ja am Stand des Verlags in Farbe und Bunt?

    Nach der Ausgabe #351 verabschieden wir uns in eine kurze Winterpause und sind Mitte Februar 2020 wieder mit vollem Elan für Sie da!

    Ihr

    Björn Sülter

    Chefredakteur

    Termine – Treffen sie uns!

    Sie treffen den Verlag in Farbe und Bunt und das Corona Magazine in den kommenden Monaten auf folgenden Veranstaltungen an:

    23./24. November 2019, BuchBerlin, Berlin

    Ende November ist der Verlag auf der BuchBerlin vertreten.

    Am Samstag ab 18.30 Uhr wird im Atrium zusätzlich der DPP 2019 verliehen.

    Thorsten Walch liest für uns aus seinem Es lebe Star Wars, das pünktlich zur Messe erscheinen wird.

    Tipps fürs Lesevergnügen

    »Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Corona Magazine gesehen und gelesen hat.

    Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.

    Jede Ausgabe ihres Corona Magazines kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.

    Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 Nutzer können gar ein lokales eBook ganz einfach mit dem integrierten Edge-Browser öffnen.

    Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.

    Kindle-App für Windows und iOS

    https://www.amazon.de/kindle-dbs/fd/kcp

    Tolino webReader

    https://mytolino.de/tolino-webreader-ebooks-online-lesen/

    Ihr

    Reiner Krauss

    Autor und eBook-Gestaltung

    Podcast

    Ab sofort hat das Corona Magazine einen eigenen Podcast: Deep Inside mit Joshua Hillenbrand & Reiner Krauss.

    Die erste Ausgabe behandelte das Thema Franchises.

    Die zweite Ausgabe bot ein Interview mit Jacqueline Mayerhofer (Hunting Hope).

    Via Soundcloud:

    https://soundcloud.com/user-104747826

    Via RSS-Feed:

    http://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:521030382/sounds.rss

    Thema des Monats

    Doktor … wer?

    von Peter R. Krüger

    Einige Skeptiker unter den Phantastik-Fans kennen Doctor Who (seit 1963) vielleicht noch als billige und albern wirkende Serie von der Insel aus längst vergangenen Tagen; manche Fans hingegen fühlen sich durch die aktuellste Erneuerung des Charakters des Doctors verunsichert. Doch Doctor Who ist viel mehr als das alles. Seit dem Neustart der Serie im Jahr 2005 hat sich vieles gewandelt.

    Was ist dran an der Skepsis und der Verunsicherung? Und lohnt es sich überhaupt, jetzt noch damit anzufangen, die Welt von Doctor Who zu entdecken?

    Am Anfang war das ZDF – und wollte den Doctor nicht

    Die erfolgreiche britische Science-Fiction-Serie Doctor Who erfreut sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit, doch brauchte sie eine sehr, sehr lange Anlaufphase. Das ZDF hielt sie nämlich bei einer Sichtung im Jahr 1968 für nicht programmtauglich. Erst 1989 durfte man den Doctor erstmals in deutscher Sprache erleben – gerade, als der Serie in Großbritannien der vorläufige Todesstoß versetzt wurde.

    Der Autor des Artikels wagt einen kurzen Blick zurück auf besagtes Jahr, darauf, was die Serienwelt im Bereich der Science-Fiction zu dieser Zeit sonst so geboten hatte. Das Genre-Highlight im deutschen Fernsehen war damals wohl V – Die außerirdischen Besucher kommen (1984–1985). Aber auch von älteren Formaten wie Mondbasis Alpha 1 (1975–1977) oder Buck Rogers (1979–1981) war man hierzulande schon verwöhnt gewesen, als der Doctor zum ersten Mal auf das deutsche Publikum losgelassen wurde. Bis die neue Star Trek-Serie mit Captain Picard & Co. auch die heimische Mattscheibe erobern durfte, sollte allerdings damals noch etwa ein Jahr vergehen, obwohl sie im Original bereits erfolgreich lief.

    Von 1989 bis 1990 konnte das deutsche Publikum dafür den siebten und bis dahin letzten Doctor im TV erleben, 1995 dann das Special zum 20-jährigen Jubiläum aus dem Jahr 1983 mit dem fünften Doctor und anschließend erst den sechsten Doctor. 1998 gab es den Film mit dem achten Doctor zu sehen, und dann war für zehn Jahre Pause in Deutschland.

    Überhaupt schien es so, als wäre die Zeit von Doctor Who vorbei, denn auch bei den Briten war Sendepause. Die BBC Studios hatten die Serie abgesetzt.

    Doctor Who im Schnelldurchlauf

    Für den Fall, dass einige Leser gerade darüber gestolpert sind, was es mit der Regeneration und der Aufzählung der Nummern auf sich hat, nachfolgend ein Crashkurs zum Hauptcharakter der Serie.

    Nachdem der erste Schauspieler des Doctors (William Hartnell) die Rolle nicht mehr übernehmen konnte, musste sich die BBC etwas einfallen lassen, um diese erklärbar an einen anderen Schauspieler zu übertragen. So kam es, dass es hieß, der Doctor sei ein außerirdischer Zeitreisender mit 13 Leben, und fortan wurde bei jedem Wechsel des Darstellers eine Inkarnation verbraucht.

    In diesem Artikel geht es zwar später hauptsächlich um den 13. Doktor, jedoch ist nicht davon auszugehen, dass es sich bei diesem wirklich um die letzte Inkarnation handelt. Diese Thematik intensiver zu beleuchten, erfordert aber mindestens einen eigenen Artikel, zu einer anderen Zeit.

    Und dann kam der neue Doctor

    2005 (hierzulande drei Jahre später) erfolgte dann den Neustart, und dieser schlug ein wie die berühmte Bombe. Auf einmal war Doctor Who salonfähig. Spannende Geschichten, überzeugende Schauspieler und eine Tricktechnik, die sich nicht mehr verstecken musste, sondern – bis dato untypisch für Doctor Who – sich mit einem Mal zu den Big Playern der Science-Fiction-Serien zählen konnte. Battlestar Galactica (2004–2009)? Firefly: Der Aufbruch der Serenity (2002–2003)? Doctor Who? Optisch und inhaltlich alles auf einem, sehr hochwertigen Niveau.

    Nun zum aktuellen Stand der Dinge – obwohl, geht das eigentlich bei einem Zeitreisenden? Im Anbetracht dessen, dass sich dieser Artikel gleich munter durch die Zeitgeschichte bewegen wird, nicht ganz einfach zu beantworten. Aber zumindest, was die Veröffentlichung als Serie angeht, ist die Sache simpel. Aktuell bestreitet man mit dem nunmehr 13. Doctor das 56. Jahr seit Bestehen der Serie, und zwar schon in der 37. Staffel.

    Jetzt wird alles anders

    Der 13. Doctor? Ja. Obwohl bei dieser Inkarnation zum allerersten Mal eine Frau (Jodie Whittaker) die Rolle des Zeitreisenden übernommen hat, wird sie in der Serie weiterhin als »der« Doctor bezeichnet.

    Die Maßnahme sollte nicht negativ bewertet werden. Dem Abweichen von der Wahl von bislang immer männlichen Darstellern gegenüber gab es genug Vorbehalte, von vielen verschiedenen Seiten. Und ja, auch der Autor dieses Artikels war seinerzeit zwar gespannt auf die neuen Folgen, aber auch skeptisch. Die Erfahrung in der Fiktionswelt hat gezeigt, dass es nicht unproblematisch ist, unvermittelt das Geschlecht einer etablierten Figur zu verändern. Beispielsweise wurden in der vorerwähnten Neuauflage Battlestar Galactica aus einigen ehemals männlichen Helden kurzerhand weibliche, und das, obwohl die Originalserie Kampfstern Galactica aus den 1970er-Jahren durchaus bereits starke weibliche Rollen vorzuweisen hatte.

    Doch die Entscheidung war gefallen. Der erste Auftritt des 13. Doctors fand zum Ende des Specials Aus der Zeit gefallen statt, nachdem sich der 12. Doctor (Peter Capaldi) der Regeneration unterzogen hatte.

    Die neuen Abenteuer

    Gerade frisch regeneriert fiel der Doctor prompt aus seinem Zeit-Raumschiff – der sogenannten TARDIS – und ließ den Zuschauer mit einigen Fragezeichen im Gesicht zurück.

    »Ist ein weiblicher Doctor eigentlich noch immer der Doctor?«, wurde sich da gefragt.

    An welchem Platz würde sich der Charakter sowohl in der Serie als auch beim Publikum einfinden? Und war die Entscheidung, aus dem Doctor eine Frau zu machen, nicht vielleicht doch zu gewagt?

    Zieht man die Quoten zurate, bleibt festzustellen, dass die erste Staffel mit weiblichem Doctor weltweit einen besseren Start hinlegte als die der drei vorhergehenden männlichen Kollegen. Immerhin! Dass danach die Quoten schwankten, ist ganz normal und soll in diesem Artikel nicht zu sehr in den Vordergrund treten. Quoten sind eine Sache, das Seh-Erlebnis eine ganz andere.

    Zehn Folgen umfasst die aktuelle elfte Staffel (gezählt seit dem Neustart 2005), und die nutzen den Umstand des Geschlechterwechsels an manchen Stellen sogar fabelhaft aus.

    Wirken die ersten beiden Episoden Die Frau, die zur Erde fiel und Das Geistermonument noch, als wären sie hauptsächlich für den amerikanischen Markt geschneidert worden, weil es darin viel Action und viele Kämpfe gibt, die vermutlich zeigen sollen, dass auch ein weiblicher Doctor mit diesem ganzen Jungskram zurechtkommt, ändert sich der Grundton bereits in Folge 3, Rosa ungemein. Der Doctor und seine Begleiter reisen darin ins Amerika der 1950er-Jahre und erleben ein Abenteuer in der Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King und Rosa Parks.

    Nun könnte man der Ansicht sein, diese Folge zielte ebenfalls auf den amerikanischen Markt ab. Aber hier zeigte sich zum ersten Mal in dieser Staffel, dass der neue Showrunner Chris Chibnall (Life on Mars – Gefangen in den 70ern) die Prämisse des Doctor Who-Paten der ersten Stunde, Sydney Newman sehr gut verstanden hat und auch umsetzen kann. Newman wollte nämlich nicht nur Unterhaltungsprogramm schaffen, sondern die Möglichkeit, mit Hilfe der Abenteuer des Zeitreisenden etwas aus der Geschichte zu lernen. An dieser Stelle sei ausdrücklich empfohlen, im Zuge des Genusses der Folge Rosa den Namen Parks zu googeln. Es lohnt sich!

    Mit Spinnefeind und Das Tsuranga-Rätsel folgen zwei Doctor Who-typische Folgen, die die Sparten Grusel und Science-Fiction gut bedienen, bevor es an die nächste Geschichtsstunde geht. Diesmal sehr raffiniert mit der Familiengeschichte der indisch-stämmigen aktuellen Begleiterin des Doctors, Yasmin »Yaz« Khan (Mandip Gill) verknüpft. In Dämonen in Punjab erfährt man nicht nur etwas über die Heimat und die Familie von Yaz, sondern auch Hintergründe zur damaligen Aufteilung von Britisch-Indien in die heutigen Staaten Indien und Pakistan. Auch diese Handlung lädt zum Googeln ein. Der spannende Mix aus echter Geschichte, Charakterhintergrund und fremden Wesen, deren Absichten erst im Laufe der Folge klar werden, machen diese Folge zu einem Highlight, das gefühlvoll erzählt wird.

    Wer schon immer mal einen Blick in die Zukunft von Paketdienstleistern werfen wollte, bekommt in Form der nächsten Folge Frei Haus die (nicht ganz ernst gemeinte) Gelegenheit, ehe Die Hexenjäger auf hervorragende Weise einen Blick in die Geschichte der Menschheit wirft. Hexenjagd im England des 17. Jahrhunderts und ein weiblicher Doctor, der den Sachen wie gewohnt auf den Grund gehen will … Das funktioniert diesmal so nicht. Die Folge weiß die Gelegenheit zu nutzen, die Protagonistin vor ein Problem zu stellen, auf das ein männlicher Doctor niemals auf diese Weise gestoßen wäre. Daraus wird im Handumdrehen eine der besten Folgen der Staffel, weil darauf geachtet wurde, dass es bei Zeitreisen mit einem weiblichen Doctor andere Auswirkungen auf das Geschehen geben muss. Absolut sehenswert!

    Verkehrte Welt setzt zunächst auf ein scheinbar typisches Waldhütten-Horror-Szenario, entwickelt sich aber ganz anders als gedacht. Eine der Stärken wirklich guter Doctor Who-Folgen ist es, den Zuschauer mit cleveren Erzählungen zu überraschen und die Fehlannahme auszunutzen, dass man schon zu wissen glaubt, wie die Geschichte ausgeht.

    Am Ende der Staffel befinden sich die Zeitreisenden mit dem Doctor Auf dem Pfad der Vergeltung. Eine Episode, die sich bewusst am Staffelanfang orientiert, dabei aber eher halbgar erscheint. Zwar gibt es wieder einige Actioneinlagen, die auch diese Episode sehr amerikanisch wirken lassen, es fehlt aber das gewisse Etwas, um einen runden Eindruck zu hinterlassen. Schade, da diese Staffel mit dem Großteil der Folgen wirklich überzeugen konnte.

    Aber das war ja zum Glück noch nicht alles. Um die Wartezeit auf die zwölfte Staffel (diese erscheint erst im Jahr 2020) etwas zu verkürzen, wurde den Fans noch das Neujahrsspecial Tödlicher Fund präsentiert. Für dieses haben sich die Macher eine sehr interessante Story einfallen lassen, die einen berüchtigten alten Feind des Doctors erneut auf die Bildfläche befördert. Eine gute Story, angemessene Action und tolle Spezialeffekte lassen über einige kleine Schwächen hinwegsehen, die vor allen eingefleischten Doctor Who-Fans sauer aufstoßen dürften (als Stichwort sei nur »UNIT« genannt).

    Insgesamt rundet dieses Special die elfte Staffel sehr gut ab und macht neugierig auf mehr.

    Ist das noch Doctor Who?

    Auf jeden Fall! So skeptisch, wie viele zuerst auf Whittaker reagiert haben, so ehrlich muss man damit sein, dass auch viele ihrer Vorgänger die Fans erst von ihren Qualitäten als fiktiver Zeitreisender überzeugen mussten. Matt Smith (Terminator Genisys) beispielsweise hatte es als Nachfolger von David Tennant (Marvel's Jessica Jones) zuerst ebenfalls etwas schwer, wurde dann aber zu einem der beliebtesten Doctors, was es wiederum seinem Nachfolger Capaldi schwer machte, die Herzen der Fans zu erobern. Die Serie lebt seit vielen Jahrzehnten gerade davon, dass sich darin immer wieder große Änderungen ergeben, und sie schafft damit etwas, was nur wenigen Produktionen vergönnt ist, die über eine so lange Zeit hinweg bestehen:

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