Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Corona Magazine 12/2019: Dezember 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 12/2019: Dezember 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Corona Magazine 12/2019: Dezember 2019: Nur der Himmel ist die Grenze
Ebook380 pages3 hours

Corona Magazine 12/2019: Dezember 2019: Nur der Himmel ist die Grenze

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Bis zu unserer Jubiläumsausgabe 300 im Mai 2014 veröffentlichten wir das Corona Magazine in Form eines E-Mail-Anhangs im HTML-Format, seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt publizieren wir im zeitgemäßen E-Book-Gewand. Zur Lektüre ist nun folglich ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer (z. B. Calibre) erforderlich.

Das Corona Magazine erscheint aktuell für gewöhnlich alle zwei Monate.

Aus dem Inhalt der Ausgabe 12/2019:

• Top-Thema von Peter R. Krüger: "The Witcher"
• NEU! Hör mal! - Die Audible-Kolumne von Reinhard Prahl
• Interviews mit Susan Schwartz aka Uschi Zietsch, Sonja Rüther und Matthias Hues
• Comic-Kolumne von Uwe Anton: Phantasie und Wirklichkeit
• Neues & Rezensionen aus den Bereichen Literatur, Hörbücher, Serien und Filme ("Joker", "Die Eiskönigin 2", "Im hohen Gras" u. v. m.)
• Alle News rund um Star Trek: Rezensionen, Kolumnen, News, Schauspielerportraits, Lieblingsfolgen
• Special zum "Deutschen Phantastik Preis" 2019
• Specials zu "Grenzfälle" & "Masters of the Universe"
• Neu auf DVD, Bluray & Netflix sowie Perlen der Film- und Seriengeschichte
• Games on- & offline sowie Klassiker
• Neues über "Perry Rhodan"
• Subspace Link — Neues aus dem All
• Phantastisches Fandom — Projekte von Fans für Fans & Cons (House of Horrors, German Comic Con, BuCon)
• Kurzgeschichten des Monats von "Novembermorgentraum in Mohnblumenrot" von Susanne Schnitzler

... und vieles mehr!
LanguageDeutsch
Release dateDec 6, 2019
ISBN9783959361835
Corona Magazine 12/2019: Dezember 2019: Nur der Himmel ist die Grenze

Read more from Björn Sülter

Related to Corona Magazine 12/2019

Titles in the series (47)

View More

Related ebooks

Science Fiction For You

View More

Related articles

Reviews for Corona Magazine 12/2019

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Corona Magazine 12/2019 - Björn Sülter

    Bunt

    Beschreibung & Impressum

    Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.

    Seit dem Wechsel des Projekts zum Verlag in Farbe und Bunt im Herbst 2014 erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand.

    Redaktion

    Uwe Anton, Reiner Krauss, Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, Rüdiger Schäfer, Anna Pyzalski, Sharine Jansen, C. R. Schmidt, Bernd Perplies, Hermann Ritter, Carsten Schmitt, Hartmut T. Klages, Frank Stein, Bastian Ludwig

    Chefredakteur

    Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids) & Sachbücher (Es lebe Star Trek), ist Headwriter und Experte für SYFY und mit Kolumnen und Artikeln bei Quotenmeter, Serienjunkies, in der GEEK! oder im FedCon Insider vertreten.

    Dazu präsentiert er seinen beliebten Podcast Planet Trek fm und ist als Hörbuchsprecher (Der Earl von Gaudibert, Dunkle Begegnungen, Star Trek - The Next Generation: Q sind herzlich ausgeladen) und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.

    Ausgabe #351, Dezember 2019

    1. Auflage, 2019

    ISBN 978-3-95936-183-5

    © Dezember 2019 / Alle Rechte vorbehalten

    Der Verlag in Farbe und Bunt

    Gneisenaustraße 103

    45472 Mülheim an der Ruhr

    Herausgeber | Mike Hillenbrand

    Chefredakteur | Björn Sülter

    E-Book-Satz | EM Cedes & Reiner Krauss

    Lektorat | Bettina Petrik & Telma Vahey

    Cover | EM Cedes

    Titelbild | James Minchin, Netflix

    Corona Webseiten | www.corona-magazine.de

    Kontakt | dialog@corona-magazine.de

    +49 (0) 201 / 36 03 68 01

    welcome@ifub-verlag.de

    http://www.ifub-verlag.de/

    https://www.ifubshop.com/

    Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Artikel oder Auszüge, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen kann keine Gewährleistung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beitrage geben nur die Meinung des Verfassers wieder und stimmen nicht zwangsläufig mit den Ansichten der Redaktion und des Herausgebers überein.

    Editorial

    Liebe Leserinnen und Leser,

    erneut geht ein spannendes, buntes Jahr zu Ende und erneut haben wir vom Corona Magazine in fünf Ausgaben fast 2000 Ebook-Seiten für Sie abgeliefert. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die gesamte ehrenamtliche Redaktion, an die ehrenamtlichen Helfer im Lektorat, Korrektorat, beim Satz und Layout sowie natürlich an Sie, liebe Leser, dass Sie uns seit 22 Jahren und 351 Ausgaben die Treue halten.

    Während wir in der Redaktion ein wenig Winterschlaf halten, wird im Dezember die Skywalker-Saga im Kino beendet. Doch auch zu Jahresbeginn 2020 dürfte es direkt spannend werden. Sir Patrick Stewart alias Jean-Luc Picard kehrt mit Star Trek: Picard in Serienform zurück, James Bond rast in sein 25. Abenteuer, die nächste Phase der Marvel-Filme nimmt endlich Fahrt auf und viele interessante Serien- und Filmprojekte im phantastischen Genre stehen bereits in den Startlöchern (wen auch nicht zwingend für einen Start in 2020). Denken wir an das erste Spin-off zu Game of Thrones, die Rückkehr nach Mittelerde in der neuen Serienversion von Der Herr der Ringe, die Realverfilmung zu Mulan, neue Pixar-Abenteuer oder die heiß ersehnte Neuinterpretation von Frank Herberts Dune. Und das deckt nur den Serien- und Filmsektor ab! Auch in allen anderen Bereiche wird es wieder massenhaft phantastischen Nachschub geben; für uns zum darüber schreiben und für Sie, um darüber zu lesen.

    Wir freuen uns auf die Zukunft, das unentdeckte Land!

    Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2020!

    Ihr

    Björn Sülter

    Chefredakteur

    Termine – Treffen sie uns!

    Das Jahr 2019 ist für den Verlag in Hinblick auf Messen nun beendet.

    Für unseren Autoren und Corona-Redakteur Thorsten Walch geht es nach der Veröffentlichung seines Buches Es lebe Star Wars jedoch erst los. Er wird bei folgenden Terminen zugegen sein, sein Buch signieren, für einen Plausch bereitstehen und größtenteils sogar Lesungen abhalten.

    Am 14.12. beim Troop des Imperathomas in der Markthalle in Krefeld.

    Am 15.12. bei Stars Of The Galaxy in Mönchengladbach (Lesungen um 13 und um 15 Uhr)

    Am 18.12. ab 11 Uhr im CineStar-Kino Oberhausen im Centro.

    Am 28.12. auf dem Klingolaus-Dinner in Oberhausen-Osterfeld.

    2020 können Sie uns vom Verlag dann wieder bei vielen Gelegenheiten zu fassen bekommen, beispielsweise auf der UNICon in Kiel, der Nordcon in Hamburg, der FedCon in Bonn oder der nächsten Auflage der BuchBerlin.

    Wir werden an dieser Stelle in der nächsten Ausgabe bereits über konkrete Termine berichten können.

    Tipps fürs Lesevergnügen

    »Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Corona Magazine gesehen und gelesen hat.

    Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.

    Jede Ausgabe ihres Corona Magazines kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.

    Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 Nutzer können gar ein lokales eBook ganz einfach mit dem integrierten Edge-Browser öffnen.

    Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.

    Kindle-App für Windows und iOS

    https://www.amazon.de/kindle-dbs/fd/kcp

    Tolino webReader

    https://mytolino.de/tolino-webreader-ebooks-online-lesen/

    Ihr

    Reiner Krauss

    Autor und eBook-Gestaltung

    Podcast

    Ab sofort hat das Corona Magazine einen eigenen Podcast: Deep Inside mit Joshua Hillenbrand & Reiner Krauss.

    Die erste Ausgabe behandelte das Thema Franchises.

    Die zweite Ausgabe bot ein Interview mit Jacqueline Mayerhofer (Hunting Hope).

    In der dritten Ausgabe erzählt Reiner Krauss, der Mann für den Bereich Wissenschaft beim Corona Magazine, von seinen Erlebnissen zur ersten Mondlandung und zeigt einen Blick in die Zukunft der Raumfahrt.

    Sowie in der vierten Ausgabe zu Gast: Sonja Rüther, eine norddeutsche Autorin die in den Genres Thriller, Phantastik und Horror zuhause ist. Mit dem Gastgeber Reiner Krauss dringen sie diesmal in Galaxien vor, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat und besuchen Geschichten vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Dabei finden sie auch die Antwort auf alle Fragen. Eine würdigende aber auch kritische Plauderrundreise der Film- und Serienwelten der Phantastik von den 1960er bis heute.

    Via Soundcloud:

    https://soundcloud.com/user-104747826

    Via RSS-Feed:

    http://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:521030382/sounds.rss

    © iFuB-Verlag

    Thema des Monats

    The Witcher: Ein Franchise wird zum Multimedia-Riesen

    von Peter R. Krüger

    »Am Anfang war das Wort ...«

    Dieses Zitat bezog sich ursprünglich ganz sicher nicht auf die Figur des Geralt von Riva, doch in diesem Artikel soll es den Werdegang eines Charakters vom unbekannten Romanhelden zum regelrechten Mediengiganten versinnbildlichen.

    Die Rede ist natürlich von dem berühmten »Hexer«. Ein Charakter, den der polnische Romanautor Andrzej Sapkowski (Narrenturm) für eine Reihe von Büchern erdacht und im Laufe der Roman-Veröffentlichungen stetig ausgebaut hat. Hierbei handelt es sich um eine Fantasy-Reihe, die unter anderem auch mitteleuropäische Sagen und Märchen in ihre Erzählungen integriert.

    Worum es geht

    Von Riva ist eine Mutation. Als Waise wurde er den sogenannten Hexern übergeben. Diese führten an ihm Experimente durch, um seinen Körper zu stählen und seinen Verstand zu schärfen. Viele Waisen, die sich dieser Prozedur unterziehen müssen, überleben diese nicht, doch die, die am Ende übrig bleiben, werden selbst zu sogenannten Hexern. Söldnern, die gegen Bezahlung allerlei Monster bekämpfen.

    Obwohl sich bis hierhin alles nach mittelalterlichen Schlachtenerzählungen anhört, ist dies nur zum Teil richtig. Denn die Welt des Hexers besteht aus weit mehr Ebenen als nur dem Töten von Monstern. Es geht um Liebe, um Verrat, um Intrigen und um Rassismus. Gesellschaftliche Unterschiede finden hier genauso Platz wie das Aufzeigen und Ausräumen von Vorurteilen. Gerade weil die Geschichten viel mehr sind als nur reine Abenteuer, ist die Begeisterung der Fans schnell zu verstehen, sobald man in diese Welt vordringt. Auch, wenn es so mancher Roman der Reihe dem Leser mit wirklich lang gestalteten Szenen gelegentlich etwas schwer macht, dranbleiben zu wollen. Doch es lohnt sich – ehrlich.

    © dtv

    Chronologie des Erfolgs

    Es war 1990, als Sapkowski mit Wiedźmin erstmals Aufmerksamkeit in seiner Heimat erregte. 1992 und 1993 folgten weitere Kurzgeschichtenbände, ehe 1994 der erste komplette Roman Krew Elfów veröffentlicht wurde, hierzulande bekannt unter dem Titel Das Erbe der Elfen. Die Figur des von Riva machte langsam die Runde in Kennerkreisen. Doch war das seinerzeit längst noch nicht das internationale Phänomen, von dem man heute sprechen kann.

    Bis 1999 wurde annähernd jedes Jahr ein weiterer Roman zum Hexer in Polen veröffentlicht. Die Reihe fand dort große Beachtung, doch international war sie immer noch eher unbedeutend.

    Daran änderte auch die 2001 in Polen produzierte 13-teilige Serie Wiedźmin mit Michał Żebrowski (Die Wikinger – Angriff der Nordmänner) in der Hauptrolle kaum etwas, die aus dem Spielfilm Geralt von Riva – Der Hexer aus dem gleichen Jahr entstanden war. Dieser erschien im Jahre 2010 synchronisiert als DVD-Veröffentlichung in Deutschland. Die Serie basiert zwar auf den Romanen, erhielt aber überwiegend schlechte Rezensionen.

    Um die Lücke zum heutigen Erfolg des Franchise zu schließen, muss auf die Computerspielbranche verwiesen werden. Sapkowski selbst war nie gänzlich zufrieden mit den Videospiel-Umsetzungen, doch sein Werk profitiert in ungeheurem Maße von der Begeisterung der Verantwortlichen des ebenfalls polnischen Softwareenwickler-Studios CD Projekt RED für dieses. Diese haben im Jahre 2007 auf der Basis des erfolgreichen Dungeons-&-Dragons-PC-Rollenspiels Neverwinter Nights vom kanadischen Studio BioWare ein Rollenspielabenteuer erschaffen, das als ausschlaggebend für den internationalen Durchbruch des Hexers genannt werden darf. Erst dessen Erfolg machte es möglich, dass beispielsweise auch hierzulande die Fans mit Nachschub an Material aus dem Hexer-Universum versorgt wurden. Dazu gehört die erwähnte Synchronisation des Films sowie die Veröffentlichung der Romanreihe ab dem Jahr 2008.

    Was macht das Spiel überzeugend?

    Seinerzeit überschlug sich die Fachpresse vor allem deshalb mit positiven Kritiken, weil das Spiel auf der hochgelobten Aurora-Engine aufgesetzt wurde, die einst von dem genannten, in der Gamer-Szene hoch angesehenen BioWare-Studio entwickelt worden war. CD Projekt RED machte aus der Not eine Tugend: Anstatt selbst eine Engine zu entwickeln, was viel Zeit und Geld in Anspruch genommen hätte, kaufte das Studio eine Lizenz bei den Kanadiern, um sich auf die Inhalte des Rollenspiels The Witcher konzentrieren zu können.

    © Fantasy Flight Games

    So hatten die Entwickler kleine Besonderheiten in das Spiel integriert, die zu sehr positiven Bewertungen der Fachpresse führten. Allen voran die Konsequenzen, die sich aus den Entscheidungen der Spieler im weiteren Verlauf für sie ergaben. Der Clou war, dass man nicht sicher sein konnte, welche Entscheidung sich wie auswirkte, so entwickelte sich in jedem neuen Spiel eine eigene Dynamik. Ein Gimmick, das CD Projekt RED bis heute in seine Rollenspiele integriert: Entscheidungen und Konsequenzen. Aber auch die düstere Atmosphäre, die hervorragenden Dialoge, das ausgeklügelte Spielsystem und die sehr erwachsen wirkende Handlungsdarstellung des Spiels heimsten viele Pluspunkte ein. Die Sache mit den Trophäen für diverse Techtelmechtel hätte allerdings ruhig etwas souveräner dargestellt werden können.

    Im Gesamtbild überzeugend hat das Computerrollenspiel das internationale Interesse am Charakter von Riva geweckt, auch hierzulande, was wie ausgeführt die späte, aber immerhin dann doch noch endlich erfolgte Übersetzung und Veröffentlichung der Romane nach sich zog.

    Die richtige Reihenfolge der Romane

    Da nicht immer ganz klar ist, welches Buch an welche Stelle gehört, möchte der Autor dieses Artikels eine kleine Hilfestellung zu den unterschiedlichen Veröffentlichungen der Hexer-Romane geben. Wer die Geschichten in der chronologisch richtigen Reihenfolge lesen möchte, hält sich am besten an folgende Liste:

    1. Der letzte Wunsch (Veröffentlichung in Polen: 1990 – 1993/Veröffentlichung in Deutschland: 2007)

    2. Das Schwert der Vorsehung (PL: 1992/D: 2008)

    3. Zeit des Sturms (PL: 2013/D: 2015)

    4. Das Erbe der Elfen (PL: 1994/D: 2008)

    5. Die Zeit der Verachtung (PL: 1995/D: 2009)

    6. Feuertaufe (PL: 1996/D: 2009)

    7. Der Schwalbenturm (PL: 1997/D: 2010)

    8. Die Dame vom See (PL: 1999/D: 2011)

    9. Etwas endet, etwas beginnt (PL: 2000/D: 2012)

    Ja, es ist korrekt, dass Zeit des Sturms an dritter Stelle in dieser Aufzählung steht, obwohl es der letzte Roman ist, der herausgebracht wurde. Zuerst erschienen ursprünglich die beiden Kurzgeschichtenbände, danach die Romane. Nach Abschluss seiner Roman-Pentalogie hatte Sapkowski Zeit des Sturms als weitere Vorgeschichte geschrieben, die sich chronologisch zwischen den Kurzgeschichten und Das Erbe der Elfen einreiht.

    Seit 2018 kursieren übrigens Gerüchte, dass der Autor einen weiteren Roman in diesem Franchise veröffentlichen will.

    Dann kamen die Computerspiele

    Seit 2007 gibt es den Hexer wie erwähnt auch auf dem internationalen Computerspiele-Markt. An dessen Seite metzeln sich die Spieler nicht nur durch allerlei Monster, sondern müssen auch schwerwiegende Entscheidungen treffen, die früher oder später weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Ein Erfolgskonzept, das die Macher bei CD Projekt RED auch in den Nachfolgern The Witcher 2: Assassins of Kings aus dem Jahr 2011 und The Witcher 3: Wild Hunt (2015) übernommen und ausgebaut haben.

    Alle drei Teile gelten als chronologische Nachfolger zur Buchreihe.

    © Bandai Namco Entertainment

    Spielen auf anderen Ebenen

    Dem Erfolg der Computerspiele war es zu verdanken, dass sich zum Thema The Witcher auch auf dem »analogen« klassischen Spielemarkt einiges tat. So hat die für opulent ausgestattete Expertenspiele bekannte Spieleschmiede Fantasy Flight Games ein Abenteuerbrettspiel auf den Markt gebracht, das von der Firma Asmodee ins Deutsche übersetzt wurde. Der Titel lautet passenderweise The Witcher – Abenteuerspiel. Das Spiel traf bei der Fangemeinde den richtigen Nerv, sodass inzwischen keine neuen Ausgaben davon mehr erhältlich sind. Wer es besitzen möchte, muss tief in die Tasche greifen und hoffen, dass er ein gut erhaltenes gebrauchtes Exemplar erwischt.

    2018 wurde dann das Grundregelwerk eines taktischen Tischrollenspiels (im Englischen bekanntlich Pen-&-Paper genannt) namens The Witcher im englischen Original veröffentlicht. Ein knappes Jahr später, 2019, brachte Truant Spiele hierzulande die deutsche Übersetzung heraus. Angesiedelt ist dieses Regelwerk im 3. Nordischen Krieg, also ungefähr in derselben Zeit, in der die Handlung der Computerspiele sich abspielt. Das Regelwerk funktioniert jedoch unabhängig von den PC- und Konsolenspielen.

    Einziges Manko an diesem ist die mangelnde Übersetzungsqualität, die in vielen Foren und auf diversen Fanseiten so stark bemängelt wurde, dass dies die Truant UG sogar dazu bewogen hat, eine neue Ausgabe mit verbesserter Übersetzung auf den Markt zu bringen. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Pen-&-Paper-Runde in der Welt des Hexers anzusiedeln, sollte beim Kauf darauf achten, die überarbeitete zweite Auflage zu erwischen.

    Netflix verhext die Welt

    Inzwischen kann man also bereits auf neun Bücher, eine 13-teilige polnische Serie, auf drei Computerrollenspiele, auf ein Brett- und ein Tischrollenspiel zurückgreifen, um sich in der Welt des Hexers zu bewegen. Und dann platzte Netflix vor kurzem auch noch mit der Ankündigung heraus, eine Serie zu dieser produzieren zu wollen. Nachdem der erste Trailer im Juli dieses Jahres veröffentlicht worden war, mussten sich Fans bis zum 31.10.2019 gedulden, um nähere Informationen zu erhalten. Im Mittelpunkt stand dabei oft die große Frage: Wann wird die Serie denn nun veröffentlicht?

    © Netflix / The Witcher – Henry Cavill

    Der zweite Trailer gab mehr Einblick in die kommende Adaption. Man darf gespannt sein, ob Henry Cavill, den man bisher hauptsächlich als Superman in den aktuelleren DC-Verfilmungen kennt, der Rolle als von Riva gewachsen sein wird. Von der physischen Präsenz her macht er in beiden Trailern eine gute Figur. Gleiches gilt für Anya Chalotra (Sherwood) als Yennefer, Freya Allan (The War of the Worlds) als Ciri und Anna Shaffer (Zapped) in der Rolle der Triss Merigold – allesamt wichtige Figuren im Witcher-Universum.

    Die neue Serie The Witcher wird dem Vernehmen nach hauptsächlich auf der Romanreihe basieren, sich aber auch auf die Computerspiel-Reihe stützen.

    Interessanterweise war ursprünglich gar nicht geplant, eine Serie zu entwickeln. Die Verantwortlichen wollten eigentlich nur einen Film produzieren. Als Kelly Luegenbiehl, ihres Zeichens Vice President International Originals bei Netflix, davon jedoch Wind bekam, wurden die Pläne geändert, da Luegenbiehl der Auffassung war, dass das vorhandene Material weit mehr Potential bot, als nur zu einem einzelnen Streifen verarbeitet zu werden. Eine Änderung, die sicher zur Vorfreude der Fangemeinde beitrug, obwohl Cavill als Besetzung des Hexers nicht bei allen auf Zustimmung stieß. Möglicherweise muss der Mime sich aber auch einfach nur erst mal von seinem Superman-Image freispielen. Immerhin bezeichnet er sich selbst als Kenner der Romanreihe und auch der Computerspiele und konnte sich im Casting-Prozess gegenüber 207 anderen Darstellern behaupten.

    Der zweite Trailer verkündete dann endlich auch den Starttermin der ersten Staffel: Am 20.12.2019 gehen die acht Folgen online.

    »Game of the Rings«?

    Man mag als Rezensent solche Vergleiche eigentlich gar nicht ziehen, doch es bleibt einem insbesondere in der Fantasy kaum etwas anderes übrig, will man von einer bildgewaltigen Fiktion berichten. Das, was man bisher von der Serie gesehen hat, erinnert zwangsläufig ein wenig an Game of Thrones: Das Lied von Eis und Feuer (2011–2019) oder auch an die Der Herr der Ringe-Filme (2001-2003). Ähnlichkeiten gibt es inhaltlich sicher nicht, dazu ist The Witcher in seiner Basis-Erzählung eigenständig genug. Man muss nicht fürchten, eine Kopie genannter Franchises präsentiert zu bekommen. Doch was die Bildsprache angeht, die Epik und das leichte Gefühl von etwas Magischen, stehen zumindest die Trailer den großen Vorbildern in nichts nach.

    Mag die erste Staffel dieses Versprechen halten und dieses Franchise tatsächlich endgültig zum nächsten Multimedia-Riesen heranwachsen lassen.

    © Netflix / The Witcher – Michal Zebrowski

    Wissenswertes

    Bleibt zum Abschluss nur noch, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und diverse Details hervorzukramen, die abseits des Roman-, Spiele- und Serienhelden von Riva von Interesse sind.

    Netflix bleibt auch bei The Witcher seiner Strategie treu, seine Serien national aufzustellen. Als Produktionsland ist daher neben den USA auch Polen angegeben.

    Die Produktion übernimmt unter anderem Alik Sakharov. Wem der Name nicht gleich etwas sagt, der kann vielleicht mit Formaten wie The Americans

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1