Vor dem großen Sturm: Die junge Gräfin 13 – Adelsroman
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Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Alexandra von Waldenburg war schon lange nicht mehr so glücklich und zufrieden gewesen wie jetzt. Sie seufzte. Ja, wenn dieses Wenn nicht wäre. Sie war glücklich mit Mike, der es, wie auch immer, doch tatsächlich fertiggebracht hatte, sie von diesem Stalker zu befreien, der sich wie ein lästiges Geschwür, wie eine Klette, in ihr Leben geschlichen hatte. Auf Waldenburg lief es rund. Sie fand sich immer mehr in ihr neues Leben als Chefin des Hauses Waldenburg ein und sie fand Gefallen daran, mehr noch, sie war glücklich und stolz, dass ihr Vater sie zu seiner Nachfolgerin bestimmt hatte. Wenn doch bloß endlich der Streit mit ihrem Bruder Ingo vorbei wäre, der nicht nur ihr Leben belastete, sondern viel mehr noch das Leben ihrer Eltern, ganz besonders das ihrer Mutter. Und da war noch ihre Freundin Liliane, die sich durch ihr törichtes Verhalten selbst ins Abseits gekickt und sich um ihr Glück mit Dr. Lars Dammer gebracht hatte. Die Beziehung zu dem erfolgreichen jungen Arzt war zwar immer ein wenig problematisch gewesen, und es hatte ein ewiges Auf und Ab gegeben, aber die beiden hatten ihre Krisen immer wieder gemeistert, waren sogar miteinander verlobt gewesen, und die Hochzeit hatte unmittelbar bevorgestanden. Warum nur hatte Lil es so sehr auf die Spitze getrieben? Wenn man sich mit einem so engagierten Arzt wie Lars einlässt, dann muss man einfach wissen, dass das Privatleben erst an zweiter Stelle kommt. Doch das hatte die Trennung nicht herbeigeführt. Robby, Lilianes geschiedener amerikanischer Ehemann war plötzlich aufgetaucht, was an sich nicht schlimm war, auch nicht, dass Lil ihn in ihrer Wohnung beherbergt hatte. Aber warum, zum Teufel, hatte Liliane ihren Verlobten und ihren Ex nicht miteinander bekannt gemacht? Und warum war sie so weit gegangen, Lars damit zu drohen, mit Robby sofort etwas anzufangen, wenn er in Boston eine Vertretung annehmen würde? Und dann hatte sie allem die Krone aufgesetzt, indem sie gesagt hatte, dass Robby eh der bessere Liebhaber sei. So ein Schwachsinn, sie hatte es einfach so dahergesagt, obwohl genau das Gegenteil der Fall war. Obwohl Liliane ihre allerbeste Freundin war, konnte Alexandra verstehen, dass Lars die Verlobung gelöst hatte und nichts mehr mit Lil zu tun haben wollte. Und jetzt war das Jammern und Wehklagen bei Lil groß, sie war unglücklich, weinte und wollte Lars um jeden Preis wiederhaben.
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Book preview
Vor dem großen Sturm - Michaela Dornberg
Die junge Gräfin
– 13 –
Vor dem großen Sturm
Wenn plötzlich die Eifersucht an dir nagt ...
Michaela Dornberg
Alexandra von Waldenburg war schon lange nicht mehr so glücklich und zufrieden gewesen wie jetzt. Eigentlich hätte ihr Leben perfekt sein können, wenn nicht …
Sie seufzte.
Ja, wenn dieses Wenn nicht wäre.
Sie war glücklich mit Mike, der es, wie auch immer, doch tatsächlich fertiggebracht hatte, sie von diesem Stalker zu befreien, der sich wie ein lästiges Geschwür, wie eine Klette, in ihr Leben geschlichen hatte. Auf Waldenburg lief es rund. Sie fand sich immer mehr in ihr neues Leben als Chefin des Hauses Waldenburg ein und sie fand Gefallen daran, mehr noch, sie war glücklich und stolz, dass ihr Vater sie zu seiner Nachfolgerin bestimmt hatte.
Wenn doch bloß endlich der Streit mit ihrem Bruder Ingo vorbei wäre, der nicht nur ihr Leben belastete, sondern viel mehr noch das Leben ihrer Eltern, ganz besonders das ihrer Mutter.
Und da war noch ihre Freundin Liliane, die sich durch ihr törichtes Verhalten selbst ins Abseits gekickt und sich um ihr Glück mit Dr. Lars Dammer gebracht hatte.
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Warum nur hatte Lil es so sehr auf die Spitze getrieben?
Wenn man sich mit einem so engagierten Arzt wie Lars einlässt, dann muss man einfach wissen, dass das Privatleben erst an zweiter Stelle kommt. Doch das hatte die Trennung nicht herbeigeführt.
Robby, Lilianes geschiedener amerikanischer Ehemann war plötzlich aufgetaucht, was an sich nicht schlimm war, auch nicht, dass Lil ihn in ihrer Wohnung beherbergt hatte.
Aber warum, zum Teufel, hatte Liliane ihren Verlobten und ihren Ex nicht miteinander bekannt gemacht? Und warum war sie so weit gegangen, Lars damit zu drohen, mit Robby sofort etwas anzufangen, wenn er in Boston eine Vertretung annehmen würde? Und dann hatte sie allem die Krone aufgesetzt, indem sie gesagt hatte, dass Robby eh der bessere Liebhaber sei. So ein Schwachsinn, sie hatte es einfach so dahergesagt, obwohl genau das Gegenteil der Fall war.
Obwohl Liliane ihre allerbeste Freundin war, konnte Alexandra verstehen, dass Lars die Verlobung gelöst hatte und nichts mehr mit Lil zu tun haben wollte.
Und jetzt war das Jammern und Wehklagen bei Lil groß, sie war unglücklich, weinte und wollte Lars um jeden Preis wiederhaben.
Alexandra hätte ihrer Freundin so gern geholfen, ihr wenigstens Mut gemacht, aber sie glaubte nicht, dass da noch etwas zu retten war. Da hatte es einfach zu viele Kräche gegeben, und die letzte Verletzung, die sie Lars zugefügt hatte, war zu viel gewesen. Sie waren im erbitterten Streit auseinandergegangen, und jetzt weilte Lars in Amerika, Liliane konnte nicht, so wie früher, einfach zu ihm gehen, all ihren Charme aufbieten und ihn wieder herumkriegen.
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht …
Er war im Fall Liliane und Lars zerbrochen, und es gab einfach zu viele Scherben, die man nicht mehr zusammenkitten konnte.
Alexandra seufzte erneut.
Sie hatte für heute Liliane und Olaf Christensen eingeladen, der mittlerweile ihrer beider guter Freund war. Und sie hoffte inständig, dass ein gutes Essen und ein gutes Gespräch Lil ein wenig aufmuntern würden.
Ansonsten konnte man nur hoffen, dass die Zeit Liliane über ihren Schmerz hinweghelfen würde. Denn auch der Ausspruch die Zeit heilt alle Wunden – war nicht von der Hand zu weisen.
Ihr Handy klingelte.
Hoffentlich war es nicht Lil, die absagen würde. Das war in der letzten Zeit mehr als nur einmal geschehen.
Sie meldete sich, doch dann begann sie zu strahlen. Es war nicht Lil. Nein, Mike war der Anrufer.
»Hast du gerade an mich gedacht?«, erkundigte er sich nach einer zärtlichen, liebevollen Begrüßung. »Wir sind eben in San Francisco gelandet, und ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass deine Gedanken bei mir waren.«
Ach, Mike!
Sie war ja so glücklich mit ihm, ihre Beziehung wurde von Tag zu Tag schöner. Mit Mike konnte sie über alles reden, er war ihr sprichwörtlicher Fels in der Brandung, sie hatten so viel Spaß miteinander, er brachte sie zum Lachen. Es war also eine ganz wunderbare Paarung aus Ernsthaftigkeit und Fröhlichkeit. »Ich muss dich enttäuschen, mein Lieber«, sagte sie ehrlicherweise, »ich dachte gerade an meine Freundin Liliane. Aber es ist schön, dass du anrufst, ich freue mich immer, deine Stimme zu hören. Hattet ihr einen guten Flug?«
»Mehr oder weniger«, antwortete er. »Es gab ein paar Turbulenzen, aber darüber will ich nun wirklich nicht mit dir reden. Ich will dir viel mehr sagen, dass ich dich vermisse, dass ich es kaum erwarten kann, dich wieder in meine Arme schließen zu können. Und vor allem will ich dir sagen, dass ich dich liebe … Ich kann es noch immer nicht fassen, dass eine so wunderbare Frau wie du ausgerechnet mir ihr Herz geschenkt hat …, ausgerechnet mir, wo du doch an jedem Finger mindestens zehn Männer haben könntest.«
Bei diesem Kompliment wurde Alexandra rot. Zum Glück bekam er das nicht mit.
»Mike, ich bin keine Trophäensammlerin. Ich gehöre auch nicht zu den Frauen, die sich durch eine Vielzahl von Bewunderern aufgewertet fühlen, mein Liebster. Du bist genau der Richtige für mich und ich …, ich liebe dich auch.«
Solche Worte machten ihn natürlich glücklich, und deswegen gab es in den nächsten Minuten nichts anderes als verliebtes Geplänkel. Ihre Beziehung war noch frisch, da konnte man sich nicht genug an verliebten Zärtlichkeiten ins Ohr flüstern, und da konnte man davon auch nicht genug bekommen.
Als das Gespräch längst schon beendet war, hatte Alexandra noch immer diesen glücklich-versonnenen Gesichtsausdruck.
Mike.
Sie sah ihn vor sich, diesen hochgewachsenen blonden Mann mit seinen strahlenden blauen Augen, der sowohl in seiner feschen Pilotenuniform als auch in T-Shirt und Jeans einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Mike Biesenbach war das, was man ein gestandenes Mannsbild nannte, eine vertrauenerweckende Persönlichkeit.
Alexandra hatte sich immer einen Mann gewünscht, an den sie sich anlehnen konnte, und das funktionierte bei Mike.
Nach einem Mann wie ihm sehnte sich jede Frau, ob sie nun zum Beispiel als Verkäuferin in einem Kaufhaus arbeitete oder eine Alexandra Gräfin von Waldenburg war, aus einem uralten Adelsgeschlecht stammend, mit Schloss, Besitzungen und Vermögen.
An Geld, an Mauern, an einem klangvollen Namen konnte man sein Herz nicht wärmen.
Ja, sie liebte Mike. Auf eine sanfte, zärtliche Weise, in der auch die Leidenschaft nicht zu kurz kam.
Es wurde immer weniger, weil sie es sich verbot, aber hier und da erschien ihr das Bild eines anderen Mannes, von dem sie nicht mehr wusste als dass seine Freunde ihn Joe nannten … Joe, von dem sie von der ersten Sekunde an elektrisiert, hypnotisiert gewesen war, bei dem ein coup de foudre, Blitzschlag der Liebe, sie getroffen hatte, der Herz und Seele gleichermaßen berührte.
Sie wusste nun, dass es so etwas wirklich gab, aber es war wohl auch so, dass so etwas nicht alltagstauglich war, denn warum hatte der Himmel, das Universum, ihr nicht die Chance gegeben, das auszuprobieren? Warum war eine zweite Begegnung mit Joe durch eine Massenkarambolage vereitelt worden?
Sie zwang ihre Gedanken in eine andere Richtung, wieder zurück zu Mike. Das war real, handfest, und es war schön.
Mike würde auch ihren Eltern gefallen, da war Alexandra sich absolut sicher. Aber auch Joe …
Verflixt noch mal, warum dachte sie schon wieder an ihn? Nun, gegen den hätten sie auch nichts