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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555: Auf den Spuren der Arche Noah
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555: Auf den Spuren der Arche Noah
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555: Auf den Spuren der Arche Noah
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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555: Auf den Spuren der Arche Noah

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Old Donegal O'Flynn war stur wie ein Bock. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, die Arche Noah zu finden, die am Berg Ararat gestrandet sein sollte. Als die Arwenacks in der Nähe des Bergmassivs vorbeizogen, stieg Old Donegal in die Höhen auf und begann, im Schnee zu buddeln. Die Arwenacks beobachteten ihn durchs Spektiv - und es kam, wie es kommen mußte. Eine Schneewehe brach los und glitt erst behäbig, dann immer schneller zu Tal. Old O'Flynn wurde mitgerissen und verschwand als wirbelnder Punkt in der weißen Masse. Er überschlug sich ein paar Male, tauchte wieder auf und sauste auf dem Achtersteven in rasender Fahrt den Hang hinunter, umhüllt von stiebenden weißen Schleiern...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateSep 27, 2019
ISBN9783954399628
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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 555 - Fred McMason

    7

    1.

    „Für drei bis vier Tage dürften Wasser und Proviant reichen, sagte der Kutscher kurz nach dem Aufbruch. „Wie ich den Berichten der Kaufleute entnommen habe, befinden sich auf unserem Weg aber etliche kleine Orte, in denen wir unsere Vorräte ergänzen können.

    „Ich weiß, sagte Hasard, „mehr Proviant konnten wir auch nicht mitnehmen, die Tragtiere sind alle ausgelastet mit dem, was wir von der ‚Santa Barbara‘ noch abgeborgen haben.

    Es war unter ihnen vereinbart worden, schon kurz vor Sonnenaufgang aufzubrechen, mittags eine Stunde Rast einzulegen und bei Anbruch der Dämmerung ein Lager aufzuschlagen. Es stand ihnen ohnehin noch eine gewaltige Strapaze bevor, denn es würde in Höhen bis zu viertausend Yards gehen.

    Darin hatten sie zwar schon genügend Erfahrungen gesammelt, doch ein Seemann war das Marschieren auf Dauer nicht gewohnt.

    Für den langen Marsch aber würde sie das Große Binnenmeer entschädigen, das sich oben im Norden befand. Hatten sie erst einmal Planken unter den Füßen, dann sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

    Der Wind wehte schon etwas kühler, aber noch war es angenehm, als sich die Nebel um die Sonne verflüchtigten und auflösten.

    Vor ihnen lag gewelltes Land mit Büschen, Bäumen und Gräsern. Eine vorerst noch sanft ansteigende Gebirgswelle begann, die noch keine steppenhaften Züge trug.

    Sie richteten sich nach dem Kompaß, den sie ebenfalls abgeborgen hatten und den jetzt eins der Maultiere trug. Sie konnten sich aber auch nach den langgezogenen Schluchten richten, die fast ausnahmslos in nördliche Richtung führten.

    Zwei Stunden nach ihrem Aufbruch aus Erzurum war von der großen Moschee nichts mehr zu sehen. Sie begegneten auch keiner der zahlreichen Karawanen mehr, die die Seidenstraße kreuzten.

    In gemächlichem Zockeltrab ging es weiter. Hin und wieder blieb eins der Mulis stehen, wenn es auf dem Weg ein Grasbüschel fand. Es konnte dann der Verlockung nicht widerstehen. Die Kamele berührte das nicht, sie trabten mit hochmütig verzogenen Mäulern weiter, als sei das der letzte Dreck, der ihnen da angeboten wurde.

    Bei jedem Halt rümpfte der Profos die Nase. Er hockte zur Abwechslung auf einem Kamel, auf dem er sich gar nicht wohl fühlte. Das Tier mit den ausgefransten Fellresten verbreitete einen unangenehm strengen Geruch, der Carberry immer wieder lieblich in die Nase drang.

    „Warum nennt man diese Viecher nicht einfach Stinktiere, motzte er. „Bis wir am Ziel sind, hat es mir längst das Gehirn verpestet, oder ich rieche genauso wie dieser Zossen.

    „Hättest ihn ja vorher salben und parfümieren können, meinte Mac Pellew, der neben dem Profos ritt. Er hockte auf einem verdrießlich aussehenden Eselchen, das sich von der griesgrämigen Laune seines Herrn offenbar hatte anstecken lassen. Wenn der Profos zu ihm etwas sagte, dann mußte Mac hochblicken. Überhaupt war diese ganze „Karawanserei nicht nach seinem Geschmack.

    Er starrte mißmutig auf den großen Papagei Sir John, der beim Profos auf der Schulter hockte und mit den Flügeln balancierte. Sir John plierte ihn mit einem Auge an. Dann riß er den Schnabel auf und begann das zu plärren, was er von seinem Meister gehört hatte.

    „Stinktier, Sauzossen, Kamelarsch! Hol die Brassen rum, alter Sack!"

    Mac Pellew betrachtete das krächzende Monstrum mit Erbitterung.

    „Bei diesem Krachvogel weiß man nie, wie man dran ist, nölte er herum. „Vielleicht meint er sogar mich mit seinen schon mehr als beleidigenden Äußerungen.

    „Ja, das weiß man bei Sir Jöhnchen nie so richtig, gab der Profos grinsend zu. „Aber nach ein paar Stunden hat er die Worte längst wieder vergessen.

    „Dafür kramt er dann andere raus, die noch übler klingen."

    Der Profos deutete auf seine linke Schulter.

    „Er mag diesen Gestank von den Kamelen auch nicht, sagte er vertraulich. „Er rümpft dauernd die Nase, genau wie ich. Das Vieh geht ihm mächtig auf den Geist.

    „Er rümpft dauernd die Nase? fragte Mac ungläubig. „Hast du schon mal einen naserümpfenden Papagei gesehen? Die hören und sehen vielleicht sehr gut, aber riechen tun sie nichts. Und Naserümpfen können sie erst recht nicht.

    „Sir John kann es aber", behauptete Carberry stur.

    Da rückte Mac Pellew etwas von ihm ab, denn er hatte keine Lust, sich jetzt mit dem Profos über naserümpfende Papageien zu streiten. Das war sowieso nur Stuß, was der Profos da redete, und nach einer Weile würden sie sich gegenseitig nur anstänkern. Das kannte man ja.

    Der Ritt ging weiter, die Landschaft veränderte sich nicht. Ein paar Arwenacks gingen neben ihren Tragtieren her, wenn ihnen das Reiten nicht mehr paßte. Von Reiten konnte ohnehin keine Rede sein. Es war mehr ein Schwanken und Rollen oder ein Stoßen und Stampfen, wenn die Mulis ausnahmsweise mal etwas schneller trotteten.

    Kotzübel könne einem bei diesem „Seegang" werden, sagte der Profos.

    Gegen Mittag wurde die erste Rast eingelegt. Die Sonne stand jetzt senkrecht über ihnen. Es war fast unangenehm warm, aber hier in den Bergen herrschten starke Temperaturschwankungen. Selbst wenn der Tag noch so heiß war, konnte es in der Nacht eisigkalt werden.

    Alle Arwenacks waren froh, wieder die verkrampften Glieder strecken zu können.

    Um sie herum war eine himmlische Ruhe. Weit und breit war keine Ansiedlung zu sehen. Nichts deutete auf die Nähe von Menschen hin.

    „Heute gibt es kalte Verpflegung, sagte Hasard, nachdem er abgesessen war und sich gereckt hatte. „So werden wir es auch halten, solange es noch einigermaßen warm ist. Erst in größeren Höhen gibt es jeden Tag eine warme Mahlzeit. Dann dehnen wir dementsprechend die Pausen auch etwas länger aus.

    Damit war jeder einverstanden. Sie halfen auch alle kräftig beim Auspacken und Zubereiten mit und überließen es nicht allein dem Kutscher und Mac. Dabei ging zuviel Zeit verloren.

    „Eine recht trostlose Bergwelt, die immer langweiliger sein wird, sagte Ben Brighton nach einem Rundblick. „Ich bin mal gespannt, wie lange wir brauchen, bis wir das sagenhafte Meer erreicht haben.

    „Es wird noch trostloser und langweiliger werden, sagte Don Juan, der mit der rechten Hand nach Norden deutete. „Dort, im schwachen Dunst, kann man undeutlich und schemenhaft Berge erkennen. Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie schneebedeckt. In diese Richtung müssen wir doch vordringen, oder?

    Hasard nickte bedächtig.

    „Ja, da müssen wir höchstwahrscheinlich hinüber. Vielleicht gibt es auch eine Senke oder Schluchten, die wir durchqueren können. Der Gedanke, in diese Höhen zu steigen, ergötzt mich nicht gerade. Aber wir werden unseren Weg schon finden."

    „Der ja vom Schicksal vorgezeichnet ist", meinte Don Juan mit einem schmalen Lächeln. Damit spielte er auf die Karten an, die die Zwillinge auf den Seychellen gefunden hatten und auf Jung Hasards Traum, daß ihr Weg vom Schicksal vorgezeichnet sei.

    „So soll es wohl sein", erwiderte Ben.

    Es gab getrocknetes Fladenbrot, dazu ein paar Oliven, Tomaten, kaltes Fleisch und Tigrislachs, den der Kutscher noch an Bord vorgeräuchert hatte. Zum Abschluß erhielt jeder ein paar Datteln, Melonenscheiben und Granatäpfel.

    Mit der sonst üblichen Bordverpflegung war das natürlich nicht zu vergleichen, aber sie hatten auch kein Schiff mehr und besaßen nur noch die Sachen, die sie vom Wrack der „Santa Barbara" im Tigris abgeborgen hatten.

    „Kalte Verpflegung ist immerhin besser als gar nichts, sagte Gary Andrews. „Außerdem haben wir uns ja noch in Erzurum kräftig die Bäuche vollgeschlagen.

    Die anderen Arwenacks nickten zustimmend. Es machte ihnen ebenfalls nichts aus, wie sie versicherten.

    Um die Tragtiere brauchten sie sich nicht zu sorgen. Die hatten sich im Umkreis verstreut und versorgten sich selbst mit dem Grünzeug, das sie hier überall fanden.

    „Nach dem Essen reiten wir weiter", sagte

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