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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 450: Auf des Messers Schneide
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 450: Auf des Messers Schneide
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 450: Auf des Messers Schneide
Ebook113 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 450: Auf des Messers Schneide

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About this ebook

Der Weißhai hatte es offenbar auf das Ruderblatt der Jolle abgesehen. Vielleicht hielt er es für einen besonderen Leckerbissen. im übrigen hatte er bereits einen halben Riemen verspeißt, den ihm Dan O'Flynn ins Maul gestoßen hatte. Auf den Riemen konnten sie verzichten, nicht aber auf das Ruderblatt, für das sie keinen Ersatz hatten - und bis Panama lagen noch Hunderte von Meilen vor ihnen. Als der Weißhai zum zweiten Male auf das Ruderblatt zupfeilte, sich etwas drehte und das Maul zum Biß aufriß, schoß ihm Batuti einen Pulverpfeil in den Rachen. Der Hai schnellte steil aus dem Wasser, drehte eine Rolle rückwärts und verschwand wieder in der See. Sekunden später explodierte der Pulverpfeil mit einem dumpfen Laut...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateSep 25, 2018
ISBN9783954398584
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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 450 - Fred McMason

    7

    1.

    11. Februar 1595. Galápagos, die verwunschenen Inseln.

    Es war jetzt später Nachmittag auf der Insel Isabela, auf der sich das Schicksal Arauas erfüllt hatte. Ein verirrter Pfeil, abgefeuert von einem chinesischen Schnapphahn, hatte sie tödlich getroffen.

    Jetzt war Araua, Tochter des Seewolfs und der Schlangen-Priesterin Arkana, tot.

    Dementsprechend düster und gedrückt war auch die Stimmung der Arwenacks und Le Vengeurs. Die stumme Bilanz, die sie zogen, war traurig und erschütternd.

    Hasard hatte im Endkampf gegen die chinesischen Piraten eine lebensgefährliche Stichwunde unter dem Herzen erhalten und war immer noch bewußtlos. Ihr Schiff, die „Estrella de Málaga", war von den Piraten in Brand geschossen und vernichtet worden. Jetzt saßen sie auf den Inseln des Galápagos-Archipels fest, rätselhafte Inseln, die sie noch nicht erforscht hatten, und die mit Recht die verwunschenen Inseln genannt wurden, weil sie angeblich immer wieder auf geheimnisvolle Weise verschwanden und wieder auftauchten.

    Das alles drückte schwer auf die Stimmung. Die zauberhaften Inseln hatten ihren strahlenden Glanz verloren und wirkten genauso düster wie die Gesichter der Männer, die auf ihnen gefangen waren.

    Sie hatten noch vier Beiboote retten können, aber das waren Nußschalen. Die südamerikanische Küste war sechshundert Meilen entfernt, bis zu ihrem Ziel Panama war es fast das Doppelte.

    Jetzt fragte sich jeder der Männer bedrückt, warum es gerade Araua und Hasard getroffen hatte, um dessen Leben sie ja auch bangen mußten. Nach allem, was der Kutscher und Pater David gesagt hatten, sah es gar nicht so gut aus. Die beiden warfen sich immer wieder besorgte Blicke zu.

    Einige Männer resignierten fast und fragten sich, was das alles für einen Sinn hätte. Jetzt befanden sie sich völlig abgeschnitten von der Welt in der einsamen Verlorenheit der Inseln.

    Sie hatten einen hohen Preis bezahlt, und dieser Preis würde noch höher werden, falls Hasard an seiner schweren Verletzung starb.

    Ben Brighton, Hasards Stellvertreter, sah besorgt auf die Männer, die so bedrückt wirkten. Er mußte etwas tun, um sie aus ihrer Niedergeschlagenheit zu reißen. Jetzt hatte er die Verantwortung für die Männer.

    Alles Grübeln half und nutzte nichts, überlegte er. Sie mußten mit den Tatsachen fertig werden und sich vor allem darauf einrichten, auf diesen Inseln vorerst noch zu bleiben und sich häuslich einzurichten. Wie lange das der Fall sein würde, stand in den Sternen. Niemand wußte es.

    „Wir müssen die Männer hochpurren", sagte er zu Big Old Shane.

    Der Exschmied von der Feste Arwenack strich über seinen grauen Bart und nickte traurig. Auch ihm setzte das alles schwer zu, aber es war eben nicht zu ändern.

    „Ja, das Leben geht weiter, sagte er schwer. „Wir können hier nicht herumsitzen und auf ein Wunder warten. Es wird keines geben. Wir sollten die Männer beschäftigen, damit sie nicht weiter ihren traurigen Gedanken nachhängen.

    „Genau das hatte ich vor, Shane. Zuallererst sollten wir für Hasard ein Zelt aus geteertem Segeltuch errichten, natürlich ebenfalls eine Lagerstatt aus Decken und weichen Moosen, von denen es hier viele gibt. Dann müssen die Leichen der chinesischen Piraten verschwinden, sonst grassiert hier in ein paar Tagen möglicherweise noch eine Seuche."

    „Und die Boote, die wir in den Felsen versteckt haben?"

    „Die müssen sofort geholt werden, weil wir sie zum Einsatz in der Bucht brauchen."

    Auch Dan O’Flynn war inzwischen erschienen, ebenso Jean Ribault und der herkulisch gebaute Pater David.

    Ben brauchte nicht zu fragen, wie es um den Seewolf stand. Der besorgte Blick des Paters sagte alles. Sie hatten ihn in die Mulde gebracht und auf Decken gelegt. Jetzt waren die Zwillinge, der Kutscher und Mac Pellew bei ihm. Die Wunde war gesäubert und verbunden worden.

    „Was wir auch brauchen, ist Trinkwasser, sagte Ben. „Wir haben nur ein paar Fässer mit an Land genommen. Dabei kann ein Trupp gleich die nähere Umgebung erkunden.

    „Das übernehme ich mit ein paar Männern, sagte Ribault, „und zwar gleich, denn Wasser ist lebensnotwendig. Wenn wir auf dieser Insel keins finden, müssen wir es auf einer anderen versuchen und umsiedeln.

    „Gut, der Punkt ist damit abgehakt. Ich vermute, daß ihr vielleicht hoch in den Bergen Wasser findet."

    Jean Ribault ließ keine Zeit verstreichen. Ohne Trinkwasser konnten sie nicht überleben. Er scharte Roger Lutz, Dave Trooper und Tom Coogan um sich. Kurze Zeit später stiegen die vier Männer bereits in die Lavafelsen auf.

    Ben überlegte sorgfältig, was alles erforderlich wurde. Im Geist hatte er bereits eine Liste zusammengestellt. Alles, was noch in der Bucht trieb, mußte geborgen werden, man mußte Fischfang betreiben, um zu überleben, man brauchte eine größere Kochstelle, man mußte sich um die Hühner kümmern, und was der Dinge mehr waren.

    Etwas später ging eine Gruppe daran, den Strand von den toten Zopfmännern zu säubern. Einige hatten schon die Haie geholt, viele andere waren ins Meer hinausgetrieben worden, aber etliche lagen noch am Strand. Für sie wurde am anderen Ende der Bucht eine große Grube ausgehoben.

    Dann wurden die vier Jollen aus den Felsen geholt und zum Wasser gebracht. Auch das war wieder eine Heidenarbeit, die nur durch viele Männer bewältigt werden konnte.

    Noch an diesem Nachmittag herrschte auf der Insel eine Emsigkeit, die fast beängstigend wirkte.

    Aber Ben hatte das erreicht, was er wollte, und bewies damit, daß er die Leute zu führen verstand. Sie hatten jetzt so viel zu tun, daß sie pausenlos beschäftigt und abgelenkt waren.

    Das Zelt für Hasard wurde errichtet und eine Lagerstatt aus Decken und Moosen geschaffen. Als es stand, trugen sie den Seewolf hinein. Seine Söhne wichen nicht von seiner Seite. Pater David und der Kutscher bemühten sich ebenfalls ständig um ihn. Sein Gesicht war immer noch bleich und eingefallen, sein Atem ging flach, und auf seiner Stirn perlte der Schweiß. Die Schnittwunde auf seiner linken Wange war dick mit Salbe bestrichen worden.

    „Mehr können wir vorläufig nicht tun – nur beten", sagte Pater David zum Kutscher. Der nickte nur stumm und betrübt. Nein, mehr konnten sie nicht tun, auch ihre ärztliche Kunst war begrenzt. Aber Hasard hatte eine bärenstarke Natur, und darauf hoffte der Kutscher, hofften auch die Zwillinge und all die anderen.

    Sam Roskill, Bob Grey und Gary Andrews fischten inzwischen mit einer Jolle die Bucht ab. Eine zweite Jolle mit Pete Ballie, Al Conroy und Batuti war ebenfalls unterwegs, um das in der Bucht treibende Zeug zu bergen.

    Da war trotz der wilden Explosion, die die „Estrella" zerfetzt hatte, noch allerlei aufgetrieben. In der schwachen Dünung bewegten sich rußgeschwärzte Planken, da trieben angekohlte und versengte Holzstücke in allen Größen herum, und da war von der Karavelle noch ein ebenfalls pechschwarzes Gerippe übriggeblieben, das langsam Kurs auf die offene See nahm. Auch Tauwerk, Segelfetzen und ein paar leere Fässer trieben herum.

    Das chinesische Drachenschiff war ebenfalls zerfetzt worden, als es in einem Glutball auseinanderflog. Erstaunlicherweise gab es aber auch hier noch Überreste.

    An einem Maststück hing noch ein toter chinesischer Schnapphahn, der ebenfalls in die See abtrieb. Sie ließen ihn, wo er war. Die Haie würden ihn ohnehin bald holen, und sie hatten Wichtigeres zu tun, als in der See treibende tote Piraten an Land zu bringen.

    Das schwarze Gerippe wurde in Schlepp genommen. Gary Andrews band es an der Jolle fest. Dann pullten sie zum Strand zurück, wo die Männer mit allerlei Arbeiten beschäftigt waren.

    Die Bergeaktion in der Bucht diente nicht nur dem Zweck der Ablenkung. Das Holz konnte zumindest als Brennholz noch verwendet werden. Viele Bäume gab es auf der Insel Isabela nicht, und so wurde jede Planke und jeder Splitter geborgen und zum Ufer gebracht, wo es gestapelt wurde.

    Unterdessen war Mac Pellew zusammen mit dem Koch Eric Winlow damit beschäftigt, eine Kochstelle zu errichten.

    Dazu nahmen sie Lavabrocken, die sie bei den Felsen fanden. Mitunter aber mußten sie

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