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Der Fall Christa Lehmann: Der giftige Schokoladenpilz
Der Fall Christa Lehmann: Der giftige Schokoladenpilz
Der Fall Christa Lehmann: Der giftige Schokoladenpilz
Ebook49 pages18 minutes

Der Fall Christa Lehmann: Der giftige Schokoladenpilz

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Nach dem Zweiten Weltkrieg kam in Deutschland alles Gute aus den USA: GIs, mit denen sich viel Versäumtes nachholen ließ, Nylonstrümpfe, Kaugummi und ein Gift, das man bis dahin in Europa nicht kannte.
LanguageDeutsch
Publishercc-live
Release dateJul 15, 2016
ISBN9783956165603

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    Book preview

    Der Fall Christa Lehmann - Christian Lunzer

    Impressum

    Der giftige Schokoladenpilz

    Wenn eine Frau in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten mörderische Absichten hegte, fand sie die Mittel zur Verwirklichung ihrer Pläne oft ganz schnell und problemlos – unter Umständen sogar leichter als ein Mann, der seine Tat mit einer Schusswaffe begehen wollte. Arsenik, Rattengift und andere toxische Substanzen waren in Apotheken und Drogerien ohne besondere Berechtigung erhältlich; eine Hausfrau oder Bäuerin, die sich solche Mittelchen beschaffte, wirkte zudem keineswegs verdächtig.

    Auch im wohl bekanntesten und spektakulärsten Seriengiftmord der Nachkriegszeit in Deutschland waren für die Täterin ideale Voraussetzungen gegeben: Das verwendete Gift war überall frei erhältlich, der Käufer musste daher weder auffällig werden noch nachprüfbare Beziehungen zu Drogisten oder Apothekern herstellen. Das Mittel war wohlfeil und belastete auch in absolut wirksamen Dosen das Haushaltsbudget nicht. Vor allem aber war es neu und bis dato noch in keinem einzigen Tötungsdelikt angewendet worden. Die ersten Morde waren demnach unentdeckt geblieben und wurden als plötzliche Todesfälle mit natürlichen Ursachen ad acta gelegt. Und nur ein Zufall – der nicht geplante Tod eines kleinen weißen Hundes – half der Gerechtigkeit doch noch zum Sieg.

    Die Taten der E-605-Mörderin Christa Lehmann waren ein absolut idealer Stoff für die Tagespresse, die bald von einem Jahrhundertfall sprach. Es gab genügend sensationelle Details und pikante Enthüllungen; noch dazu entwickelte sich die Geschichte dramaturgisch perfekt, von der Entdeckung der ersten Tat über die Ausforschung der Schuldigen durch die Polizei bis zu den in Raten abgegebenen Geständnissen. Zudem gab es – als Zusatznutzen gewissermaßen – eine Großtat deutscher Wissenschaft zu feiern, da es den Gerichtschemikern gelang, ohne Vorarbeiten den Nachweis für das Tötungsmittel zu liefern. Vor allem aber entsprachen die Täterin und ihr letztes Opfer genau dem Klischee der so bedrohlich selbständigen und lebenslustigen Kriegerwitwe, die ein

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