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Die Kraft der Kräuter nutzen: 350 Rezepte und Tipps für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten
Die Kraft der Kräuter nutzen: 350 Rezepte und Tipps für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten
Die Kraft der Kräuter nutzen: 350 Rezepte und Tipps für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten
Ebook1,442 pages4 hours

Die Kraft der Kräuter nutzen: 350 Rezepte und Tipps für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten

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About this ebook

Kräuter - wahre Alleskönner
Wussten Sie, was Kräuter alles können? Zum Beispiel können sie Kopfschmerzen lindern, Insekten fernhalten, die Stimmung heben, einer Mahlzeit den letzten Pfiff verleihen, gegen Heuschnupfen helfen, den Teint erfrischen, das Lächeln strahlen lassen, Schnaps besonders machen, als Limonadenzutat herrlich erfrischen und in Aufstrich eine Jause zum kulinarischen Highlight aufwerten. Ob als Hausmittelchen bei Krankheiten, im Badezimmerschränkchen, in der Küche oder in Haus und Garten: Die Möglichkeiten der Kräuteranwendungen sind unglaublich vielfältig. Die Autorinnen haben unzählige Kräuterfrauen besucht und überliefertes Wissen über Anwendungsmöglichkeiten der Kräuter des Alpenraums gesammelt.

Die geballte Kraft der Natur in 350 Rezepten, überprüft und erprobt
Von Erkältungstee, Kräuterbitter und Löwenzahnhonig über Hustensirup mit Isländisch Moos, Salbeizuckerln, Beinwelltinktur zum Einreiben, Arnikaöl für die Gelenke und Heublumenkissen für einen gesunden Schlaf zu Kamillensalbe und Kräuter-Badesalz; von Edelweiß-Feuchtigkeitscreme, Petersilien-Gesichtswasser und Brennnessel-Haarglanzspülung über Wildkräuterlimonade, Ringelblumenbutter und Fichtensprossentiramisu zu Raumsprays, Räuchermischungen und Putzmittel mit Zinnkraut - die Autorinnen haben alle Rezepte selbst erprobt und so übersichtlich beschrieben, dass auch Anfänger sie ganz einfach zubereiten können. Überprüft wurden sie außerdem von einer Apothekerin.

Thymian, Rosmarin, Salbei, Bärlauch, Petersilie, Basilikum: für jedes Lieblingskraut ein Rezept
Das Buch gliedert sich übersichtlich in die vier Bereiche Hausapotheke, Körperpflege und Kosmetik, Küche und Haus und Garten. Wenn Sie nun aber wissen möchten, was Sie aus dem wuchernden Salbei in Ihrem Garten zaubern können, hilft Ihnen ein übersichtliches Glossar. Mit dieser Übersicht finden Sie das Lieblingsrezept zu Ihrem Lieblingskraut - und entdecken zusätzlich noch ungeahnte neue Möglichkeiten.
LanguageDeutsch
Release dateAug 11, 2016
ISBN9783706628396
Die Kraft der Kräuter nutzen: 350 Rezepte und Tipps für Wohlbefinden, Schönheit, Küche, Haus und Garten

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    Book preview

    Die Kraft der Kräuter nutzen - Irene Hager

    INHALT

    Begleitende Worte der Autorinnen

    „Wer heilt, hat recht" – Ein Gespräch mit der Apothekerin und Kräuterexpertin Zita Marsoner Staffler

    Einleitung zu den Kapiteln

    HAUSAPOTHEKE / KÖRPER UND SCHÖNHEITSPFLEGE

    HAUSAPOTHEKE

    Alle Grundrezepte auf einen Blick

    Was hilft wann? –

    Register nach Anwendungsbereichen

    KRÄUTER-TEES

    Frische oder getrocknete Kräuter?

    Das Trocknen und Aufbewahren der Kräuter

    Einzelkraut oder Teemischungen?

    Kräuter selbst sammeln

    Frühlings-Tee

    Erkältungs-Haustee

    Schwitz-Tee

    Erkältungs-Tee

    Haustee gegen Erkältung

    Rollkur mit Wermut-Tee

    Thres’ 18-Kräuter-Tee

    Speik-Tee (Klebrige Primel-Tee)

    Klebrige Primel

    Tee dla crûsc – Heiligkreuz-Tee

    Silberwurz

    Winter-Tee

    Schlaf-Tee

    Hagebutten-Tee

    Leber-Tee

    Schlaf-Tee für ältere Menschen

    Akne-Tee

    TEES FÜR ALLE TAGE

    Frühstücks-Tee

    Abend-Tee

    Kakao-Kräuter-Tee

    Gelis Blütentraum-Tee

    Mengenangaben

    KRÄUTER IN MILCH

    Anserine-Milch

    Hopfen-Milch

    HEIL-LIKÖRE & -SCHNÄPSE

    Löwenzahn-Schnaps

    Felerbandl-Schnaps (Weiden-Schnaps)

    Jochiver-Schnaps (Moschus-Schafgarben-Schnaps)

    Moschus-Schafgarbe

    Enzian-Schnaps

    Gelber Enzian

    Labkraut-Schnaps

    Kümmel-Schnaps

    Lebenselixier nach Schlenz

    Hochalpines Elixier zur Rekonvaleszenz

    Kräuter-Bitter

    Bitterkräuter

    Weißdorn-Likör

    HEIL-WEINE

    Petersilien-Wein

    Wermut-Wein

    SIRUPE & HONIGE

    Spitzwegerich-Sirup der herkömmlichen Hausapotheke

    Spitzwegerich-Sirup nach Apothekerart

    Spitzwegerich-Quendel-Sirup

    Löwenzahn-Honig

    Thymian-Sirup

    Kräuter-Husten-Sirup

    Isländisch-Moos-Sirup

    Isländisch Moos

    Zwiebel-Isländisch-Moos-Sirup

    Zwiebel-Kur

    Fichten-Honig

    Zipfel-Honig mit feinem Blütengeschmack (Fichtensprossen-Honig)

    Zirben-Honig

    Zirbe

    Erdkammersirup

    Schlüsselblumen-Honig

    Husten-Honig mit Frühlingsblumen

    Königskerzen-Honig

    Quendel-Honig

    Ingwer-Husten-Honig

    Kren-Honig

    Rettich-Honig

    Rettich-Honig mit Loch

    Bärwurz-Birnen-Honig

    KRÄUTER-ZUCKERLEN

    Omas Salbei-Zuckerlen

    Kräuter-Zuckerlen

    Mutters Husten-Zuckerlen

    TINKTUREN

    Welcher Alkohol eignet sich für Tinkturen?

    Melissengeist

    Pappel-Propolis-Tinktur

    Gundelrebe-Frühjahrskur

    Spitzwegerich-Tinktur

    Storchenschnabel-Tinktur

    Stinkender Storchenschnabel

    Ackerschachtelhalm-Tinktur

    Thymian-Tinktur

    Lavendel-Tinktur

    Gänsefingerkraut-Tinktur

    Isländisch-Moos-Tropfen

    Schwedenbitter

    Hagebutten-Tinktur

    Baldrian-Tinktur

    TINKTUREN UND SCHNÄPSE

    ZUM EINREIBEN

    Schöllkraut-Tinktur

    Karwendl-Schnaps (Quendel-Schnaps)

    Arnika-Schnaps

    Arnika

    Meisterwurz

    Meisterwurz-Tinktur

    Beinwell-Tinktur

    Hochalpine Einreibung

    KRÄUTER-ÖLE

    Welches Öl sollte man verwenden?

    Öl für Muskeln und Gelenke

    Arnika-Öl

    Latschen-Öl

    Johanniskraut-Öl zum Trinken

    Wacholder-Gemmopräparat

    Gemmotherapie (von Raphaela Pixner)

    SALBEN

    Geeignete Öle beziehungsweise Fette für Salben

    Die Konsistenzgeber

    Andere Salbenzusätze

    Pappelknospen-Salbe

    Kamillen-Salbe

    Ringelblumen-Salbe

    Salbe vom Stinkenden Storchenschnabel

    Arnika-Beinwell-Salbe

    Salbe für Brustentzündung beim Stillen

    Frauenmantel

    Traumfängersalbe

    Lörget-Salbe (Lärchenharz-Salbe)

    Pech-Salbe

    Lörget und Pech

    Olls-weg-Salbe (Alles-weg-Salbe)

    CREMEN UND BALSAME

    Die Emulgatoren

    Geeignete Öle beziehungsweise Fette für Cremen

    Hamamelis-Creme

    Wacholder-Creme

    Herpes-Balsam

    Schmerzerleichterungs-Balsam

    HYDROLATE UND ÄTHERISCHE ÖLE

    Anwendung ätherischer Öle (von Doris Karadar)

    Kühlender Topfen-Wickel

    Aua-Notfall-Öl

    Mücken- und Zeckenschreck-Körperöl

    Aromahonig zur Stärkung des Immunsystems

    Abwehrstärkender Brust-Balsam

    Badesalz zur Vorbeugung gegen Erkältung

    Kopfschmerz-Roll-On

    Gute-Laune-Roll-On

    Läusestopp-Ölpackung

    Läusestopp-Haarshampoo mit Essigspülung

    ANDERE KUREN

    Birkensaft-Reinigungskur

    Spitzwegerich-Saft

    Breitwegerich gegen Ohrenschmerzen

    Taubnessel gegen Brennnessel

    Bettlerbalsam mit Spitzwegerich

    Wundersuppe

    Kornblumen-Augenbad

    Hamamelis-Spülung

    Beinwell-Brei

    Traudls Grüner Saft

    7-Kräuter-Pulver

    Kräuterpulver

    Holermula (Holundermus)

    Aufgelegte Kobisplärtschen (Weißkohlblätter)

    Wacholder-Kur

    Heublumen (von Rita Frener)

    Heublumenbad

    Heublumendampfbad

    Heublumenkissen

    Rosskastanien im Bett

    KÖRPER- UND SCHÖNHEITSPFLEGE

    HAUTREINIGUNG

    Petersilien-Gesichtswasser

    Reinigungsmilch für die reife Haut

    HAUTPFLEGE

    Kräuter-Feuchtigkeitscreme

    Avocado-Tages- und Nachtcreme

    Nachtgesichtscreme für die reife Haut

    Edelweiß

    Edelweiß-Creme

    Johanniskraut-Nährcreme

    Rosen-Salbe

    Rosen-Wasser

    Lavendel-Wasser

    Rose

    2-Phasen-Rosen-Fluid für samtzarte Haut

    2-Phasen-Rosen-Fluid für Babys

    2-Phasen-Aftershave für Männer

    Schwangerschafts-Öl

    Kamille-Körperöl

    Kartoffel-Salbe

    Gesichtsmaske gegen Akne

    BADEZUSÄTZE

    Königinnenbad

    Lebensfreude-Badekonfekt und Entspannendes Badekonfekt

    Lavendel-Badesalz

    Entspannungs-Badesalz

    Hautberuhigungs-Badesalz

    Winter-Badesalz

    Wärmendes Winterbad

    DEODORANTS

    Kamillen-Deodorant

    Labkraut-Deo

    Zirm-Deo (Zirben-Deo)

    HAARPFLEGE

    Roggenmehl-Shampoo

    Kräuter-Haarshampoo

    Brennnessel-Haarglanzspülung

    Brennnesselwurzel-Haarwasser

    ZAHN- UND LIPPENPFLEGE

    Salbei-Zahnpulver

    Zahn-Pasta

    Lippen-Balsam

    „Ein bisschen selbst versorgen" – Ein Gespräch mit der Ethnologin und Schuldirektorin Gudrun Ladurner

    Einleitung zu den Kapiteln KÜCHE / HAUS UND GARTEN

    KÜCHE

    GESUNDE DURSTLÖSCHER

    Wildkräuter in der Küche

    Wildkräuter-Blütentrank

    Zinnkraut-Limo

    Borretsch-Smoothie

    Wildkräuter-Smoothie

    Früchte-Kräuter-Bowle

    Tannen-Bowle

    Blüten-Eiswürfel

    ALKOHOLISCHE KRÄUTER-GETRÄNKE

    Wilder Aperitif

    Holunderblüten-Likör

    Schafgarben-Wein

    Honigklee-Likör

    Petscheler – Vinschger Zirm-Schnaps (Zirben-Schnaps)

    Lärchentschurtschele-Likör

    Zitronenstrauch-Likör

    Holunderbeeren-Likör

    Edelraute-Schnaps

    Edelraute

    Enzian-Likör

    Quitten-Gewürz-Trunk

    KRÄUTER-SIRUPE

    Orangenminze-Sirup

    Holer-Sirup

    Holunder mit Essig

    Wildkräuter-Limonade

    Goldmelissen-Sirup

    Rosen-Saft

    Rosenblüten-Sirup

    Berberitzen-Sirup

    Berberitze

    Sanddorn-Sirup

    KRÄUTER-BROTE

    Sonnenbrot

    Vollkornbrot mit Brotklee

    Brotklee

    Blüten-Brot

    KRÄUTER-PESTOS

    Bärlauch-Pesto

    Falafel mit Bärlauch-Pesto

    Wegerichblätter-Pesto

    Kräuter-Pesto

    Schnittknoblauch-Pesto

    Rosen-Pesto

    KRÄUTER-AUFSTRICHE UND -DIPS

    Lindenblatt-Brot

    Ringelblumen-Butter

    Kräuter-Aufstrich

    Mutmacher-Aufstrich

    Ronenaufstrich mit Kräutern

    Kichererbsenpüree mit Kräutern

    Kräuter-Topfenpralinen

    Brennnesselsamen-Brotaufstrich

    KRÄUTER-SUPPEN

    Brennnessel-Suppe

    Gemüsecremesuppe mit Ackerschachtelhalm

    Heublumensuppe

    Gelis Sommerblütenmischung

    SALATE MIT KRÄUTERN

    Einfacher Zigori-Salat (Löwenzahn-Salat)

    Raffinierter Zigori-Salat (Löwenzahn-Salat)

    Löwenzahn-Salat mit Apfel

    Löwenzahn

    Frischer Wildkräuter-Salat

    Salatdressing mit Wildem Rucola

    Zitronenkräuter-Dressing

    SÜDTIROLER KRÄUTER-KÜCHE

    Teigtaschen mit Schafkäse und Bärlauch

    Brennnessel-Schlutzer

    Teigtaschen mit Wildkräuterfüllung

    Guter Heinrich

    Armeleute-Kiachln

    Wildkräuter-Tirtlan

    Brennnessel-Tirtlan

    Cancì or arstisc

    Schnellerkraut-Spinat

    Leimkraut

    Brennnessel-Nocken

    Wildkräuter-Nocken

    Waldknödel

    Grüne Schwarzplentene Knödel

    Giersch

    Giersch-Omelett

    Ofenkartoffeln mit Engelwurz

    Überbackene Kartoffeln mit Engelwurz

    ITALIENISCHE KRÄUTER-KÜCHE

    Gemüselasagne mit Wildkräutern

    Brennnessel-Nudeln

    Ravioli aperti mit Wildkräutern

    Löwenzahn-Ricotta-Nocken

    Bergkräuter-Risotto mit Bergblüten

    Gnocchi alla romana mit Wildkräutern

    Kräuter-Pizza

    FLEISCHSPEISEN MIT KRÄUTERN

    Kräuter-Braten

    Tafelspitz mit Wildkräuter-Dressing

    Bresaola auf Vogelesalat mit eingelegten Spitzwegerichknospen

    Wild- und Waldcarpaccio

    Vitello Tonnato mit Kranewitt (Wacholder)

    Wacholder

    SÜSSES MIT KRÄUTERN

    Holunder-Kiachl

    Holunder-Kuchen

    Fichtensprossen-Honig

    Fichtensprossen-Tiramisu

    Fichte

    Karotten-Äpfel-Löwenzahn-Kuchen

    Brennnessel-Kekse

    Wiesenblumen-Eis

    Gundermann-Erdbeeren

    Blüten-Joghurtcreme

    Süßer Rosen-Aufstrich

    Rosmarin-Schnitten

    Wildfrucht-Leder

    KRÄUTER ZUM VERSÜSSEN UND GARNIEREN

    Rosen-Puderzucker

    Ringelblumen-Zucker

    Minz-Zucker

    Malven-Zucker

    Gewürz-Zucker

    Kandierte Blüten und Knospen

    KRÄUTER-MENÜS

    FRÜHLINGS-MENÜ

    Vegane Rollmöpse mit Wildkräutern

    Bärlauch-Knödel

    Löwenzahn-Salat

    ROSEN-MENÜ

    Rosen-Aperitif

    Rosen-Kräuter-Salat

    Juttas Rote Rosen-Risotto

    Süße Rosenblüten-Kugelen

    VENUS-MENÜ – Menü für zwei, die sich lieben!

    Venus-Aperitif

    Brennnessel-Spatzlen

    Chili-Schokomousse mit Granatapfel

    HERBST-MENÜ

    Beifuß-Aperitif

    Kürbis-Quitte-Beifuß-Gemüse

    Tannenspitzen-Senf

    Weißdorn-Topfencreme

    PIKANT EINGEMACHTES MIT KRÄUTERN

    Gänseblümchen-Kapern

    Schnittlauchknospen-Kapern

    Schlehen-Oliven

    Schlehdorn

    KRÄUTER-WÜRZE UND -SALZE

    Wildkräuter-Suppenwürze

    Suppenwürze

    Suppenpulver

    Pizza- und Tomatengewürz

    Wiesencurry

    Kräuter-Salze

    Kräuter-Salz mit getrockneten Kräutern

    Kräuter-Salz aus frischen Kräutern

    Gelis feuriges Gewürz-Salz

    Wein-Salz

    Gewürz-Salz

    Rosen-Salz

    MARMELADEN UND GELEES MIT KRÄUTERN

    Holunderblüten-Gelee

    Schwarzer Holunder

    Hagebutten-Marmelade

    Rosenblüten-Gelee

    Sanddorn-Marmelade

    KRÄUTER-CHUTNEYS

    Holunderblüten-Chutney

    Rosen-Apfel-Chutney

    Champagner-Rosmarin-Chutney

    HAUS UND GARTEN

    KRÄUTERSÄCKCHEN

    Kräutersäckchen selber machen

    Lavendel-Kräutersäckchen

    Wermut-Kräutersäckchen

    Wermut

    Kräutersäckchen mit verschiedenen Kräutern

    Kräutersäckchen mit Zirm-Spänen (Zirben-Spänen)

    POTPOURRIS

    „Die rote Schale"

    „Die alpine Duftfantasie"

    RAUMSPRAYS AUS ÄTHERISCHEN ÖLEN

    Anti-Mücken-Raumspray

    Raumspray-Essenzen für die Seele

    RÄUCHERN

    PUTZEN

    Desinfizieren mit Rosmarin

    Putzen mit Zinnkraut

    KRÄUTER FÜR DIE GARTENPFLEGE

    Willkommensgruß für Jungpflanzen

    Wermut-Tee gegen den Kohlweißling

    Brennnessel-Kaltauszug gegen den Kohlweißling

    Brennnessel-Jauche mit heißem Wasser

    Brennnessel-Jauche mit kaltem Wasser

    Zinnkraut-Brühe

    Die Kräuterfrauen in diesem Buch

    Die Autorinnen dieses Buches

    Nachwort von Hiltraud Erschbamer, Südtiroler Bäuerinnenorganisation

    Nachwort von Sigrid Prader, Frauenmuseum

    Quellenverzeichnis

    Fotonachweise und Bildquellen

    Glossar, Abkürzungen, Grundrezepte

    Register nach Kräutern und nach Anwendungsbereichen

    Infotext

    Pflanzenbeschreibung

    BEGLEITENDE WORTE DER AUTORINNEN

    Nach zwei Jahren des Sammelns der Rezepte, des Ausprobierens derselben und des Fotografierens ist es da: unser Buch „Die Kraft der Kräuter nutzen".

    VIER BEREICHE ERWARTEN SIE!

    350 Rezepte und Tipps sind es geworden, wobei sich vier Bereiche herauskristallisiert haben: Hausapotheke, Körper- und Schönheitspflege, Küche, Haus und Garten. 221 Kräuter sind in diesen Rezepten verarbeitet worden. 24 Pflanzen, die entweder sehr beliebt oder nicht so bekannt sind, haben wir näher porträtiert. Diese Beschreibungen enthalten alle „technischen" Informationen zur Pflanze, aber auch Geschichtliches, überliefertes Wissen oder sonst Interessantes.

    Da wir auch viele alte Kräuterfrauen befragt haben, ist das Kapitel Hausapotheke sehr ansehnlich geworden. Dort werden Sie aber nicht nur überlieferte, sondern auch relativ neue Rezepte vorfinden, wie z. B. aus der Aromatherapie oder ein Gemmopräparat. Alt und neu gesellt sich hier nebeneinander.

    Ein kleineres, aber feines Kapitel ist der Körper- und Schönheitspflege gewidmet, wobei wir darauf geachtet haben, dass wir Rezepte übernehmen, die von den Kräuterfrauen selbst genutzt worden sind und mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben.

    Sowohl die Hausapotheke wie auch dieses Kapitel sind genauestens von unserer Apothekerin und Kräuterexpertin Zita Marsoner Staffler begutachtet worden. Wo es notwendig war, hat sie einen Kommentar hinterlassen, um auf besondere Wirkungen der Pflanze oder Gefahren für eine bestimmte Zielgruppe aufmerksam zu machen. Ein Gespräch mit ihr über die Nutzung der Kräuter ist diesen beiden Bereichen mit einer kleinen weiteren Einleitung vorangestellt. Für ihren engagierten Einsatz zur Qualitätssteigerung dieses Buches möchten wir an dieser Stelle ein großes Dankeschön aussprechen!

    Ein umfangreiches Kapitel ist der Küche gewidmet. Hier haben wir nicht nur Gerichte, die sofort verzehrt werden, angeführt, sondern auch Rezepte für die Vorratshaltung für Sie zusammengestellt. Dieser Bereich wird Ihnen Aufschluss geben, wie vielfältig die Anwendungspalette von Kräutern in der Küche ist.

    Im letzten Kapitel haben wir die Einsatzmöglichkeiten von Kräutern rund um Haus und Garten beschrieben. Auch hier werden Sie eine bunte Mischung aus alten überlieferten und neuen Rezepten finden!

    So wie zu Hausapotheke / Körper- und Schönheitspflege ist auch den Kapiteln Küche / Haus und Garten ein interessantes Gespräch vorangestellt: Mit Dr. Gudrun Ladurner, der Schuldirektorin der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung von Haslach/Bozen und Neumarkt in Südtirol, stand uns eine ausgewiesene Expertin Rede und Antwort, auch ihr ein herzlicher Dank!

    WOHER KOMMEN DIE REZEPTE?

    Als Autorinnen der „Südtiroler Kräuterfrauen. Ihr Leben, ihr Heilwissen, ihre Rezepte" haben wir im ganzen Land 21 Frauen aufgesucht, darunter drei Mütter mit Töchtern, mit denen wir mindestens einen halben Tag zusammengesessen sind. Für dieses Buch mussten sie sich ein Kraut und ein Rezept aussuchen – was ihnen sehr schwerfiel. Keine von ihnen hatte ein Lieblingskraut. Je nach Jahreszeit, Lebensphase oder gar Situation gab es für sie ein anderes.

    Sie waren ein unerschöpflicher Quell an Rezepten, und wir hatten die Qual der Wahl, welches Rezept wir mit ihnen für das damalige Buch aussuchten. Schon bald reifte die Idee, diese Frauen alle nochmals aufzusuchen und ein Buch über die Kräuter-Rezepte zu schreiben.

    Manche von ihnen publizieren selbst, halten Vorträge oder schreiben über Kräuter in ihren Blogs. Durchwegs haben alle sehr viel zu tun, aber dennoch haben sie sich freudig bereit erklärt, an diesem Buch wieder mitzuwirken. Es ist uns eine Ehre, dass sie uns ihre Rezepte verraten haben und wir sie hier in diesem Buch vorstellen dürfen. Zu diesen 21 Kräuterfrauen sind mindestens doppelt so viele hinzugekommen, die uns ihre Rezepte zur Verfügung gestellt haben, darunter auch zwei Ehepaare. Wir haben schon bei unserem ersten Buch viel mehr Kräuterexpertinnen gefunden, als wir schlussendlich im Buch der Südtiroler Kräuterfrauen aufnehmen konnten. Damals mussten wir eine Auswahl treffen, dieses Mal konnten wir alle 51 Kräuterfrauen – plus zwei Ehemänner – in unsere Sammlung in diesem Buch aufnehmen. Im Anschluss an die Rezepte sind ab S. 414 bis auf fünf, die anonym bleiben wollten, alle in alphabetischer Reihenfolge mit einem kleinen Porträt aufgelistet. An dieser Stelle auch all diesen Frauen, inklusive der zwei Ehemänner, ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung ihrer Rezepte!

    Wir legen darauf Wert, uns nicht mit fremden Federn zu schmücken. Sie finden bei jedem Rezept den Namen der Frau, von der wir es bekommen haben – aber nicht nur! Zugleich erfahren Sie, von wem sie es bekommen hat. Viele Rezepte sind selbst kreiert, nicht weniger wurden überliefert und so manche weiterentwickelt von Büchern, Kursen oder Informationen, die oft auch nebenher aufgeschnappt wurden. Dabei kam heraus, dass so einige Rezepte gar nicht nur aus Südtirol stammen, obwohl das Kraut sicherlich in ähnlicher Art und Weise auch hier verarbeitet und gebraucht wurde, aber die Inspiration mancher Rezepte stammt aus deutschen und österreichischen Quellen. Und das ist auch gut so, denn viele der Kräuter in diesem Buch wachsen schließlich nicht nur im Alpenraum, sondern sogar in ganz anderen Naturlandschaften. Außerdem gibt es viele Rezepte mit Kräutern, die man im eigenen Garten oder auf dem Balkon pflanzen kann. Somit ist dieses Buch für alle Kräuter-Liebhaber/innen interessant.

    Kräuter- und Rezepte-Bücher gibt es viele, aber das hat uns immer gefehlt: der Ursprung des Rezeptes. Durch diese kleine Erklärung am Beginn eines jeden Rezeptes und die Porträts der Frauen am Ende des Buches erfahren Sie, welches Weltbild hinter jedem Rezept steht. Ist es ein volksheilkundliches oder ein aufgrund von eher neuerem Wissen erprobtes? Ist es ein bäuerliches Wissen oder aufgrund von Ausbildungen entstanden? Das kann auch für die Entscheidung, das eine oder andere Rezept vorzuziehen, für Sie von Bedeutung sein.

    Sie werden es selbst erfahren: Die Kräuterfrauen haben uns teilweise ganz besondere Rezepte verraten, die nicht so leicht in anderen Kräuterbüchern zu finden sein werden. Zudem haben sie uns oft auch Tipps, Variationsmöglichkeiten oder ganz persönliche Hinweise gegeben, die beim jeweiligen Rezept unter Anführungszeichen stehen.

    Durch ihre verschiedenen Zugänge ist auch die Rezeptpalette entsprechend groß. Darunter befinden sich auch solche, die uns erstmals verraten wurden, wie z. B. der 18-Kräuter-Tee von unserer lieben Thres Werth. Vielen, vielen Dank für diese Ehre!

    Außerdem fanden wir eine Reihe von Frauen, die uns gerne alle Rezepte erzählten, die wir hören wollten, aber nicht bereit waren, ihren Namen preiszugeben, geschweige denn für ein Foto zu posieren. Unter ihnen befanden sich vor allem ältere Frauen, von denen wir annehmen können, dass sie ihr Wissen mit ins Grab genommen hätten, wenn wir nicht mit ihnen zusammengesessen und ihre Erfahrungen mit den Kräutern und ihre Rezepte aufgeschrieben hätten. Diese fünf Frauen scheinen in diesem Buch als Anonimas auf.

    INFORMATIONEN ZUR BESTMÖGLICHEN NUTZUNG DES BUCHES

    Vielleicht sollten wir an dieser Stelle anführen, dass wir das Wort „Kräuter" weit gefasst haben. Im Grunde sind das für uns alle Heilpflanzen, die wir für wohltuende Zwecke verwenden können.

    Wir haben uns viele Gedanken zur Einteilung des Buches gemacht. Innerhalb der vier Kapitel, die wir schon aufgezählt haben, haben wir nach verschiedenen Zubereitungsarten gegliedert. Bei vielen dieser Unterteilungen haben wir am Anfang eine grundsätzliche Erklärung gegeben, die Allgemeines über das Thema und die Bedeutung der Kräuter in diesem Bereich beinhaltet. Dort stehen auch die Herstellungsverfahren, die für mehrere Rezepte gelten: Vor allem in der Hausapotheke, aber auch in der Körper- und Schönheitspflege gilt das für etliche Unterteilungen, bei denen immer das gleiche Grundrezept oder gewisse Bestandteile dafür gebraucht werden. Falls nicht bei jedem Rezept in dieser Unterteilung angegeben, finden Sie hier auch die Angabe zur Haltbarkeit oder zur Menge, die mit diesen Rezepten hergestellt wird.

    Bei der Hausapotheke machen die Tees und sonstigen Möglichkeiten, Heilkräuter so zu verarbeiten, dass man sie trinkend einnehmen kann, den Anfang, dann folgen Honige, Bonbons, Tinkturen, Öle, Salben, Cremen, Balsame, Hydrolate und ätherische Öle sowie noch eine kleine Sammlung von anderen Kuren.

    Beim Kapitel Körper- und Schönheitspflege geht es zunächst in verschiedensten Rezepten um die Hautpflege, anschließend um Badezusätze, Deodorants und die Haar- sowie Zahnpflege mit Kräutern.

    Die Palette in der Küche ist auch sehr breit: von den Durstlöschern und anderen Getränken mit Kräutern über Brote, Aufstriche und Pestos, Suppen und Salate bis hin zu den Fleischspeisen. Wir haben die Rezepte nicht umsonst in einem Grenzland gesammelt: So werden Sie zum einen typische Südtiroler Gerichte finden, aber zum anderen auch die italienische Küche, die beide mit den Kräutern noch einmal einen besonderen Touch bekommen. Ein Höhepunkt in diesem Kapitel sind sicherlich die vier Menüs, die ein paar unserer Kräuterfrauen extra für dieses Buch zusammengestellt haben. Natürlich darf Süßes, Pikantes, Salziges und Eingemachtes nicht fehlen!

    Bei Haus und Garten hingegen geht es ums Bekämpfen der Schädlinge, aber auch um das Räuchern und die Dekoration des Hauses.

    In all diesen Unterteilungen wurden die Rezepte nach Jahreszeiten angeordnet: zuerst die Rezepte mit Kräutern bzw. Bestandteilen von Kräutern, die im Frühjahr gesammelt werden, dann die im Sommer usw.

    Eine zusätzliche Information zu der jeweiligen Unterteilung bieten die Infokästen, wie z. B. grundsätzliche Angaben zum Sammeln, Aufbewahren und Verarbeiten der Kräuter, aber auch zu Zutaten der Rezepte.

    Falls Sie sich bei einem Titel oder einem Kräuternamen bei den Zutaten nicht sicher sind, dann konsultieren Sie Glossar und Kräuterregister am Ende des Buches. Im ersten Register sind die Kräuter alphabetisch angeordnet, mit ihren botanischen (lateinischen) Namen versehen, auch die volkstümlichen Ausdrücke sind aufgenommen. Mit den Seitenzahlen bei den Haupteinträgen finden Sie ganz schnell jedes Rezept, in dem das bestimmte Kraut vorkommt. Das Register nach Anwendungsbereichen führt Sie über den Nutzen zu den einzelnen Rezepten. Wenn Sie ein Mittel gegen ein bestimmtes Wehwehchen suchen oder Sie sich einfach etwas Gutes tun wollen – mit Hilfe der wichtigsten Stichwörter finden Sie zu den einzelnen Rezepten aus den Bereichen Hausapotheke, Körper- und Schönheitspflege sowie Haus und Garten.

    WAS SIE SONST NOCH WISSEN SOLLTEN

    Jedes Rezept in diesem Buch wurde von uns selbst getestet. Bei manchen haben wir sogar einen Kommentar hinzugefügt. Wenn wir von „uns" sprechen, ist da in erster Linie Irene Hager gemeint. Sie hat ausprobiert, mit den Kräuterfrauen Rücksprache gehalten, die Maße in den Rezepten vereinheitlicht u. v. m. Und an ihrer Seite hat sie Alice Hönigschmid auf Schritt und Tritt fotografisch begleitet und abschließend das Layout kreiert. Astrid Schönweger hat das ganze Buch durchstrukturiert, die Muster zu den jeweiligen Rezepten vorbereitet und sie vereinheitlicht.

    Gekocht und fotografiert wurde die meiste Zeit entweder bei Irene zuhause, zuerst in Laatsch im Vinschgau, dann in Borgo, Valsugana, oder in Auer im Haus ihrer Mutter und Großmutter. Ein paar Gerichte hat auch Magdalena Pobitzer aus Mals zusammen mit uns zubereitet und ihre Küche dafür zur Verfügung gestellt.

    So manche Fotos im Buch sind während eines „Kräuterfrauen-Shootings" entstanden, das wir auf dem Pflegerhof in St. Oswald, Kastelruth, organisiert haben. Es war zugleich ein Netzwerktreffen, bei dem wir uns kennengelernt, miteinander gesprochen und uns ausgetauscht haben.

    Die Kräuter-Abbildungen bei den Pflanzenbeschreibungen stammen hingegen aus alten Kräuterbüchern, die wir ausgegraben haben und die wir wie Schätze hüten.

    So, damit wäre alles von unserer Seite gesagt, und wir lassen ab jetzt die Rezepte sprechen! Wir wünschen Ihnen viel Spaß, viel Entdeckungsfreude und natürlich, dass Sie in diesem Buch fündig werden, um Ihr eigenes Rezepte-Repertoire zu erweitern! Ihre

    Ihre

    Irene Hager, Alice Hönigschmid, Astrid Schönweger

    „WER HEILT, HAT RECHT"

    Ein Gespräch mit der Apothekerin und Kräuterexpertin Zita Marsoner Staffler

    Es gibt 500.000 Pflanzenarten auf dieser Welt. Davon sind bislang nur 70.000 eingesetzt worden, ob nun in der Volksheilkunde oder in der Schulmedizin, als Gewürze oder sonst irgendwie. Manche sind ungenießbar, wieder andere giftig, aber schauen wir uns die Zahlen an: Gerade mal ein Siebtel wird angewandt, geschweige denn pharmazeutisch untersucht. Nehmen wir das Beispiel Österreich her: Von 70.000 weltweit angewandten Pflanzenarten werden gerade einmal 400 eingesetzt – ein Tausendstel! Und nur 200 von diesen 400 sind bisher pharmazeutisch untersucht worden. Dennoch sind 80 % der Weltbevölkerung schon einmal im Leben mit der Phytotherapie, der Pflanzenheilkunde, in Kontakt gekommen. Mit diesen interessanten Zahlen wartet unsere Kräuter-Apothekerin Zita Marsoner Staffler auf, als wir uns zum Gespräch mit ihr treffen.

    Löst es bei Ihnen auch ein „Wow, das habe ich nicht gewusst" aus?

    Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren zumindest in Südtirol Apotheken nur in Städten und größeren Dörfern zu finden. Die ländliche Bevölkerung war es gewohnt, nur bei schlimmeren Fällen den Arzt zu rufen oder aufzusuchen. Bis zur Einführung der Krankenkasse war der teuer – genauso wie die Medikamente, die er verschrieb.

    Die Leute, vor allem die Frauen der Familie, die für die Versorgung und somit auch Heilung der Familie zuständig waren, kannten selbst viele volksheilkundige Methoden. Oft war eine oder ein Kräuterkundige/r im Dorf, zu der/dem die Leute gingen. Wie schon unsere alte Kräuterfrau Seffa aus Laatsch erzählte, war es normal, dass die Menschen aus dem ganzen Dorf vorbeikamen und sich einen Schnaps oder einen Tee holten, um ihr Leiden in den Griff zu bekommen. Und dafür mussten sie nicht einmal was bezahlen. Auch Martina aus Tarsch ist noch in den 1960er Jahren den Menschen in ihrem Dorf mit ihrem Kräuterwissen zur Seite gestanden. Thres, eine unserer Kräuterfrauen aus Altrei, erzählte, dass in ihrer Familie ein Tierarzt war, dessen Rat und Tat auch bei menschlichen Leiden hinzugezogen wurde.

    Andernorts ist 1805 der erste Reinstoff aus einer Pflanze gewonnen worden: der Wirkstoff Morphin aus dem Schlafmohn. Darauf folgten andere, wie z. B. das Kokain 1860. Sie gelten als große Schritte für die Wissenschaft und Medizin. Die Entdeckung der Wirkstoffe ist aber noch lange nicht beendet, wie unsere Kräuter-Apothekerin zu berichten weiß: Zwar wurden vor mehr als 40 Jahren die zytostatischen Eigenschaften des Extraktes aus der Eibe entdeckt, aber erst 1993 wurde Taxol aus der Vorstufe der natürlichen Pflanze halbsynthetisch hergestellt. Seither steht es für die Therapie von Krebs vor allem in der Frauenheilkunde zur Verfügung.

    Sie erzählt uns auch, dass die Untersuchung der Pflanzen mit Hochdruck fortgesetzt wird. Vor allem im deutschsprachigen Raum werde sehr viel dafür getan. So eine wissenschaftliche Untersuchung sei aber sehr aufwendig, auch weil eine Pflanze eine Vielzahl von Wirkstoffen enthält, man nicht immer wisse, worauf man sich nun konzentrieren soll, usw. Sie weiß, dass in allen Ländern auf der Welt Forschung zur Pflanzenheilkunde großgeschrieben wird.

    Als in den 1930er und 1940er Jahren die neuen Wirkstoffe Kortison und Antibiotika aufkamen, wurde die Phytotherapie ein wenig verdrängt. Die Pflanzenheilmittel sind von da an für einige Jahrzehnte fast in Vergessenheit geraten. Das Schlimme daran ist, dass sie auch nicht mehr so gut angesehen waren. Alle meinten, dass die synthetischen Heilmittel eine bessere Wirkung hätten, meint Dr. Marsoner bedauernd.

    Dazu kam die größere Verbreitung der Apotheken. Der Kauf einer Pille ist natürlich einfacher und bequemer als das Sammeln der Kräuter und die Herstellung eines Hausmittels, davon wissen viele Kräuterfrauen zu berichten, die diese Zeit erlebt haben. Außerdem erschien den Leuten, dass die Wirkung sich viel schneller einstellte, das Vertrauen in die Medikamente wurde sehr groß. Die Meinung, dass die Volksheilkunde etwas Überholtes sei, das man eben in der Vergangenheit gebraucht hätte, bevor die „Wundermittel" von der Schulmedizin erfunden worden seien, wurde zeitweise vorherrschend.

    Ein Übriges tat die Einführung der Krankenkassen. Damit war der Arztbesuch nicht mehr mit hohen Kosten verbunden, synthetische Mittel wurden verschrieben und vergünstigt weitergegeben.

    Das änderte sich langsam wieder, als der Contergan-Skandal in den 1960er Jahren aufkam, so die Kräuter-Apothekerin. Damals wurde dieses Medikament von Ärzten auch für Frauen in der Schwangerschaft verschrieben, und Frauen gebaren oft – selbst nach nur einmaliger Einnahme – Kinder mit Missbildungen. Dieser Skandal ist einer der Gründe, warum die Menschen sich seit den 1960er Jahren wieder auf die Phytotherapie besonnen haben.

    Der Trend – so Dr. Marsoner – hält seitdem an. In ihrer Apotheke stellt sie fest, dass in den letzten 20 Jahren die alternativen Heilmethoden immer mehr gefragt werden, vor allem für Kinder und für chronisch Kranke. Auffallend sei, wie die Pflanzen aber zur Vorbeugung bzw. Gesundheitserhaltung eingesetzt werden.

    Damit ändert sich eine Geisteshaltung: Die Menschen machen sich mittlerweile Gedanken darüber, was sie für ihre Gesundheit tun können, nicht erst dann, wenn sie schon erkrankt sind. Und dafür ist das ganzheitliche Wissen der Volksheilkunde rund um die Kräuter geeignet.

    Darum sei die Nachfrage nach Naturkosmetik so gestiegen. Körper- und Schönheitspflege mit naturbelassenen Mitteln, ohne chemische Zusätze und mit weniger Nebenwirkungen sei immer mehr im Trend.

    Die Zahl der Menschen, die sich mit den Pflanzen und ihren Anwendungen und Wirkungen beschäftigen, steigt. Darum sei es für sie kein Wunder, dass das Buch der „Südtiroler Kräuterfrauen" so beliebt geworden ist. Es gäbe eben nicht mehr nur das klassische Kräuterweiblein, sondern viele Expert/inn/en, die sich selbst weitergebildet haben und Fortbildungen, Führungen, Wanderungen und Vorträge anbieten.

    Aus ihrer Sicht als Apothekerin erscheint diese Entwicklung äußerst positiv. Ihren Beruf sieht sie als ein „wichtiges Verbindungsglied zwischen traditioneller und wissenschaftlicher Medizin an. Während sie noch vor einigen Jahren recht alleine mit dieser Auffassung dastand, sind jetzt auch in ihrem Berufsstand immer mehr Kolleg/inn/en offen dafür. Die Pflanzenheilkunde mache in der Apotheker-Ausbildung zumindest in Österreich einen großen Anteil aus. „Somit kann man sich bei Fragen dazu getrost an uns wenden.

    Natürlich gebe es noch eine Abgrenzung von der Wissenschaft zur Volksheilkunde. Die Pflanzenheilkunde folge klar wissenschaftlichen Regeln, bei denen die Inhaltsstoffe der Pflanzen erforscht und für deren Wirkung eine Erklärung gefunden werden müsse. Der Vorteil sei, dass die empirischen Versuche oft

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