Sunny the Hollywood Superman: Abenteuer in Hollywood
By Pit Vogt
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About this ebook
Pit Vogt
Eines zeichnet Autor Pit aus: Leidenschaft und Wandlungsfähigkeit! So verwundert es sicherlich nicht, dass neben Pits zahlreichen Gedichten und Kinderbüchern nun auch queere Geschichten dazu gehören! Die Spannung, die das Leben erzeugt, welche die kurvenreichen Lebenswege beschreibt, diese Spannung zieht sich durch Pits gesamtes Leben! Einerseits die poetische Gabe, die tiefsten Gefühle in Gedichte zu fassen, andererseits die verspielte Art, Abenteuer in Kindergeschichten auszudrücken, doch dann wiederum die versteckten Sehnsüchte und Träume von Menschen in diversen Stories darzustellen, das ist Pits Art zu schreiben! Eine eindrucksvolle Mischung von Fantasie und Wirklichkeiten, von Trauer und von Leben, von Verloren sein und Selbstfindung - und letztlich von Sein und von Nichtsein, von einer Art faszinierender Poesie.
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Book preview
Sunny the Hollywood Superman - Pit Vogt
Inhaltsverzeichnis
Der Wanderzirkus
Rettende Sterne
Die Party
Eine kleine Weihnachtsgeschichte
Sunnys Hollywood Party
Die Singularität
Die Seilbahn
Die Hügel der Heimat
Flaschenpost
Die Felsendusche
Der Dreizehnte
Das Frühstücks-Croissant
Der Zauberspruch
Der Weihnachtsstern
Der verhexte Fingerhut
Der Traum der Mrs. Snow
Der Totenwald
Der neue 3-D-Drucker
Der König von Hollywood
Der Geistersee
Der fliegende Teppich
Der Erdrutsch
DER WANDERZIRKUS
Der kleine Sunny in unserer Geschichte ließ sich einfach so treiben. Vergnügt sprang er über den Boulevard seiner Stadt und lachte und sang, dass sich die Leute nach ihm umdrehten. Irgendetwas musste heute noch geschehen, das wusste er genau, nur eben nicht, was es sein sollte.
An einem Stand, wo es leckeres Eis gab, blieb er stehen, und weil er so schön sang und so fröhlich war, bekam er zwei riesige Kugeln aus Schokoladeneis einfach so geschenkt. Und weiter ging´s! Es war so wunderschön, über die Hollywoodsterne auf dem „Walk-of-Fame" zu tanzen, immerhin gehörten ja einige auch ihm ganz allein, dass er vor lauter Freude gar nicht so recht wusste, wie schön es eigentlich noch werden sollte.
Plötzlich stutze er! Gleich an der nächsten Kreuzung, an der Ecke „Highland-Ave, dort, wo sein ehrwürdiges weißes Märchenschloss stand, welches er ja so sehr liebte, schaute irgendetwas über die Dächer. Als er näher kam staunte er nicht schlecht, denn es war eine riesige Giraffe, die neugierig auf das verrückte Treiben auf den Straßen schaute und sich wohl sagen mochte: „Was die da unten so alles treiben!
Es war jedoch ganz seltsam, denn die Leute schienen gar keine Notiz von der immerhin gut sichtbaren Giraffe zu nehmen. Hatte sich das alles unser kleiner Freund etwa nur eigebildet? Nein, sie musste dort stehen, und seltsamerweise schien sie nur auf Sunny gewartet zu haben. Denn kaum hatte sie ihn erblickt, senkte sie ihren langen Hals zu ihm herab und lächelte ihn an. „Du musst mir helfen!", sagte sie dann und Sunny zuckte mit den Schultern, weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, was es sein konnte.
Und weil er es eben wissen wollte, gab er der Giraffe einen leichten Stups auf die Nasenspitze und wollte wissen, womit er helfen konnte. Da wurde die Giraffe ganz traurig, denn sie fand ihren Zirkus einfach nicht mehr. Seit drei Tagen irrte sie nun schon so herum und fand sich einfach nicht mehr zurecht. Ihr Wanderzirkus musste irgendwo in Los Angeles sein und nun? Nun hatte sie sich verlaufen und war ganz allein. Sunny grinste plötzlich so sonderbar und dann meinte er, dass sie ja nicht einfach nur in Los Angeles waren. Immerhin war es doch die Stadt der Engel und da gab es die unglaublichsten Wunder, die ganz sicher auch für eine Giraffe eintreffen. Die Giraffe musste weinen, als sie das hörte, hatte sie doch schon lange nicht mehr daran geglaubt, ihren kleinen Wanderzirkus wieder zu finden. Doch Sunny wollte noch etwas wissen: „Sag mal, wieso sehe ich dich und nicht die Leute hier auf der Straße?"
Die Giraffe schloss vielsagend ihre Augen und sagte dann ganz leise: „Weil ich mich unsichtbar machen kann. Nur du kannst mich sehen und ich will auch nicht, dass mich so viele Leute sehen können. Am Ende sperren mich die fremden Menschen noch ein, weil sie denken, ich könnte etwas kaputt machen." Sunny verstand das natürlich und so beschloss er, sofort aufzubrechen, um den kleinen Wanderzirkus zu suchen. Die beiden liefen los und niemand nahm auch nur eine einzige Notiz von ihnen. Als sie so über den Hollywoodboulevard schlenderten und sich nach einem Wanderzirkus erkundigten, das heißt, Sunny erkundigte sich nach dem Zirkus, denn die Giraffe durfte ja keiner sehen, da hatten sie kein Glück. Denn hier hatte niemand etwas von einem Zirkus je gehört.
So zogen die beiden weiter und kamen schließlich zu Sunnys Schule. Und weil die Kinder die Giraffe nicht sehen konnten, wunderten sie sich schon ziemlich, dass ausgerechnet Sunny nach einem Wanderzirkus fragte, wo er doch derjenige war, der alles zuerst und ganz flink herausfand, noch bevor es die anderen erfuhren. Als dann auch noch Mrs. Simms, Sunnys Lehrerin, hinzukam, fiel Sunny auch gleich eine bemerkenswerte Ausrede ein. Er meinte, dass er mal in einen solchen Zirkus gehen wollte, um sich die vielen Tiere dort anzuschauen, doch auch Mrs. Simms konnte ihm nicht helfen. Denn auch sie hatte einen Wanderzirkus nirgendwo in Hollywood gesehen.
Die beiden erfolglosen Sucher zogen weiter und standen schließlich vor einer großen Wiese. Es war gar kein Zweifel, dass hier ein Zirkus hätte lagern können. Und die Giraffe wollte sich schon freuen. Als Sunny aber nach einem solchen Zirkus fragte, zuckten die Passanten nur ahnungslos mit den Schultern und meinten, dass zwar vor kurzem ein solcher Zirkus hier war, dieser jedoch gestern in Richtung Westen weitergezogen sei.
Die Giraffe musste weinen und ließ sich kraftlos auf die saftige Wiese fallen. Sie konnte einfach nicht mehr und war zu schwach, um weiter zu ziehen. Da rauschte es plötzlich am Himmel und eine sonderbare Silberwolke erschien, die sich ganz sachte zu den beiden herabsenkte. Es war die silberne Wolke von Sunnys Papa und der freute sich wieder riesig, seinen kleinen Sohn in die Arme zu schließen. Das Ganze wurde interessiert von der Giraffe verfolgt und als der Papa erfuhr, worum es sich handelte, meinte er, dass er wüsste, wo sich der besagte Wanderzirkus befand.
Die Drei stiegen in die Silberwolke, die sich alsbald sanft in die Lüfte erhob und mit den Dreien davonbrauste. Sie flogen in Richtung Santa Monica und überquerten dabei die Hollywood-Hills, wo unser kleiner Sunny ja zu Hause war. Die Graffe staunte, denn hier war sie schließlich noch nie, und sie fand die Berge und Hügel einfach grandios. In der Ferne tauchte die Küste von Santa Monica auf und schließlich waren sie angekommen.
Doch was war das? Nirgends konnten sie den Wanderzirkus sehen. Der Papa allerdings beschwichtigte die beiden unruhigen Gäste und meinte, dass der Zirkus an einer unbekannten Stelle, in einer versteckten Bucht am Meer, sein Lager aufgeschlagen habe. Die Silberwolke driftete genau dorthin und dann erblickten sie den Zirkus. Er war tatsächlich gar nicht groß und die Giraffe hatte schon wieder dicke Tränen in ihren Augen. Sunny versuchte, seine neue Freundin zu beruhigen und meinte, dass gleich alles Ungemach zu Ende sei und die Giraffe nun zu Hause wäre. Langsam senkte sich die Silberwolke auf den Strand und als die Zirkusleute die Drei kommen sahen, waren sie überglücklich. Ihre abhanden gekommene Giraffe war wieder da und damit schien wohl auch die abendliche Vorstellung gerettet. Denn wegen des Fehlens der Hauptattraktion hatten sie sich hierher in die versteckte Bucht zurückgezogen. Immerhin konnte sich die Giraffe unsichtbar machen, und welche Giraffe konnte so etwa schon?
Die Zirkusleute weinten vor Freude, dass sie nun endlich wieder vollzählig waren. Die Vorstellung war gerettet, doch nun mussten auch genügend Leute kommen, damit die Kasse wieder klingeln konnte. Sunny wollte das übernehmen, nur wie sollte er so viele Leute auf einmal hierher in die verlassene Bucht einladen? Da hatte die Giraffe eine Idee. Sie konnte sich nicht nur unsichtbar machen, sondern auch ihren ohnehin schon sehr langen Hals noch länger machen und unseren Sunny bis über die Dächer der Stadt bugsieren. Und das tat sie dann auch. Sunny krabbelte auf den Kopf der Giraffe, hielt sich ganz fest an ihren Ohren und schon ging es aufwärts!
Weil die Leute die Giraffe ja nicht sehen konnten, glaubten sie, Sunny könnte fliegen und so schauten sie alle nach oben zu dem fliegenden Jungen.
Sunnys Papa flog ebenfalls mit seiner Silberwolke zu seinem Sunny und umkreiste ihn, während er lauter silberne Hollywoodsterne am Himmel verteilte, die plötzlich begannen magisch zu leuchten und zu glitzern. Sie bildeten eine riesige funkelnde Schrift: Heute Abend in der magischen Bucht von Santa Monica – die grandiose Vorstellung des Wanderzirkus!
Die Leute in der Stadt der Engel konnten einfach nicht glauben, was sie da sahen, doch sie wunderten sich nicht, immerhin war Hollywood ja die Stadt der unbegreiflichsten Wunder und der verrücktesten Träume, die man sich nur vorstellen konnte. Und weil sie das Spektakel am Himmel so wunderschön fanden, kamen sie alle in den kleinen Wanderzirkus. Der schien wohl eine solche Flut an Zuschauern noch nie begrüßt zu haben, musste sogar das Zelt öffnen, damit die Leute, die nicht mehr ins Zelt passten, die Attraktionen von draußen mitverfolgen konnten. Und es hatte sich wirklich gelohnt: allein die Hauptattraktion, die Giraffe, die sich einfach nur Giraffe nannte, und sich unsichtbar machen konnte, schien schier unfassbar zu sein. Als zum Ende dann auch noch die silbernen Hollywoodsterne am Himmel erschienen, die Sunnys Papa dort verteilte, mussten sich die Leute vor lauter Rührung die Tränen aus den Augen wischen.
Das war mal wieder eine wundervolle Vorstellung und der kleine Wunderzirkus wurde schlagartig im ganzen Land bekannt. Und als es Nacht war, formten sich die Silbersterne zu wundersamen Silhouetten und regneten wie ein glitzernder Schauer aus Träumen vom Nachthimmel herab. Dabei schienen sie wie Sterntaler zu sein und jeder, der sie erblickte, sprach seinen sehnlichsten Wunsch ganz leise vor sich hin. Auch Sunnys Mami, die natürlich auch zur Vorstellung gekommen war. Sie schloss ihre Augen und hielt schon nach kurzer Zeit einen der wundervollsten Sterntaler in ihren Händen. Sie war so glücklich, dass ausgerechnet ihr kleiner Sohn einem kleinen Zirkus geholfen hatte. Und sie wünschte sich etwas, dass der aufgeweckte Junge sicherlich noch nie gesehen hatte. Auch der Papa hatte Tränen in seinen Augen und die kleine Familie war so eng beieinander, wie sie sicherlich nur selten beieinander sein konnte. Es war nicht allein der kleine, so große Wanderzirkus und Sunnys neue Freundin, die Giraffe, was Sunny zum Staunen bewog. Vielmehr waren es zwei einfache Worte, die magisch glitzernd und wie in einem Märchen übers Firmament dahinglitten. Und Sunny erinnerte sich plötzlich an all die vielen schönen, fantastischen und großartigen Momente seines Lebens, als er die beiden Worte flüsterte:
BEVERLY SUNNY
RETTENDE STERNE
Es war ein unendlich langweiliger Nachmittag, an welchem Sunny den Weg von der Schule nach Hause in die Hollywood-Hills radelte. Er wusste nicht so Recht, was er mit dem verbleibenden Tag anfangen sollte, denn Mrs. Simms hatte sich entschlossen, den Schülern ausnahmsweise keine Hausaufgaben aufzugeben. Sie war glücklich und hatte bestechend gute Laune. Denn sie hatte im Lotto gewonnen und wollte an diesem Nachmittag eine Pauker-Party in der Schule geben. Es war klar, dass die Schüler auch etwas davon hatten-aber ausgerechnet keine Hausaufgaben aufzubekommen?
Als Sunny endlich daheim eintrudelte, empfing ihn seine Mami mit der Botschaft, dass die Wasserleitung defekt sei und Sunny helfen möge, den Keller leer zu räumen. Dort befand sich die Wasserleitung und die Handwerker brauchten freie Hand zum Arbeiten. Sunny rollte mit den Augen, denn zum Kellerausräumen hatte er nun gar keine Lust. Trotzdem versprach er, diese Arbeit zu erledigen. Die Mami musste noch einmal in die Agentur nach Los Angeles und wusste nicht so genau, wann sie zurückkommen würde. So begann Sunny schließlich mit der Arbeit. Als er fast fertig war, dämmerte es bereits und Sunny setzte sich auf eine alte Kiste an der schmutzigen Kellerwand.
Da fiel ihm ein winziger Spalt in der Mauer neben sich auf. Es sah aus wie ein kleines Mauseloch und Sunnys Neugier war geweckt! Mit seinen ohnehin