Meister Zacharius
By Jules Verne
()
About this ebook
Vor einer nicht näher definierten Zeit, die vermutlich in der Zeit zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert liegt, wohnt am Rande des Genfer Sees in der damals noch kleinen Stadt Genf der Uhrmachermeister Zacharius. Sein Haus befindet sich auf einer kleinen Insel der Rhone, die sich im Zufluss des Sees befindet. Das Fundament des Hauses besteht aus ziemlich verrotteten Pfählen. Zacharius ist Uhrmacher aus Überzeugung und hat als Mechaniker einige kleine Erfindungen gemacht, die ihn über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt machen. Die Anerkennung für die von ihm entwickelte Ankerhemmung erfüllt ihn mit Stolz aber auch mit Überheblichkeit. Seine Uhren zeichnen sich durch eine hohe Genauigkeit und Präzision aus, die mit künstlerischem Anspruch gepaart ist. Für Zacharius ist das die Grundlage für ein materiell abgesichertes Leben.
Jules Verne
Victor Marie Hugo (1802–1885) was a French poet, novelist, and dramatist of the Romantic movement and is considered one of the greatest French writers. Hugo’s best-known works are the novels Les Misérables, 1862, and The Hunchbak of Notre-Dame, 1831, both of which have had several adaptations for stage and screen.
Related to Meister Zacharius
Related ebooks
Meister Zacharius Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHerz-Sammelband: Eugenie Marlitt Liebesromane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEugenie Marlitt: Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Granatapfelhaus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGoldelse: Aus der Feder der berühmten Bestseller-Autorin von Das Geheimnis der alten Mamsell, Amtmanns Magd und Die zweite Frau Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Granatapfelhaus: Märchensammlung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGoldelse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbenteuer und Magie. Band I Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine vornehme Frau (Historischer Roman): Ein Kampf um Glück und Liebe - Liebesroman aus dem 19. Jahrhundert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Hosen des Herrn von Bredow Rating: 5 out of 5 stars5/5Die Sehnsucht der Smaragdlilie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMaria Schnee Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNeue Moralische Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMirgorod: Novellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAriane Rating: 4 out of 5 stars4/5Der schöne Valentin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Werk Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie beliebtesten Liebesgeschichten von Eugenie Marlitt & Wilhelmine Heimburg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie beliebtesten Liebesromane von Eugenie Marlitt und Wilhelmine Heimburg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMozart auf der Reise nach Prag: Die berühmteste Künstlernovelle des 19. Jahrhunderts Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSamum Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMaria Schnee (Historischer Krimi) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMirgorod: Erzählungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMaria Schnee – Der Roman eines Rätsels: historischer Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOrioni Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Werwolf - Die Sündflut und der Tempelhoffsche Berg. II. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Land des Lichts: Ein Streifzug durch Kabylie und Wüste Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnsühnbar Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Action & Adventure Fiction For You
Das geheime Dinoversum Xtra (Band 5) - Die Beute des Velociraptors Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen: Spannendes Kinderbuch für Drachenfans ab 11 Jahre Rating: 4 out of 5 stars4/5Das geheime Dinoversum (Band 15) - Die Rettung des Plateosaurus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Schatzberg Band 6: Geheimnisse der Menschheitsgeschichte - der Weg in die Göttlichkeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSühne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas geheime Dinoversum (Band 17) - Umzingelt vom Preondactylus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBeast Quest (Band 3) - Arcta, Bezwinger der Berge Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Pyramide des Sonnengottes: Roman, Band 52 der Gesammelten Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Schatzberg Band 4: Das geheime Pergament, fünf tibetische Initiationstechniken Rating: 5 out of 5 stars5/5Eine Studie in Scharlachrot: Der erste Sherlock-Holmes-Roman - Leipziger Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsScary Harry (Band 1) - Von allen guten Geistern verlassen: Lustiges Kinderbuch ab 10 Jahre Rating: 4 out of 5 stars4/5Durch die Wüste: Reiseerzählung, Band 1 der Gesammelten Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Dorf 2 - Kolle in Not: Roman für Minecrafter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Ruf der Wildnis: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRobinson Crusoe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsYzra: Das Abenteuer beginnt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIn 80 Tagen um die Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDIE RITTER DES VATIKAN: Thriller Rating: 4 out of 5 stars4/5MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal (Band 1): Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBushcraft und Survival Basiswissen: Ratgeber für Recht, Theorie und Praxis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Dorf 1 - Der Fremde: Ein Roman für Minecrafter Rating: 5 out of 5 stars5/5Die Geheimnisse von Paris. Band I: Historischer Roman in sechs Bänden Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Zeitmaschine Rating: 4 out of 5 stars4/5Reise um die Erde in 80 Tagen (Illustriert & mit Karte der Reiseroute) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSeewölfe - Piraten der Weltmeere 1: Der Freibeuter aus Cornwall Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTarzans Rückkehr in den Urwald Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Rating: 5 out of 5 stars5/5Still: Thriller Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related categories
Reviews for Meister Zacharius
0 ratings0 reviews
Book preview
Meister Zacharius - Jules Verne
978-963-526-353-0
Kapitel 1
Eine Winternacht
Die Stadt Genf liegt an der Westspitze des Sees, der nach ihr den gleichen Namen erhalten hat, und wird von der Rhone, wenn sie aus dem See heraustritt, in zwei besondere Stadttheile geschieden; der Fluß selbst theilt sich etwa in der Mitte der Stadt durch eine Insel in zwei Arme. Eine ähnliche topographische Beschaffenheit finden wir bei den großen Centren des Handels und der Industrie häufig, und erklären uns dies durch die Leichtigkeit des Transports, die durch die raschströmenden Flußarme ermöglicht wurde und bestimmend auf die ersten Ansiedler einwirkte. Nennt ja Pascal mit treffendem Wort diese Stromformationen: » Ces chemins qui marchent tout seuls. « Die Wege auf der Rhone können nicht nur »gehende«, sondern sogar »laufende« genannt werden.
Zu der Zeit, als sich auf der Insel, die wie eine holländische Galiote in der Mitte des Stroms vor Anker liegt, noch nicht so schöne, regelmäßige Bauten erhoben wie heutzutage, bot ihr wunderlicher Häusercomplex dem Auge einen reizvoll verworrenen Anblick. Die Bauten schienen über einander fortzuklettern, und hier und da waren sie, mit Rücksicht auf das beschränkte Territorium der Insel, auf Grundpfählen errichtet, die aus den schnellen Strömungen der Rhone emportauchten. Die dicken, längst von der Zeit und dem feuchten Element abgenutzten und geschwärzten Bohlen lugten in phantastischen, seltsam gestalteten Formen aus dem Wasser hervor wie ungeheure Krebsscheeren, der Strom schäumte und brauste düster grollend im Schatten seiner Last zwischen dem Walde von Grundpfählen dahin, und die zwischen den Bohlen aufgespannten Fischernetze bewegten sich im Lufthauch gleich kolossalen, gelblichen Spinngeweben hin und her, als ob sie den alten Eichenholzungen dieses Unterbaues zum Laubwerk dienen wollten.
Eins der Inselhäuser fiel vor allen anderen durch seine sonderbare, alterthümliche Bauart auf, und dies wurde von einem alten Uhrmacher, dem Meister Zacharius, seiner Tochter Gérande, dem Gehilfen Aubert Thün und einer alten Magd Scholastica bewohnt.
Welch ein eigenartiger Mann war dieser alte Uhrmacher! Sein Alter schien unerforschlich, denn auch die ältesten Leute der Stadt erinnerten sich nicht, wann sie Meister Zacharius zum ersten Mal mit seinem weißen wehenden Haar, das er schonungslos den Winden preisgab, hatten durch die Straßen gehen sehen, und wie lange sein magerer spitziger Kopf schon so wunderlich zwischen den Schultern hin und her wackelte. Es schien fast, als sei in diesem alten Mann kein anderes Leben, als in den Pendeln seiner Uhren. Sein trockenes, leichenhaftes Gesicht war mit der Zeit düsterer geworden und gewissermaßen nachgedunkelt, wie die alten Gemälde Leonardo da Vinci's.
Das schönste Zimmer des Hauses, aus dem man durch ein schmales Fenster auf die schneeigen Gipfel des Jura blickte, hatte Gérande inne, während die kellerartige Werkstätte und das Schlafzimmer ihres Vaters unmittelbar über den Grundpfählen, beinahe auf gleicher Höhe mit dem Flusse lagen; seit undenklichen Zeiten verließ Meister Zacharius außer zu den Stunden der Mahlzeiten diese Räume nur, um die verschiedenen Uhren der Stadt zu reguliren. All seine übrige Zeit aber brachte er vor einem Arbeitstische zu, auf dem sich eine Masse der verschiedenartigsten, meist von ihm selbst erfundenen Uhrmacherwerkzeuge befanden.
Meister Zacharius war ein sehr geschickter Mann, und seine Werke wurden geschätzt in ganz Frankreich und Deutschland. Die betriebsamsten Arbeiter in ganz Genf erkannten bereitwillig seine Ueberlegenheit an; die Stadt betrachtete es als eine Ehre, ihn den Ihrigen zu nennen, und man wies auf Meister Zacharius mit den achtungsvollen Worten:
»Ihm gebührt der Ruhm, die Hemmung erfunden zu haben.«
Und von dieser Erfindung datirt wirklich erst, wie die Arbeiten des Meister Zacharius weiter unten klarer anschaulich machen werden, die Entstehung der eigentlichen Uhrmacherkunst.
Wenn Zacharius lange an seiner wundersam feinen Arbeit gesessen hatte, legte er behutsam wieder seine Werkzeuge an ihren Platz, bedeckte die kleinen, soeben abgepaßten Stückchen mit leichten Glasglocken und gönnte dem fleißigen Rade seiner Drehbank Ruhe. Dann öffnete er eine im Fußboden seines Arbeitszimmers befindliche Klappe und brachte Stunden damit zu, über die Oeffnung geneigt in die vorüberrauschende Fluth der Rhone zu schauen und sich an den nebligen Dünsten, die aus ihr emporstiegen, zu berauschen.
Es war an einem Winterabende,