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Raum 51 Heißwind und Eiswind
By Jürgen Timm
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About this ebook
Das Lied von den wechselnden Winden
Tages sind es die heißen Winde. Sie entsaugen dem Land jedwede Feuchtigkeit. Nachts sind es die kalten, antarktischen Winde.
Es gibt, wie in den meisten Bildern der langen Reise, sehr viel Melancholie. Das erste Bild im ersten Raum zum Beispiel heißt: Die Traurigen summen ihre Lieder.
Sterben ist Fakt
Du wirst sterben. Keine Lüge wird dich retten, und kein Glaube wird dir helfen. Sterben ist kein gestreiftes, vermutetes Wissen. Sterben ist Fakt. Du stirbst, und nichts wird der helfen, und nichts von dir bleiben.
In den Zeiten der Not
Erinnerungen an den kühlen Norden, an Regen und Pappel, Weiden und Espenlaub. Du musst sehr alt werden, um den Wert deiner Kindheit zu erkennen.
Heißwind und Eiswind
Die Tiere sterben in Scharen, und niemand ist, welcher sich ihrer erbarmt. Nur die Aasfresser haben eine gute Zeit. Sie haben blutige Schnauzen, und sie fressen sich fett.
Heißwind und Eiswind bringen auch Eremias und Babuun in ein große Not. Insbesondere Eremias scheint die Kontrolle über sein Denken und Tun zu verlieren. Er tanzt und singt, und verschüttet die Reste des Wassers.
Der Sinn auf das Sein bezogen
Der Mensch gibt seinem Leben, seinem Tun, seinem Fühlen und Denken usw. einen Sinn, welcher auf sein kurzes Leben bezogen ist, auf die Gegenwart oder auf eine nahe Zukunft. Das wird sich ändern. Weit Zurückliegendes und die ferne Zukunft werden wichtig.
Von allen Trieben befreit
Immer wieder wirst du in die weiten Felder des animalischen Seins abgedrängt. Instinkte und Triebe trieben und treiben dich weg vom losgelösten Denken. Sie treiben und drängen dich hin zum Tier. Die Menschen sollten das Tier überwinden. Kann das gelingen? Eher wohl nicht. Angst, Flucht, Angriff, Fortpflanzung, Hunger und Durst ... alles wird wohl so bleiben, wie es ist.
Erinnerungen an den Ursprung
Manchmal ist mir, also ob ich eine Erinnerung an den Ursprung der Welt in mir trage, daran, wie es am Beginn der Welten war, am Anfang unseres Universums zum Beispiel.
Ich glaube, dass jedes Teilchen dieser Welt, bis hinunter in den subatomaren Bereich, eine Erinnerung an seinen Ursprung besitzt. Woher sonst sollten sie wissen, was sie zu tun und zu lassen haben.
Bezogen auf das Ganze ist es eine Art Teilerinnerung. Beim Entstehen komplexer Strukturen ergänzen sich diese Erinnerungen, sie nähern sich einem wahrheitsgemäßen Bild von der Entstehung aller Dinge.
Tages sind es die heißen Winde. Sie entsaugen dem Land jedwede Feuchtigkeit. Nachts sind es die kalten, antarktischen Winde.
Es gibt, wie in den meisten Bildern der langen Reise, sehr viel Melancholie. Das erste Bild im ersten Raum zum Beispiel heißt: Die Traurigen summen ihre Lieder.
Sterben ist Fakt
Du wirst sterben. Keine Lüge wird dich retten, und kein Glaube wird dir helfen. Sterben ist kein gestreiftes, vermutetes Wissen. Sterben ist Fakt. Du stirbst, und nichts wird der helfen, und nichts von dir bleiben.
In den Zeiten der Not
Erinnerungen an den kühlen Norden, an Regen und Pappel, Weiden und Espenlaub. Du musst sehr alt werden, um den Wert deiner Kindheit zu erkennen.
Heißwind und Eiswind
Die Tiere sterben in Scharen, und niemand ist, welcher sich ihrer erbarmt. Nur die Aasfresser haben eine gute Zeit. Sie haben blutige Schnauzen, und sie fressen sich fett.
Heißwind und Eiswind bringen auch Eremias und Babuun in ein große Not. Insbesondere Eremias scheint die Kontrolle über sein Denken und Tun zu verlieren. Er tanzt und singt, und verschüttet die Reste des Wassers.
Der Sinn auf das Sein bezogen
Der Mensch gibt seinem Leben, seinem Tun, seinem Fühlen und Denken usw. einen Sinn, welcher auf sein kurzes Leben bezogen ist, auf die Gegenwart oder auf eine nahe Zukunft. Das wird sich ändern. Weit Zurückliegendes und die ferne Zukunft werden wichtig.
Von allen Trieben befreit
Immer wieder wirst du in die weiten Felder des animalischen Seins abgedrängt. Instinkte und Triebe trieben und treiben dich weg vom losgelösten Denken. Sie treiben und drängen dich hin zum Tier. Die Menschen sollten das Tier überwinden. Kann das gelingen? Eher wohl nicht. Angst, Flucht, Angriff, Fortpflanzung, Hunger und Durst ... alles wird wohl so bleiben, wie es ist.
Erinnerungen an den Ursprung
Manchmal ist mir, also ob ich eine Erinnerung an den Ursprung der Welt in mir trage, daran, wie es am Beginn der Welten war, am Anfang unseres Universums zum Beispiel.
Ich glaube, dass jedes Teilchen dieser Welt, bis hinunter in den subatomaren Bereich, eine Erinnerung an seinen Ursprung besitzt. Woher sonst sollten sie wissen, was sie zu tun und zu lassen haben.
Bezogen auf das Ganze ist es eine Art Teilerinnerung. Beim Entstehen komplexer Strukturen ergänzen sich diese Erinnerungen, sie nähern sich einem wahrheitsgemäßen Bild von der Entstehung aller Dinge.
Author
Jürgen Timm
Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.
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