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Kampf Sachsens um die polnische Krone
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Dieses Buch schildert die Anstrengungen des Hauses Wettin um die polnische Königskrone. Es waren August der Starke 1697–1733 und in der Nachfolge sein Sohn August III. 1733–1763, die Polen in Personalunion mit ihrem heimischen Kurfürstentum Sachsen regierten. Die Wahlen waren mit massiven Bestechungen einhergegangen und blieben daher nicht unangefochten. Um sich die polnische Krone zu sichern, musste der protestantische Kurfürst zum Katholizismus konvertieren.
Die große Auseinandersetzung Russlands und Schwedens um Livland und um die Vorherrschaft in der Ostsee im Großen Nordischen Krieg dehnte sich auch auf Polen aus. Beide Kriegsparteien kämpften auch um den politischen Einfluss auf die Adelsrepublik. Im ersten Jahrzehnt des Krieges, als das petrinische Russland am Rande des Zusammenbruchs stand, war Polen in erster Linie von Schweden bedroht. Nach der Niederlage des schwedischen Königs geriet die Adelsrepublik unter wachsenden Druck Russlands. Dieses machte sich den inneren Konflikt zwischen den absolutistischen Reformbestrebungen des Wahlkönigs August II. und dem Konservatismus des Adels zunutze, um die Rolle des Mittlers zu spielen, der in Wirklichkeit den Parteien die Interessen Russlands aufzwang. In dieser entstehenden Souveränitätskrise verwischten die Grenzen zwischen innerer und äußerer Politik. Nach dem Tod des polnischen Königs August II. entstand ein Interregnum, aus dem sich der Polnische Thronfolgekrieg entwickelte. Die drei Nachbarmächte Russland, Preußen und Österreich kamen zu einer Übereinkunft, die Wahl eines französisch gestützten Königs zu verhindern. Weiterhin sollte die Handlungsunfähigkeit Polens aufrechterhalten werden. Durch die Unterstützung Russlands und Österreichs konnte sich sein Sohn, August III., während des Polnischen Thronfolgekrieges gegen seinen Gegenspieler Stanislaus I. Leszczyński durchsetzen, um den Preis zunehmender politischer Einflussnahme Russlands in Polen. Das Land wurde weitgehend durch seinen Günstling Heinrich Graf von Brühl regiert. Gleichzeitig entwickelte sich zunehmender Wohlstand beim Gutsadel, der dazu führte, dass man sich auch Fragen einer inneren Reform des Staates stellte. Der Geist der Aufklärung drang nach Polen vor, Ansätze zu einer Verbesserung des Bildungssystems wurden gemacht. Besonders positiv waren die Folgen in der Architektur. Das Bild der Hauptstadt Warschau veränderte sich: das Königsschloss wurde großzügig umgebaut, es entstand die Sächsische Achse nach dem Vorbild von Versailles mit dem Sächsischen Palais und dem Sächsischen Garten. Die Chancen für grundlegende Reformen, die sich nach dem Ende des Polnischen Thronfolgekrieges ergaben wurden vertan.
Die große Auseinandersetzung Russlands und Schwedens um Livland und um die Vorherrschaft in der Ostsee im Großen Nordischen Krieg dehnte sich auch auf Polen aus. Beide Kriegsparteien kämpften auch um den politischen Einfluss auf die Adelsrepublik. Im ersten Jahrzehnt des Krieges, als das petrinische Russland am Rande des Zusammenbruchs stand, war Polen in erster Linie von Schweden bedroht. Nach der Niederlage des schwedischen Königs geriet die Adelsrepublik unter wachsenden Druck Russlands. Dieses machte sich den inneren Konflikt zwischen den absolutistischen Reformbestrebungen des Wahlkönigs August II. und dem Konservatismus des Adels zunutze, um die Rolle des Mittlers zu spielen, der in Wirklichkeit den Parteien die Interessen Russlands aufzwang. In dieser entstehenden Souveränitätskrise verwischten die Grenzen zwischen innerer und äußerer Politik. Nach dem Tod des polnischen Königs August II. entstand ein Interregnum, aus dem sich der Polnische Thronfolgekrieg entwickelte. Die drei Nachbarmächte Russland, Preußen und Österreich kamen zu einer Übereinkunft, die Wahl eines französisch gestützten Königs zu verhindern. Weiterhin sollte die Handlungsunfähigkeit Polens aufrechterhalten werden. Durch die Unterstützung Russlands und Österreichs konnte sich sein Sohn, August III., während des Polnischen Thronfolgekrieges gegen seinen Gegenspieler Stanislaus I. Leszczyński durchsetzen, um den Preis zunehmender politischer Einflussnahme Russlands in Polen. Das Land wurde weitgehend durch seinen Günstling Heinrich Graf von Brühl regiert. Gleichzeitig entwickelte sich zunehmender Wohlstand beim Gutsadel, der dazu führte, dass man sich auch Fragen einer inneren Reform des Staates stellte. Der Geist der Aufklärung drang nach Polen vor, Ansätze zu einer Verbesserung des Bildungssystems wurden gemacht. Besonders positiv waren die Folgen in der Architektur. Das Bild der Hauptstadt Warschau veränderte sich: das Königsschloss wurde großzügig umgebaut, es entstand die Sächsische Achse nach dem Vorbild von Versailles mit dem Sächsischen Palais und dem Sächsischen Garten. Die Chancen für grundlegende Reformen, die sich nach dem Ende des Polnischen Thronfolgekrieges ergaben wurden vertan.
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