Die Haut, die sie nie wieder trägt
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Wird Helena die Chance ergreifen? Bleibt sie am Abgrund stehen – oder wird sie ins schwarze Loch stürzen?
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Die Haut, die sie nie wieder trägt - Suzanne Bergfelder
HELENA ist oberflächlich betrachtet, eine begehrenswerte, charismatische Frau. Doch hinter der Fassade verbirgt sich ein Seelenkrüppel. Egozentrisch und verantwortungslos bewegt sie sich in ihrer Scheinwelt, in der nur sie existiert. Aufgrund ihres neurotischen Verhaltens gerät sie in scheinbar unüberwindbare Konflikte mit ihrem sozialen Umfeld, denen sie durch Flucht von Paris nach Wien mit ihrem derzeitigen Lover ADAM für immer zu entgehen hofft. Als sich jedoch herausstellt, dass sie keinem Traumprinzen gefolgt, sondern einem schamlosen Betrüger aufgesessen ist, droht Helena der Absturz ins Bodenlose. Ausgerechnet COCO erweist sich als wahre Freundin und bietet ihre Hilfe an. Doch nur unter einer Bedingung: Helena soll sich ihrer psychischen Problematik stellen. Wird Helena die Chance ergreifen? Bleibt sie am Abgrund stehen – oder wird sie ins schwarze Loch stürzen?
Suzanne Bergfelder wurde 1952 in Hamburg geboren und lebt heute in München. Sie arbeitete als Casting Director, Stylistin, Image-Beraterin bei einem Fernsehsender, Agentin, Werbefilm-Produzentin, Schmuck-Designerin, u.v.m. Bereits als Kind erzählte sie ihren Geschwistern erfundene Geschichten. Später schrieb sie Gedichte, Songtexte und Kurzgeschichten für die Schublade. Die Haut, die sie nie wieder trägt
ist ihr erster Roman.
Neid ist ein Eingeständnis der Minderwertigkeit.
Victor Marie Hugo (1802 – 1885), französischer Lyriker
Wir reden uns oft unsere eigenen Lügen ein, um uns nicht Lügen strafen zu müssen und täuschen uns selbst, um die anderen zu täuschen.
Luc de Clapiers Vauvenargues (1715 – 1747), französischer Philosoph
für Franca
Zwei Koffer, eine Reisetasche und die selbstgestrickte Schmusedecke von Dr. No. Mehr brauche ich nicht. Mein Blick fällt auf das Foto von Fritz und mir. Ein Sonnenstrahl hat sich auf seinem Gesicht niedergelassen. Er schaut mich an und lächelt. Ein Bild aus einer glücklichen Zeit. Es wird mich in Gedanken begleiten, wo immer ich bin. Doch er bleibt hier, wo er hingehört. Ich verschwinde auf unbestimmte Zeit. Doch bevor das Taxi mich abholt, habe ich noch etwas zu erledigen.
Zum Abschied hat sich Paris in sein schönstes sommerliches Outfit gehüllt. Der Duft von staubiger Hitze, Gewürzen und Sonnencreme-Haut hängt in der Luft. Die rotglänzenden Hydranten sind aufgedreht und das sprudelnde Wasser schwappt über den Bordstein auf die Straße, um den Dreck wegzuschwemmen. Ein winziger Stoffteddy tanzt auf einer Welle. Während ich noch überlege, ob ich das Bärchen herausfischen soll, ist es bereits verschwunden. Wie ich diese Stadt liebe, die so ganz anders wirkt, wenn die meisten Einheimischen auf die Ile de Ré, nach Korsika oder in die Bretagne flüchten. Leergefegt in meiner Gegend und anderer Orts überfüllt von Touristen, die sich schweißtreibend durch die Sehenswürdigkeiten kämpfen. Schmunzelnd beobachte ich eine Gruppe Asiaten, von denen sich einige hastig einen weißen Mundschutz überstreifen, als sie die Müllabfuhr erblicken. Sie wirken auf mich wie aus einem surrealen Theaterstück. Synchrones Kopfwenden, Fotoapparate zücken und Klick. Das totale Klischee. Ein junges Pärchen breitet einen Stadtplan aus. Sie sind nassgeschwitzt und das Mädchen offensichtlich am Rande ihrer Kräfte. Der gigantische Rucksack, der auf ihrem Rücken thront, ist fast so groß wie sie selbst. Zärtlich streicht der Junge ihr die Haare aus der Stirn, nimmt ihr das Ungetüm ab und reicht ihr eine Flasche Wasser. Diese kleine Szene berührt mich. Das passiert mir in letzter Zeit oft. Dass die Gefühle mich überschwemmen. Ich biege um die Ecke auf den Boulevard St. Germain, in Richtung Café de Flore. So vertraut und doch irgendwie fremd. Ich weiß nicht warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich plötzlich unsicher bin. Was soll ich zu ihm sagen? Was will ich überhaupt erledigen? Mein schlechtes Gewissen beruhigen? Abbitte leisten? Ich spitze die Ohren und lausche. Kein ‚Perfect Day’ weht mir entgegen. Ahnungsvoll lege ich einen Gang zu. Der Platz ist leer. Verblüfft schaue ich auf die verschnörkelte Standuhr an der Metrostation. Sehr ungewöhnlich. Es wäre das erste Mal, dass er um diese Zeit nicht dort steht und auf seiner Zither spielt. Doch weit und breit ist nichts von ihm zu sehen. Enttäuscht will ich umkehren, als mein Blick auf seinen kleinen Holzkasten fällt, der ihm als Kasse dient. Tue ich etwas Verbotenes, wenn ich sie öffne? Ich blicke über die Schulter. Ist das eventuell ein Test? Vielleicht steht er irgendwo in der Nähe und beobachtet mich. Egal. Meine Neugier ist stärker. Ich klappe den Deckel auf. Eine kleine Walze dreht sich, wie von Geisterhand bewegt. ‚It’s a perfect day’. Und plötzlich begreife ich seine Botschaft. Er ist fort, weil ich ihn nicht mehr brauche. Weil ich mich ausgesöhnt habe. Weil ich glücklich bin.
Es ist für mich immer noch ein überwältigendes Gefühl, wenn mein Herz vor Glück hüpft und nicht vor Angst pocht. Vor meiner Metamorphose war ich ein unangenehmer Mensch. Gierig, überheblich, ohne Mitgefühl und voller Wut. Mit mir hätte ich nichts zu tun haben wollen. Mich hätte ich nicht angelächelt. Mich hätte ich gemieden, wie die Pest. In meinem alten Leben war ich ein Kotzbrocken.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
WIEN - Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37