

Bräunung
Arndt liegt schon wieder in der Sonne.
Kaum sind die ersten Strahlen da, breitet er sich im Garten aus und offenbart seinen Körper. Liegt da. Wie festgenagelt. Eine Art Jesus der Bräunungsszene. Abends steht er vor dem Spiegel und überprüft die Fortschritte. Hier und da fehlt noch etwas Bräune. Im Grunde ist es nie genug. Also wieder raus auf den Naturgrill. Hinweise, das sei ungesund, wischt Arndt aufs Nachbargrundstück. Längst erkennen ihn nicht mal mehr seine Kinder, die schreiend vor ihm davonlaufen. »Sehr gut«, denkt Arndt. Er dampft und liegt in der Sonne, bis er eines Tages bemerkt, dass er bröselt. Tatsächlich. Er kann ganze Stücke von sich abbrechen. Panik bereitet ihm das nicht. Er wollte doch schon längst abnehmen. Also schmirgelt er sich in Form, hier was ab, dort eine Stelle weg. Dünner und dünner wird er, bis er eines Tages