
Für unser Gepräch über ihr hinreißendes Hörbuch „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“ hat sich Adriana Altaras in den Garten eines Hotels in Hamburg gesetzt. Vor Kurzem ist sie aus Lissabon zurückgekehrt, dort wurde mehrere Wochen die vierte Staffel der TV-Serie „Charité“ gedreht, die diesmal in der Zukunft spielt. Altaras sprüht vor Energie und ihre Augen funkeln, als sie von ihrer Rolle erzählt. Es habe ihr großen Spaß gemacht, als „älteste Oberärztin“ eine kämpferische Chirurgin im Jahr 2049 zu spielen.
Sie sind 63. Viele Schauspielerinnen beklagen, dass es kaum noch Rollen für Frauen in diesem Alter gibt.
Ja, das ist ja ein Riesenthema in unserer Community. Für ältere Frauen gibt es weitaus weniger gute Rollen, weniger gute Drehbücher, weniger interessante Geschichten als für Männer. Darüber wundern sich jetzt die Frauen und beschweren sich zu Recht darüber. Ich kenne das Thema schon viel länger, weil es für mich als Ausländerin über Jahrzehnte wenig Rollen gab. Aufgrund der Diversity-Debatte bin ich heute ein Sechser im Lotto. Ich werde besetzt, denn ich bin alles, was sie brauchen: eine ältere Frau mit Migrationshintergrund und Jüdin.
Sie sind ein Multitalent. Sie arbeiten als Schauspielerin, inszenieren als Regisseurin Opern und Musicals – und sind Bestsellerautorin. Wie kamen Sie