Viele Arbeitnehmer haben sich so gut im Home-Office eingelebt, dass sie diese Freiheit nicht aufgeben wollen – auch wenn die Pflicht für Arbeitgeber wegfällt, Heimarbeit so weit wie irgend möglich zuzulassen. Laut einer Umfrage des IT-Unternehmens Cisco und des Marktforschungshauses Civey wollen über drei Viertel auch weiterhin hybrid arbeiten, wenn die Home-Office-Pflicht endet.
Für ein Drittel der Deutschen aber wird das wohl nicht mehr so einfach gehen, denn sie rechnen laut der Cisco-Umfrage damit, dass ihr Arbeitgeber die Möglichkeiten für die Arbeit im Home-Office wieder komplett streichen wird. Auch ein Blick in die Unternehmenswelt zeigt, dass es stark auf die Branche und die Firmenkultur ankommt, wie locker oder streng Arbeitgeber es mit der Büropräsenz nehmen. In den meisten deutschen Arbeitsverträgen dürfte das Büro oder der Betrieb als Arbeitsort festgelegt sein, doch in vielen Unternehmen drücken verständnisvolle Vorgesetzte ein Auge zu, wenn einzelne Mitarbeiter sehr große Sorgen haben.
VORREITER IT
Die IT-Branche, zu der etwa Cisco gehört, gilt als Vorreiter flexiblen Arbeitens und damit auch des Home-Office. Laut Cisco-Manager Virpi Matikainen wird in Deutschland die Möglichkeit des hybriden Arbeitens immer wichtiger. Hybrid bedeutet eine Mischung aus Büropräsenz und Arbeiten an einem vom Arbeitnehmer gewählten Ort. Daher sei in IT-Unternehmen flexibles und mobiles Arbeiten seit Jahren üblich, denn in der Branche reichen in der Regel ein leistungsfähiger Laptop und eine gute Verbindung in die globalen Datennetze, um die Arbeit machen zu können.



Diesen Vorteil haben beispielsweise Fabrikarbeiter aus der Autoindustrie oder Stahlkocher nicht. Sie müssen arbeiten, wo ihre Maschinen und Anlagen stehen. Viele Arbeitgeber können laut Cisco-Manager Matikainen jedoch mit dem richtigen Mix aus Kultur und Technologie hybrides Arbeiten ermöglichen und so ihre Mitarbeiter halten sowie attraktiver für Talente werden. So z.B. auch in Hamburg: Bei Beiersdorf haben Beschäftigte ohnehin schon länger das Recht, mindestens 20 Prozent