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enn ein international erfolgreicher Schriftsteller wie Jason Reynolds nicht müde wird zu erzählen, dass er 17 Jahre alt werden musste, bis er sein erstes Buch zu Ende las, stellt sich durchaus die Frage, was an diesem einen wohl so anders war. In “Black Boy” von Richard Wright widerfuhr ihm, was er bis dahin nur von Rap-Musik kannte: sich gesehen fühlen. Das ist, was Reynolds einen der wichtigsten Aspekte guter Lektüren nennt. In einem Buch auf Menschen treffen wie mich, die aussehen wie ich, die leben wie ich, die die gleichen Erfahrungen machen. Das war für Schwarze Teenager schwierig und knüpfte damit nahtlos an andere rassistisch geprägte Lebensbereiche an. Deshalb erzählt Reynolds heute mal beiläufig, mal problemfokussiert aus ihren Lebenswelten. begleitet er die beiden New Yorker Genie und Ernie, die die Ferien bei ihren Großeltern auf dem Land verbringen müssen. Ihre Eltern versuchen sich derweil an einem Versöhnungsurlaub. Reynolds erzählt mit beeindruckend viel Einfühlungsvermögen aus der Perspektive des elfjährigen Genie, der so viele Fragen an das Leben hat, dass er sie nummeriert in einem Heft notieren muss. Nach anfänglichem Widerwillen verbringen die Brüder einen schönen wie prägenden Sommer, der an Ernies 14. Geburtstag jäh einen bizarren und gefährlichen Höhepunkt erfährt.
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