POESIE IST IM MOMENT NICHT GENUG
Voriges Jahr gelang Tayari Jones mit “In guten wie in schlechten Tagen” der internationale Durchbruch. Das Buch erhielt den “Women’s Prize for Fiction”, wurde von Oprah Winfrey für ihren einflussreichen “Book Club” ausgesucht und war auf Barack Obamas “Summer Reading List”. Nun ist in Deutschland ein früherer Roman der Autorin aus Georgia erschienen: In “Das zweitbeste Leben” erzählen zwei Mädchen von ihrer Kindheit mit demselben Vater. Dana weiß, dass ihr Vater ein Doppelleben führt, sie ist die zweite, die geheime Tochter. Ihre Halbschwester Chaurisse indes hat keine Ahnung, dass ihre Familie nicht so heil ist, wie sie glaubt.
Warum haben Sie “Das zweitbeste Leben” geschrieben? Es gab viele Gründe, aber einer davon ist, dass ich eine Schwester habe, die denselben Vater hat, aber nicht dieselbe Mutter. Diese Schwester war kein Geheimnis, aber ich kannte sie nicht. Sie lebte mit ihrer Mutter etwa 500 Meilen entfernt. Ich habe sie vielleicht einmal im Jahr gesehen, nur um hallo zu sagen. Und ich hatte immer das Gefühl, ich hätte eine Schwester, aber ich hatte keine Schwester. Deshalb schrieb ich dieses Buch.
Hat es die Beziehung zu Ihrer Schwester verändert?
Ja, das hat es! Ich habe erst heute Morgen
