TEXTE IM FLOW

Herr Stadlober, Sie drehen Filme, spielen Theater, machen Musik, Live-Lesungen … und lesen immer wieder Hörbücher ein. Was interessiert Sie an dieser Kunstform?
In erster Linie geht es mir um die Beschäftigung mit dem Text. Dazu wird man beim Vorlesen im Studio ja im besten Sinne gezwungen. Privat lese ich ein Buch einmal, wenn ich ein Hörbuch vorbereite, dann lese ich es vier-bis fünfmal. Ab und zu finde ich es auch erfrischend, mein eigener Chef zu sein. Beim Vorlesen kann ich Geschwindigkeit und Rhythmus allein bestimmen, ebenso die Tonfärbung, die Stimmung des ganzen Werks. Das kann nach hinten losgehen, aber auch ganz toll sein, wenn man in einen Tunnel hineingerät und komplett mit dem Text zu surfen beginnt. Beim Hörbuchlesen ist man, anders als bei einer Live-Lesung, wirklich allein mit dem Text. Auf diese Weise mit dem Text intimst zusammen zu sein, macht mir großen Spaß.
Und Sie können in die Rollen mehrerer Figuren schlüpfen, nicht nur in eine bestimmte wie im Film oder
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